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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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die Kontrolle über das Schiff. Jemand aus der Brückenbesatzung hat mir gesagt, dass sie dem Captain befohlen haben, ihnen seine Kommandocodes zu geben. Als er sich weigerte, haben sie dem Ersten Offizier in den Bauch geschossen. Khosa lag schreiend auf dem Deck, und sie sagten dem Captain, dass sie jede Person auf der Brücke verletzen würden, bis er ihnen die Codes gibt. Nachdem der Captain gehorcht hat, haben sie Khosa von seinem Leid erlöst und ihm in den Kopf geschossen. Damit gehörte das Schiff ihnen.
    EL - MASRI : Was passierte dann?
    DAMANIS : Die Soldaten gingen durch das Schiff und trieben die Besatzung mit vorgehaltener Waffe zusammen, um sie dann in den Frachtraum zu bringen. Ich und die anderen vom Sicherheitsteam versuchten, den Soldaten so lange wie möglich aus dem Weg zu gehen, aber schließlich konnten sie uns alle aufspüren. Ich wurde in der Nähe der Messe geschnappt. Ich trat auf einen Korridor hinaus, und plötzlich stand links und rechts von mir je ein Soldat. Beide zielten mit ihren Gewehren auf meine Brust und meinen Kopf. Ich wollte zurückgehen, aber als ich mich umdrehte, war hinter mir ein weiterer Soldat mit erhobener Waffe. Ich nahm die Hände hoch, und das war’s. Ich wurde wie alle anderen auch zum Frachtraum gebracht.
    EL - MASRI : Und die ganze Zeit hat keiner der Soldaten Ihnen gesagt, was sie eigentlich wollten?
    DAMANIS : Nein, Sir. Als ich in den Frachtraum gebracht wurde, sah ich dort die übrigen Besatzungsmitglieder, auf den Knien, die Hände hinter dem Kopf verschränkt. Der Einzige, der stand, war Bosun Zarrani, der einem der Soldaten die Handelsschifffahrtsgesetze der Kolonialen Union erklärte. Der Soldat schien ihn eine Weile zu ignorieren, bis er irgendwann eine Handwaffe zog. Er schoss Bosun ins Gesicht, und er war sofort tot. Danach stellte niemand mehr irgendwelche Fragen.
    SPURLEA : Also war die gesamte Besatzung versammelt.
    DAMANIS : Alle bis auf den Captain und einen Navigator namens Qalat. Und Khosa, der aber bereits tot war.
    EL - MASRI : Also waren Sie alle im Frachtraum. Wie sind Sie von dort hierhergekommen, Malik?
    DAMANIS : Die Erie Morningstar hatte vier automatische Containertransporter. Zwei davon waren mit Vorräten für Ihre Kolonie beladen. Die anderen beiden waren leer. Die Soldaten öffneten diese und wiesen uns an hineinzugehen, die eine Hälfte in den einen, die andere in den anderen Container.
    EL - MASRI : Und Sie haben es einfach getan?
    DAMANIS : Ein paar haben sich geweigert. Die Soldaten haben ihnen in den Kopf geschossen. Sie verloren keine Zeit, mit uns zu reden oder zu verhandeln. Soweit ich sagen kann, haben sie fast gar nicht mit uns gesprochen, abgesehen von den Leuten auf der Brücke, die sich die Kommandocodes vom Captain geholt haben. Es war einfach überflüssig. Sie mussten nicht mit uns reden, damit wir tun, was sie wollten.
    EL - MASRI : Und was passierte, als Sie alle drin waren?
    DAMANIS : Sie haben uns in die Frachtcontainer eingesperrt. Alles wurde stockfinster, und die Leute fingen an zu schreien. Dann schalteten ein paar von uns die PDA s ein, damit die Displays ein wenig Licht spenden. Das schien die Leute ein bisschen zu beruhigen. Danach konnten wir hören, wie die Soldaten herumliefen und sich miteinander unterhielten – anscheinend sprachen sie doch miteinander, aber nicht zu uns. Trotzdem konnte ich alles nur gedämpft hören, sodass ich nicht verstanden habe, was sie taten oder sagten. Dann gab es ein anderes Geräusch. Es war das Geräusch, mit dem die Luft aus dem Frachtraum abgepumpt wird. Das war der Moment, als die Leute wieder schrien. Es bedeutete, dass die Tür zum Frachtraum geöffnet wurde, um uns hinauszuwerfen.
    GANAS : Man wollte die Besatzung über Bord werfen.
    DAMANIS : Ja, Ma’am. Obwohl ein Besatzungsmitglied in meinem Container es anders formulierte. Sobald sich der Container in Bewegung setzte und klar war, was geschehen würde, schrie jemand: »Wir gehen über die Planke! Wir gehen über die Planke! Wir gehen über die Planke!« Das machte er ein oder zwei Minuten lang, bis ich einen dumpfen Schlag hörte. Dann hörte er damit auf. Ich glaube, jemand hat ihm eine verpasst, um ihn zum Schweigen zu bringen.
    EL - MASRI : Die Frachtcontainer sind nicht für lebende Fracht konstruiert.
    DAMANIS : So ist es. Sie sind luftdicht versiegelt und isoliert, damit die Fracht nicht im Weltraum gefriert oder durch die Reibungshitze beim Eintritt in die Atmosphäre übermäßig erhitzt wird. Aber es

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