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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Landung.«
    »Dann werde ich versuchen, bis dahin Spaß an der Sache zu haben«, sagte Wilson. »Wie sieht es mit Ihnen aus, Botschafterin? Auch Sie stammen von der Erde. Würden Sie gern die Oberfläche besuchen?«
    Abumwe schüttelte den Kopf. »Ich habe fast keine Erinnerungen an die Erde. Meine Familie hat sie wegen des Bürgerkriegs in Nigeria verlassen. Er tobte während der gesamten Zeit, die meine Eltern auf der Erde verbracht hatten. Ihre Erinnerungen an den Planeten sind keine angenehmen. Wir hatten Glück, dass wir gehen konnten und dass es einen Ort gab, zu dem wir gehen konnten. Wir hatten Glück, dass es die Koloniale Union gab.«
    »Diese Verhandlungen bedeuten Ihnen sehr viel«, sagte Wilson.
    »Ja. So oder so. Das ist mein Job. Aber ich erinnere mich an die Geschichten, die meine Mutter erzählt hat, und an die Narben meines Vaters. Ich erinnere mich daran, dass es trotz aller Sünden der Kolonialen Union – und sie hat Sünden begangen, Lieutenant Wilson – immer wieder Kriege auf der Erde gab und gibt und dass die Koloniale Union den Flüchtlingen immer einen Ausweg geboten hat. Zumindest hat sie ihnen ein Leben ermöglicht, das sie ohne Angst vor ihren Nachbarn führen können. In diesem Moment denke ich an die Kriege und Flüchtlinge auf der Erde. Ich denke daran, wie viele dieser Flüchtlinge, die gestorben sind, überlebt hätten, wenn die Koloniale Union in der Lage gewesen wäre, sie aufzunehmen.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob für die Koloniale Union dieselben Prioritäten gelten wie für Sie, Botschafterin.«
    Abumwe sah Wilson mit einem verbitterten Lächeln an. »Mir ist bewusst, dass die Koloniale Union mit der Wiederaufnahme der Beziehungen zur Erde in erster Linie das Ziel verfolgt, wieder Nachschub an Soldaten zu bekommen. Und ich weiß, dass wir keine weiteren Kolonien gründen könnten, weil die Konklave damit droht, jede neue Ansiedlung auszulöschen. Aber auf unseren Planeten ist noch jede Menge Platz, und sie brauchen Leute. Also ist auch meinen Prioritäten gedient. Solange wir alle unseren Job machen. Einschließlich Ihnen.«
    »Ich werde so gut wie irgend möglich vom Himmel fallen, und ich werde es für Sie tun«, versprach Wilson.
    »Damit würden Sie mir eine Freude machen«, sagte Abumwe und nahm ihren PDA in die Hand. »Übrigens habe ich Ihnen Hart Schmidt zugeteilt, für den Fall, dass Sie wegen irgendwas einen Assistenten benötigen. Sie beide scheinen recht gut zusammenzuarbeiten. Sie können ihm sagen, dass er nicht etwa für Sie arbeiten soll, weil er unbedeutend wäre, sondern weil Ihr Auftrag eine sehr hohe Priorität für die Koloniale Union hat.«
    »Das werde ich tun«, sagte Wilson. »Ist es wirklich so?«
    »Das wird von Ihnen abhängen, Lieutenant«, sagte Abumwe und widmete sich nun ganz ihrem PDA .
    Als Wilson die Tür öffnete, stieß er draußen auf Hart Schmidt.
    »Du Stalker«, sagte Wilson.
    »Lass den Quatsch, Harry«, sagte Schmidt. »Ich bin der Einzige aus dem Team, der noch keinen Auftrag hat, und du hattest gerade ein zehnminütiges Gespräch unter vier Augen mit Abumwe. Man muss kein Genie sein, um darauf zu kommen, wer auf dieser Reise den Hiwi für dich machen soll.«
    3.
    »Das sieht nicht besonders eindrucksvoll aus, nicht wahr?«, sagte Neva Balla zu Captain Sophia Coloma.
    »Ich vermute, damit meinen Sie die Erdstation«, sagte Coloma zu ihrem Ersten Offizier.
    »Ja, Captain«, bestätigte Balla. Die beiden befanden sich auf der Brücke der Clarke , die auf sichere Distanz zur Erdstation gegangen war, während die Shuttles des Raumschiffs Diplomaten hin und her transportierten.
    »Sie sind auf Phoenix aufgewachsen«, sagte Coloma. »Sie sind es gewohnt, aufzublicken und die Phoenix-Station am Himmel zu sehen. Im Vergleich dazu sieht jede andere Station klein aus.«
    »Ich bin auf der anderen Seite des Planeten aufgewachsen«, sagte Balla. »Die Phoenix-Station habe ich erst mit eigenen Augen gesehen, als ich schon ein Teenager war.«
    »Ich will darauf hinaus, dass die Phoenix-Station Ihr Maßstab ist«, sagte Coloma. »Die Erdstation ist kleiner, aber sie ist nicht kleiner als die Stationen über den meisten Kolonialplaneten.«
    »Der Weltraumlift ist interessant«, wechselte Balla ein wenig das Thema. »Es wundert mich, dass diese Technik anderswo nicht eingesetzt wird.«
    »Das hat hauptsächlich politische Gründe«, sagte Coloma und zeigte auf die Bohnenstange auf dem Bildschirm. »Die Physik dieser Konstruktion ist völlig

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