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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Arm ausreißen.«
    »Oder sogar die Zerstörung des eigenen Schiffs in Kauf nehmen, wie wir gesehen haben«, sagte Egan. »Ihre Idee mit der Feuerwehr könnte für uns ziemlich kostspielig werden.«
    »Was haben Sie mit der Besatzung der Clarke vor?«
    »Das wurde noch nicht entschieden. Vielleicht versetzen wir Abumwe und ihr diplomatisches Team in ein anderes Schiff. Coloma wird vor einen Untersuchungsausschuss treten müssen, weil sie ihr Schiff wissentlich der Gefahr eines Raketentreffers ausgesetzt hat. Man wird sie natürlich von allen Vorwürfen freisprechen, aber das Verfahren muss ordnungsgemäß durchgeführt werden. Wilson haben wir nur von der Forschungs- und Entwicklungsabteilung der KVA ausgeliehen. Wir müssen damit rechnen, dass man ihn irgendwann wiederhaben will.«
    »Glauben Sie, dass Sie alle Entscheidungen bezüglich der Besatzung der Clarke ein paar Wochen lang hinauszögern können?«, fragte Rigney.
    »Sie legen sich ja mächtig für diese Leute ins Zeug«, sagte Egan. »Aber selbst wenn ich diese Leute zu Ihrem Vergnügen eine Weile in der Schwebe halten kann, ist keinesfalls garantiert, dass die Ministerin grünes Licht für Ihre Idee mit der ›Feuerwehr‹ gibt.«
    »Würde es helfen, wenn die KVA eine Liste von Brandherden hätte, die sie lieber durch Diplomatie als durch Kampfeinsätze löschen möchte?«
    »Aha«, sagte Egan. »Jetzt kommen wir langsam zum Kern der Sache. Und ich kann Ihnen schon jetzt erklären, wie diese Idee ankommen wird. Als ich in meiner neuen Funktion als KVA -Kontaktperson in das Team der Ministerin gekommen bin, hat es sechs Wochen gedauert, bis sie es geschafft hat, ein Gespräch mit mir zu führen, das aus mehr als drei einsilbigen Wörtern bestand. Wenn ich mit einer Liste von Forderungen der KVA und einem handverlesenen Team zu ihr gekommen wäre, hätte sie lediglich mittels Grunzlauten mit mir kommuniziert.«
    »Das ist erst recht ein Grund, dieses Team einzusetzen. Alle diese Leute sind unbeschriebene Blätter. Die Ministerin wird glauben, dass sie uns übers Ohr gehauen hat. Erzählen Sie ihr von den Forderungen, und schlagen Sie dann dieses Team vor. So wird es funktionieren.«
    »Möchten Sie, dass ich Galeano bitte, Sie nicht in die Verbannung zu schicken, wenn ich schon mal dabei bin?«
    »Vorläufig genügt diese eine Forderung«, sagte Rigney.
    Egan schwieg eine Weile, während sie in ihren Pommes frites herumstocherte. Rigney aß seinen Burger auf und wartete.
    »Ich werde mal schauen, was ich bei ihr erreichen kann«, sagte Egan schließlich. »Aber an Ihrer Stelle würde ich mir keine allzu großen Hoffnungen machen.«
    »Ich mache mir nie große Hoffnungen. Deshalb habe ich es geschafft, so lange zu überleben.«
    »Und in der Zwischenzeit sorge ich dafür, dass die Besatzung der Clarke nicht auf andere Posten versetzt wird.«
    »Danke«, sagte Rigney.
    »Dafür sind Sie mir einen Gefallen schuldig«, sagte Egan.
    »Selbstverständlich.«
    »Ich werde jetzt gehen«, sagte Egan und erhob sich. »Um wieder Kinder zu erschrecken.«
    »Daran haben Sie großen Spaß, nicht wahr?«
    »Das wissen Sie ganz genau«, sagte Egan und wandte sich zum Gehen.
    »Liz«, sagte Rigney. »Was Sie den Kindern sagen, diese Einschätzung, dass den Menschen nur noch dreißig Jahre bis zur Ausrottung bleiben. Wie viel Übertreibung steckt darin?«
    »Wollen Sie die Wahrheit hören?«
    »Ja.«
    »So gut wie keine«, sagte Egan. »Die Einschätzung ist noch recht optimistisch.«
    Sie ging. Rigney starrte auf die Reste ihrer Mahlzeit.
    »Was soll’s?«, sagte er schließlich. »Wenn wir sowieso zum Untergang verurteilt sind, kann ich genauso gut noch einen zweiten Cheeseburger essen.«

Episode 2
    Über die Planke
gehen
    [Beginn der Transkription]
    [dia]
    CHENZIRA EL - MASRI : … okay, eigentlich interessiert es mich nicht besonders, wen du in der Krankenstation hast, Aurel. Im Moment konzentriere ich mich ganz auf die Suche nach diesen verdammten Frachtcontainern. Wenn wir sie nicht aufspüren können, werden die nächsten paar Monate nicht besonders nett für uns.
    AUREL SPURLEA : Wenn ich nicht glauben würde, dass beide Sachen etwas miteinander zu tun haben, würde ich dich nicht behelligen, Chen. Zeichnest du das Gespräch auf, Magda?
    MAGDA GANAS : Hab gerade den Rekorder eingeschaltet.
    SPURLEA : Chen, der Kerl in der Krankenstation ist nicht von hier.
    EL - MASRI : Was soll das heißen, ›nicht von hier‹? Wir sind eine wilde Kolonie. Letztlich ist keiner

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