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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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verrückt, wenn man nach den Standardtheorien geht. Eigentlich müsste das Ding auf die Erde stürzen. Die Tatsache, dass es das nicht tut, erinnert die Erdbewohner daran, wie weit unsere Technologie fortgeschritten ist. Also vermeiden sie es, mit uns aneinanderzugeraten.«
    Balla schnaufte. »Was aber nicht besonders gut zu funktionieren scheint«, stellte sie fest.
    »Jetzt verstehen sie die physikalischen Grundlagen«, sagte Coloma. »Perrys Aktion hat dieses Problem gelöst. Dafür haben sie nun ein finanzielles und organisatorisches Problem. Sie können es sich nicht leisten, eine weitere Bohnenstange oder eine hinreichend große Raumstation zu bauen, und wenn irgendeine Nation es versuchen sollte, würden alle anderen einen lauten Proteststurm entfachen.«
    »Ganz schön verzwickt«, sagte Balla.
    Coloma wollte ihr zustimmen, als ihr PDA summte. Sie warf einen Blick darauf. Das blinkende rot-grüne Symbol zeigte eine vertrauliche Nachricht höchster Dringlichkeit für sie an. Coloma entfernte sich ein paar Schritte, um die Nachricht zu lesen.
    Balla widmete sich einer anderen Beschäftigung.
    Coloma las den Text, tippte ihren persönlichen Code ein, um den Eingang zu bestätigen, und wandte sich wieder ihrem Ersten Offizier zu. »Sie müssen den Shuttlehangar räumen«, sagte sie zu Balla. »Alle Besatzungsmitglieder sollen sich zurückziehen, und niemand betritt den Hangar, bis ich es sage.«
    Balla zog die Augenbrauen hoch, stellte den Befehl jedoch nicht infrage. »Das nächste Shuttle wird in fünfundzwanzig Minuten eintreffen.«
    »Wenn ich bis dahin noch nicht fertig bin, soll es in zehn Kilometern Entfernung warten, bis ich den Hangar wieder freigebe.«
    »Ja, Captain«, sagte Balla.
    »Die Brücke gehört Ihnen«, sagte Coloma und ging.
    Ein paar Minuten später hatte sich Coloma auf dem Sessel vor der Kommandokonsole in der Kontrollzentrale des Shuttlehangars niedergelassen und leitete den Abpumpvorgang ein. Die Luft wurde komprimiert und in Speichertanks gepresst. Schließlich öffneten sich die Türen des Hangars lautlos dem Vakuum.
    Eine unbemannte Frachtdrohne von der Größe eines kleinen Personenfahrzeugs flog herein und landete auf dem Deck. Coloma schloss die Türen und setzte den Hangarraum wieder unter Druck. Dann verließ sie die Kontrollzentrale und ging zur Frachtdrohne.
    Coloma musste sich identifizieren, um die Drohne öffnen zu können. Sie presste ihre rechte Hand auf das Schloss und wartete, dass ihre Fingerabdrücke und die Konfiguration ihrer Blutgefäße gescannt wurden. Nach ein paar Sekunden öffnete sich die Verriegelung.
    Das Erste, was Coloma sah, war das Paket für Lieutenant Harry Wilson, das zwei Anzüge und Botkanister für den bevorstehenden Sprung enthielt. Und dazu, machte sich Coloma missmutig bewusst, würde er wieder einmal das Shuttle benötigen. Es gefiel ihr nicht, was mit ihren Shuttles geschah, wenn Wilson seine Finger im Spiel hatte.
    Coloma schob diesen Gedanken und Wilsons Paket beiseite. Eigentlich interessierten diese Dinge sie gar nicht.
    Sie war wegen des zweiten Pakets gekommen, das neben dem für Wilson verstaut worden war. Das, auf dem ihr Name stand.
    »Eigentlich soll ich dir assistieren«, sagte Schmidt zu Wilson.
    »Du assistierst mir, indem du mir ein Bier bringst«, sagte Wilson.
    »Was übrigens in Zukunft nicht mehr passieren wird«, sagte Schmidt und reichte Wilson das IPA , das er aus der Bar geholt hatte. »Ich bin dein Assistent, nicht dein Bierbursche.«
    »Danke.« Wilson nahm das India Pale Ale entgegen und blickte sich um. »Als ich das letzte Mal hier war, genau in dieser Messe, und ich glaube, sogar genau an diesem Tisch, habe ich mein allererstes Alien gesehen. Es war ein Gehaar. Das war ein großer Tag für mich.«
    »Es ist unwahrscheinlich, dass du hier weitere Gehaar siehst«, sagte Schmidt. »Sie sind Gründungsmitglieder der Konklave.«
    »Schade. Ich fand sie ausgesprochen nett. Es macht keinen Spaß, ihnen beim Essen zuzusehen, aber sie sind nett.« Er nahm einen Schluck Bier. »Sehr gut. In der Kolonialen Union bekommt man einfach kein gutes IPA . Ich weiß auch nicht, warum.«
    »Soll ich Euch noch etwas zu knabbern herbeischaffen, o Herr?«
    »Nicht mit dieser Geisteshaltung«, sagte Wilson. »Erzähl mir lieber, was du über den Stand des Gipfeltreffens erfahren hast.«
    »Es ist natürlich der reinste Wahnsinn«, sagte Schmidt. »Kaum haben sie die Begrüßung hinter sich gebracht, als sie schon dabei waren, die

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