Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
Vom Netzwerk:
Gedanke war die Entscheidung, den Piloten Cabot anzubrüllen, dass er ein Ausweichmanöver fliegen sollte. Cabot reagierte bewundernswert schnell, riss das Ruder herum und lancierte Abwehrmaßnahmen. Die Clarke ächzte über die plötzliche Änderung des Vektors, und die künstliche Schwerkraft reagierte mit winziger Verzögerung. Für einen kurzen Moment fühlte es sich an, als könnte das Feld zusammenbrechen, worauf jedes unbefestigte Objekt in der Clarke mit mehreren Hundert Kilometern pro Stunde gegen die Wände geschleudert worden wäre.
    Die Schwerkraft blieb stabil, das Schiff kippte im Weltraum weg, und die elektronischen Gegenmaßnahmen verwirrten die Rakete so sehr, dass sie ihr Opfer verfehlte. Sie schoss an der Clarke vorbei und machte sich gleich darauf erneut auf die Suche nach ihrem Ziel.
    »Die Rakete wurde von den Acke hergestellt«, sagte Cabot, als er die hereinkommenden Daten konsultierte. »Die Clarke hat ihre technischen Eigenschaften gespeichert. Sofern sie nichts am Sender oder Empfänger geändert haben, können wir sie weiter verwirren.«
    »Zwei weitere Raketen wurden gestartet und gehen auf Zielkurs«, meldete der Erste Offizier Neva Balla. »Einschlag in dreiundsechzig Sekunden.«
    »Vom gleichen Typ«, sagte Cabot. »Ich blockiere sie.«
    »Welches Schiff schießt auf uns?«, wollte Coloma wissen.
    »Das kleinere«, sagte Balla.
    »Und was macht das andere?«, fragte Coloma.
    »Es feuert auf das erste Schiff«, sagte Balla.
    Coloma rief eine taktische Darstellung auf ihre Konsole. Das kleinere Schiff, eine lange Nadel mit einer knollenförmigen Triebwerkssektion am hintersten Ende und einer kleineren Knolle am Bug, blieb für den Computer der Clarke ein Rätsel. Das größere Schiff hingegen wurde als die Nurimal identifiziert, eine Fregatte der Lalan.
    Mit anderen Worten: ein Kriegsschiff der Konklave.
    Verdammt , dachte Coloma. Wir sind genau in die Falle getappt.
    »Die neuen Raketen reagieren nicht auf unsere Gegenmaßnahmen«, meldete Cabot.
    »Ausweichen«, befahl Coloma.
    »Sie folgen unseren Bewegungen«, sagte Cabot. »Sie werden uns treffen.«
    »Die Fregatte richtet ihre Bugstrahlenwaffen aus«, sagte Coloma. »Sie nehmen uns ins Visier.«
    Die Konklave dachte, das andere Schiff würde zu uns gehören , schlussfolgerte Coloma. Es wurde beschossen und hat zurückgeschossen. Als wir aufkreuzten, hat es als Verteidigungsmaßnahme das Feuer auf uns eröffnet.
    Jetzt wusste die Nurimal , wer der wahre Feind war, und verlor keine Zeit mehr, sich darum zu kümmern.
    So viel zum Nutzen der Diplomatie , dachte Coloma. Im nächsten Leben will ich ein schwer bewaffnetes Schiff haben.
    Die Nurimal feuerte ihre Partikelstrahlgeschütze ab. Konzentrierte Hochenergiestrahlen schossen durch den Raum und bohrten sich ins Ziel.
    Die Raketen, die Kurs auf die Clarke genommen hatten, explodierten einige Kilometer vor dem Schiff. Die erste Rakete, die fast einhundert Kilometer von der Clarke entfernt herumirrte, wurde wenige Sekunden später atomisiert.
    »Damit … hatte ich nicht gerechnet«, sagte Balla.
    Die Nurimal schwenkte die Geschütze herum und richtete sie auf das dritte Schiff. Die Strahlen schlugen in die Triebwerkssektion. Sie wurde zertrümmert und löste sich vom eigentlichen Schiff. Der vordere Teil des Schiffs wurde dunkel, als die Energieversorgung ausfiel, dann rotierte er mit dem Bewegungsimpuls, den die Explosionsenergie des Triebwerks ihm versetzte.
    »Ist es tot?«, fragte Coloma.
    »Zumindest feuert es nicht mehr auf uns«, antwortete Cabot.
    »Das genügt mir vorläufig«, sagte Coloma.
    »Die Clarke hat das andere Schiff identifiziert«, sagte Balla.
    »Es ist die Nurimal «, sagte Coloma. »Ich weiß.«
    »Nein, nicht das, Captain«, erwiderte Balla. »Das andere, das jetzt ein Wrack ist. Es ist die Urse Damay . Es ist eine Easo-Korvette, die dem diplomatischen Dienst der Konklave überstellt wurde.«
    »Warum zum Teufel hat es auf uns gefeuert?«, fragte Cabot.
    »Und warum hat die Nurimal darauf gefeuert?«, fragte Coloma.
    »Captain«, sagte Orapan Juntasa, der Kommunikations- und Alarmoffizier. »Wir werden von der Nurimal gerufen. Von einer Person, die sagt, sie sei der Captain.« Juntasa schwieg einen Moment, als sie zuhörte, dann riss sie erstaunt die Augen auf.
    »Was gibt es?«, fragte Coloma.
    »Sie teilt uns mit, dass sie sich uns ergeben wollen«, sagte Juntasa. »Sie kapituliert vor Ihnen .«
    Dazu sagte Coloma eine Weile gar nichts.
    »Captain?«, fragte

Weitere Kostenlose Bücher