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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Shuttles und in den Sensordaten der Clarke , die an seinen BrainPal übertragen wurden.
    »Fünf Raketen haben dich ins Visier genommen«, hörte er Schmidts Stimme aus der Instrumentenkonsole.
    »Na los, lasst uns ein wenig spielen«, sagte Wilson und ließ das Shuttle mit Höchstwerten beschleunigen. Es war nicht so schnell wie die Raketen, aber darum ging es auch gar nicht. Es ging um zwei Sachen. Zum einen sollten sich die Raketen so weit wie möglich vom Skip-Punkt des Utche-Schiffs entfernen, und zum anderen sollten sie in eine bestimmte Position gebracht werden, sodass die Explosion der ersten Rakete am Shuttle alle anderen Raketen zerstörte, die sich zu schnell bewegten, um es noch verhindern zu können.
    Zu diesem Zweck hatte Wilson sein Signal von einer Stelle gesendet, die annähernd die gleiche Distanz von allen fünf Silos hatte und trotzdem weit genug von der Clarke entfernt war. Wenn alles nach Plan lief, würden sämtliche fünf Raketen innerhalb einer Sekunde einschlagen.
    Wilson verfolgte die Bahnen der Raketen. So weit, so gut. Ihm blieb noch etwa eine Minute bis zum ersten Treffer. Mehr als genug Zeit.
    Wilson löste die Gurte des Pilotensitzes, griff nach dem Sauerstoffbehälter, befestigte ihn am Gürtel seines Kampfanzugs und zog sich die Maske über Mund und Nase. Dann befahl er dem Anzug, sein Gesicht mitsamt Maske einzuschließen. Er hob die Blackbox auf und rief die Ladeanzeige ab. Sie lag bei 80 Prozent, was nach Wilsons Einschätzung ausreichen musste. Er trennte die Verbindung zur externen Batterie und ging dann zur Shuttletür, die Blackbox in der einen Hand und die Batterie in der anderen. Er ging in Stellung und hoffte, dass er richtig positioniert war, holte tief Luft und schlug mit der Batterie auf den Öffnungsknopf für die Tür. Diese glitt sofort auf.
    Die explosive Dekompression saugte Wilson einen Sekundenbruchteil früher, als er erwartet hatte, durch die Tür hinaus. Fast hätte er sich an der noch nicht ganz geöffneten Tür den Schädel eingeschlagen.
    Wilson wurde vom Shuttle wegkatapultiert, auf dem Vektor, den die entweichende Luft ihm mitgegeben hatte, aber dank der Gesetze der Newton’schen Physik weiterhin mit der gleichen Vorwärtsbewegung wie das Shuttle. Das würde sich in etwa vierzig Sekunden als äußerst ungünstig erweisen, wenn die erste Rakete das Shuttle traf. Obwohl es keine Atmosphäre gab, in der sich eine Schockwelle hätte bilden können, die seinen Körper zermatschen würde, konnte Wilson immer noch von Trümmerstücken gebraten oder durchsiebt werden.
    Er blickte auf die Blackbox der Polk , die er fest an seinen Unterkörper gedrückt hielt, und schickte ihr ein Signal, das ihr mitteilte, sie sei soeben von einem Raumschiff ausgestoßen worden. Obwohl seine visuellen Informationen jetzt ausschließlich von seinem BrainPal kamen, schloss er die Augen, weil ihm von den Sternen, die um ihn herumwirbelten, schwindlig wurde. Der BrainPal interpretierte seine Reaktion völlig korrekt und schaltete die externe Bildübertragung ab, um Wilson nur noch eine taktische Übersicht zu zeigen.
    Wilson wartete. Mach dein Ding, Baby , dachte er.
    Die Blackbox empfing das Signal. Wilson spürte ein Klicken, als das Inertfeld der Box seine Körpermasse einberechnete und sich um ihn schloss. Auf dem taktischen Display seines BrainPals verfolgte Wilson, wie sich das Symbol des Shuttles mit zunehmender Geschwindigkeit von ihm entfernte. Dann sah er, wie die Raketen an seiner Position vorbeirasten und mit anhaltender Beschleunigung auf das Shuttle zuhielten, während sich sein eigenes Tempo verringerte. Einige Sekunden später war er so langsam geworden, dass er nicht mehr in unmittelbarer Gefahr schwebte, von Teilen des Shuttles getroffen zu werden.
    Insgesamt hatte sein kleiner Plan bis jetzt recht gut funktioniert.
    Trotzdem will ich so etwas nie wieder tun , sagte Wilson in Gedanken zu sich selbst.
    Einverstanden , dachte sein Selbst zurück.
    »Erster Treffer in zehn Sekunden«, hörte er Schmidt sagen. Wilson ließ sich von seinem BrainPal mit einem stabilisierten und aufbereiteten Bild der Umgebung versorgen und beobachtete, wie sich die nun unsichtbaren Raketen dem bedauernswerten, ebenfalls unsichtbaren Shuttle näherten.
    Es gab eine schnelle Abfolge von kurzen, grellen Lichtblitzen, wie ein Knallfrosch, der auf der anderen Straßenseite gezündet wurde.
    »Treffer«, sagte Schmidt.
    Wilson lächelte.
    »Scheiße«, sagte Schmidt.
    Wilson hörte auf zu

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