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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Sir. Sie wurde übernommen. Und ich glaube, dass inzwischen alle anderen Besatzungsmitglieder tot sind.
    EL - MASRI : Malik, ich glaube, das müssen Sie mir etwas genauer erklären. War mit dem Schiff alles in Ordnung, als Sie in unser System geskippt sind?
    DAMANIS : Soweit ich weiß, ja. Das Schiff bleibt auf Erie-Zeit, und es war mitten in der Nacht, als wir geskippt sind. Captain Gahzini will, dass wir die Fracht am Morgen verladen, wenn wir ausgeruht sind. Zumindest sagt er uns das. Da die Fracht, die für Sie bestimmt war, längst verpackt war, als sie an Bord gebracht wurde, spielte es eigentlich keine Rolle. Aber der Captain tut, was der Captain für richtig hält. Also trafen wir ein, als für uns tiefste Nacht war.
    EL - MASRI : Haben Sie zu dieser Zeit gearbeitet?
    DAMANIS : Nein, Sir. Ich habe in meinem Quartier geschlafen, genauso wie die meisten anderen Besatzungsmitglieder. Zu dieser Zeit war nur eine Nachtwache im Dienst. Den ersten Hinweis, dass irgendetwas los war, erhielt ich, als der Captain Generalalarm gab. Die Sirenen heulten los, und alle fielen aus ihren Kojen. In diesem Moment haben wir uns noch nichts dabei gedacht.
    EL - MASRI : Sie haben sich nichts bei einem Generalalarm gedacht? Heißt das nicht für gewöhnlich, dass ein Notfall eingetreten ist?
    DAMANIS : Grundsätzlich ja, aber Captain Gahzini veranstaltet sehr viele Übungen, Sir. Er sagt, nur weil wir ein Handelsschiff sind, bedeutet das nicht, dass wir keine Disziplin brauchen. Also zieht er alle drei oder vier Skips eine Übung durch, und da der Captain gern mitten in der Nacht skippt, heißt das, dass wir sehr oft durch einen Generalalarm aus dem Schlaf gerissen werden.
    EL - MASRI : Na gut.
    DAMANIS : Wir fallen also aus unseren Kojen, ziehen uns an und warten dann auf eine Durchsage, worum es bei dieser Übung geht. Ob es einen Mikrometeoritentreffer gab, irgendeinen Systemausfall oder was auch immer. Dann meldet sich unser Erster Offizier Khosa über die Lautsprecheranlage und sagt: ›Wir werden geentert.‹ Und wir alle schauen uns ratlos an, weil das etwas ganz Neues ist. Einen solchen Fall haben wir nie zuvor geübt. Wir hatten keine Ahnung, was wir tun sollten. Doktor, mein Bein tut wirklich sehr weh.
    SPURLEA : Ich weiß, Malik. Ich werde Ihnen etwas geben, sobald dieses Gespräch beendet ist.
    DAMANIS : Kann ich nicht schon jetzt etwas bekommen? Irgendetwas?
    GANAS : Ich könnte ihm Ibuprofen geben.
    SPURLEA : Unser Ibuprofen wird langsam knapp, Magda.
    GANAS : Ich kann ihm etwas aus meinem eigenen Vorrat geben.
    SPURLEA : Na gut.
    GANAS : Malik, ich hole das Ibuprofen für Sie. Ich bin gleich wieder zurück.
    DAMANIS : Vielen Dank, Doktor Ganas.
    EL - MASRI : Sie sagten, Sie hätten nie für den Fall geübt, dass Sie geentert werden. Aber es hat doch schon immer Piraten gegeben.
    DAMANIS : Wir haben nur für den Fall geübt, dass wir von Piraten verfolgt werden. Dabei schließen sich die meisten Besatzungsmitglieder ein, während Verteidigungsteams Gegenmaßnahmen einleiten und die Frachtarbeiter sich darauf vorbereiten, die Ladung über Bord zu werfen. Wir arbeiten im Weltraum. Piraten können sich nicht an Tauen herüberschwingen und ein anderes Schiff erobern. Sie stellen ein Schiff und drohen, damit man die Fracht herausrückt. Erst dann entern sie das Schiff, übernehmen die Ladung und verschwinden wieder. Deshalb besteht der letzte Ausweg darin, die Ladung aus dem Frachtraum zu werfen. Wenn man nichts mehr hat, gibt es für die Piraten auch keinen Grund, einen weiterzuverfolgen.
    EL - MASRI : Also waren das keine Piraten.
    DAMANIS : Wir wissen nicht, was sie waren. Zuerst wussten wir gar nicht, dass überhaupt jemand da war. Wir dachten immer noch, es wäre eine Übung. Der Erste Offizier sagte nur, dass wir geentert werden, und uns blieben nur zwei oder drei Sekunden, um uns zu fragen, was das bedeutet. Dann meldete er sich zurück und sagte: ›Das ist keine Übung.‹ Da wussten wir, dass es wirklich ein Problem gab. Aber wir wussten nicht, was wir tun sollten. Diese Situation hatten wir nie geübt. Wir standen nur da und sahen uns ratlos an. Dann kam Bosun Zarrani in die Quartiere, sagte uns, dass wir geentert werden und dass wir in den Quartieren bleiben sollen, bis wir von ihm oder dem Captain hören, dass wieder alles klar ist. Dann suchte er sieben von uns aus, die ihm folgen sollten. Ich gehörte zu diesen sieben Leuten.
    EL - MASRI : Warum hat er Sie ausgesucht?
    DAMANIS : Mich oder auch die

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