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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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sind und was Sie und die Besatzung der Clarke für uns getan haben. Wir werden die Daten natürlich noch selbst bestätigen müssen, aber vorläufig möchte ich Ihnen unsere Dankbarkeit zum Ausdruck bringen.«
    »Wir wissen Ihre Dankbarkeit zu schätzen, aber sie ist nicht erforderlich«, sagte Abumwe. »Wir haben nur getan, was notwendig war. Und was die Daten betrifft …« Abumwe nickte Schmidt zu, der vortrat und Dorb eine Datenkarte reichte. »Auf diesem Speicher finden Sie sowohl die Aufzeichnungen der Blackbox von der Polk als auch sämtliche Daten, die wir seit unserer Ankunft im Danavar-System gesammelt haben. Wir möchten offen und ehrlich zu Ihnen sein und während dieser Verhandlungen keinen Zweifel an unseren Absichten oder unserem Tun aufkommen lassen.«
    Wilson blinzelte, als er das hörte. Die Daten von der Blackbox und der Clarke waren mit hoher Wahrscheinlichkeit streng vertraulich. Abumwe ging ein verdammt hohes Risiko ein, wenn sie das Material vor einer Vertragsunterzeichnung den Utche überließ. Er warf einen Blick zu Abumwe, deren Miene undurchschaubar war. Was auch immer sie sonst sein mochte, jetzt befand sie sich voll und ganz im diplomatischen Modus.
    »Vielen Dank, Botschafterin«, sagte Suel. »Aber ich frage mich, ob wir diese Verhandlungen nicht vorläufig absagen sollten. Ihr Schiff ist beschädigt, und auch Ihre Besatzung wurde zweifellos in Mitleidenschaft gezogen. Sie sollten sich jetzt ganz auf Ihre Leute konzentrieren. Wir würden uns selbstverständlich bereithalten, Ihnen zu helfen.«
    Captain Coloma trat vor und salutierte vor Suel. »Captain Sophia Coloma«, stellte sie sich vor. »Willkommen an Bord der Clarke , Botschafter.«
    »Vielen Dank, Captain«, sagte der Botschafter.
    »Botschafter, die Clarke ist beschädigt und muss repariert werden, aber die Lebenserhaltung und die Energiesysteme sind stabil. Uns blieb ein wenig Zeit für Hochrechnungen, sodass wir uns auf den Raketentreffer vorbereiten konnten. Deshalb konnten wir den Angriff mit minimalen Verletzungen und ohne Todesfälle überstehen. Wir begrüßen Ihr Hilfsangebot, insbesondere für unsere Kommunikationssysteme, aber im Augenblick droht uns keine unmittelbare Gefahr. Wir möchten kein Hindernis für Ihre Verhandlungen darstellen.«
    »Das freut mich zu hören«, sagte Suel. »Dennoch …«
    »Wenn Sie erlauben, Botschafter«, warf Abumwe ein. »Die Besatzung der Clarke hat ihr Leben riskiert, damit Ihrem Schiff kein Unglück widerfährt und wir in der Lage sind, diesen Vertrag auszuhandeln. Dieser Mann aus meinem Stab …« Abumwe deutete mit einem Nicken auf Wilson, »… hat sich von vier Raketen jagen lassen und ist dem Tod entronnen, weil er sich aus einem Shuttle ins kalte Vakuum des Weltraums geworfen hat. Es wäre respektlos von uns, wenn wir die Bemühungen dieser Menschen mit einer Vertagung unserer Gespräche würdigen.«
    Suel und Dorb betrachteten Wilson, als wollten sie seine Meinung zu dieser Angelegenheit hören. Wilson blickte zu Abumwe, die ihn mit ausdrucksloser Miene ansah.
    »Also, ich habe jedenfalls keine Lust, noch einmal in dieses System zurückzukehren«, sagte er zu Suel und Dorb.
    Suel und Dorb starrten ihn einen Moment lang an und gaben dann Laute von sich, die Wilsons BrainPal als Lachen übersetzte.
    Zwanzig Minuten später verließ das Utche-Shuttle mit Abumwe und ihrem diplomatischen Team die Clarke.
    »Gott sei Dank ist das vorbei«, sagte Coloma, als das kleine Shuttle den Hangar verließ. Sie drehte sich um und machte sich auf den Rückweg zur Brücke, ohne Wilson oder Schmidt eines weiteren Blickes zu würdigen.
    »Das Schiff ist in Wirklichkeit nicht ganz sicher, oder?«, sagte Wilson zu ihrem Rücken.
    »Natürlich ist es das nicht«, sagte sie und wandte sich noch einmal zu ihm um. »Der einzige Punkt, in dem ich die Wahrheit gesagt habe, ist die Tatsache, dass wir keine Todesfälle zu beklagen haben, auch wenn es wahrscheinlich korrekter wäre, zu sagen, dass es bislang noch keine Toten gab. Was alles andere betrifft, muss ich konstatieren, dass unsere Lebenserhaltung und die Energiesysteme sozusagen am seidenen Faden hängen, dass die meisten anderen Systeme entweder ausgefallen oder angeschlagen sind und dass schon ein kleines Wunder geschehen muss, damit sich die Clarke jemals aus eigener Kraft wieder von der Stelle bewegen kann. Und als wäre das noch nicht genug, hat irgendein Idiot unser einziges Shuttle zerstört.«
    »Tut mir leid«, sagte Wilson.
    »Hmmm«,

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