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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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beobachtet? Forschen Sie auch noch andere Personen aus? Wie weit reicht diese Geschichte nach oben? Denn ich schwöre Ihnen, dass ich der Sache nachgehen werde, nötigenfalls bis ganz nach oben. Ohne Rücksicht auf mein Leben und meine Freiheit .«
    »Glauben Sie wirklich, dass eine offizielle Verschwörung gegen Sie im Gange ist, Mr. Birnbaum?«, fragte Washington.
    »Sagen Sie es mir«, entgegnete Birnbaum.
    Washington streckte seine Hand aus. »Ihr PDA «, sagte er.
    »Was ist mit meinem PDA ?«, fragte Birnbaum.
    »Bitte geben Sie ihn mir für einen Moment.«
    »Sie haben meinen PDA angezapft?«, rief Birnbaum. »Sie haben sich auf der untersten Ebene ins Netzwerk gehackt?«
    »Ihr PDA , bitte«, sagte Washington, immer noch mit ausgestreckter Hand.
    Nervös schob Birnbaum das Gerät über den Tisch. Washington nahm es entgegen, machte ein paar wischende Bewegungen, drückte auf den Bildschirm und gab es dann Birnbaum zurück. Dieser blickte verwirrt darauf.
    »Sie zeigen mir das Programm von Eine Stimme in der Wildnis .«
    »Ja. Das Programm, das Sie frei zur Verfügung stellen, damit sich die Leute Ihre Sendungen anhören und Kommentare schicken können, zusammen mit geografischen Angaben, damit Sie wissen, woher die Kommentare kommen, wenn Sie sie auf Sendung vorlesen oder abspielen. Und das bedeutet, dass Ihr Programm dazu fähig ist, Audionachrichten zu senden und zu empfangen und Ihre Bewegungen zu lokalisieren. Und weil Sie es billig von Flatrate-Codierern bekommen haben, die ihr Geld damit verdienen, Programme wie Ihres schnell rauszuhauen, ist es unglaublich einfach, sich hineinzuhacken.«
    »Moment«, sagte Birnbaum. »Sie haben mein eigenes Programm gegen mich verwendet?«
    »Ja. Von Codierern bekommt man genau das, wofür man bezahlt, Mr. Birnbaum.«
    »Was ist mit Walter?«, fragte Birnbaum. »Sie sagten, ich würde heute eine Besprechung mit ihm haben, und es war tatsächlich so. Woher wussten Sie das?«
    »Die monatlichen Zahlen sind hereingekommen. Und ein Quartal ist zu Ende gegangen. Es gab Showmoderatoren, deren Quoten runtergegangen sind. Kring ist dafür berüchtigt, seine Leute höchstpersönlich rauszuwerfen. Also habe ich geraten. Überlegen Sie selbst, Mr. Birnbaum, wie hoch die Wahrscheinlichkeit war, dass Sie heute Walter Kring sehen würden. Und weil ich nur ganz vage eine Besprechung prophezeit habe, hätte ich mit jeder Art von Begegnung recht behalten. Danach musste ich nur noch Ihren PDA überwachen, um Sie abzufangen, nachdem die ›Besprechung‹ stattgefunden hat.«
    Birnbaum steckte seinen PDA ein. Sein Gesicht hatte einen ganz bestimmten Ausdruck.
    Washington bemerkte es. »Sie sind enttäuscht, nicht wahr? Dass ich nicht von der Regierung bin. Dass es keine globale Verschwörung gibt, die Sie ins Visier genommen hat.«
    »Lassen Sie den Quatsch«, gab Birnbaum zurück. »Ich habe Ihnen bereits erklärt, dass ich selbst nicht an solche Sachen glaube.« Sein Gesichtsausdruck war unverändert.
    »Ich bitte um Verzeihung. Es tut mir leid, dass ich nicht so ruchlos bin und keine guten Verbindungen zu den zwielichtigen Regionen der nationalen und globalen Politik habe.«
    »Wer sind Sie dann?«, fragte Birnbaum.
    »Wie ich bereits erwähnte, repräsentiere ich eine Gruppe, die Ihnen eine Lösung für Ihre derzeitigen Probleme anbieten möchte.«
    Birnbaum hätte fast Und wer sind Ihre Klienten wirklich? zurückgefragt, wurde aber durch eine andere Sache abgelenkt. »Und was genau ist mein Problem?«
    »Insbesondere die Tatsache, dass Sie immer mehr Hörer verlieren und dabei sind, als politischer Journalist in der Bedeutungslosigkeit zu versinken.«
    Birnbaum überlegte, ob er dieser Einschätzung widersprechen sollte, doch dann wurde ihm klar, dass er auf diesem Wege keine Antworten erhalten würde. »Und wie wollen Ihre Freunde etwas daran ändern?«, fragte er stattdessen.
    »Indem sie Ihnen ein Thema vorschlagen, über das Sie nachdenken sollten«, sagte Washington.
    »Soll das ein Bestechungsversuch sein? Eine Bezahlung für die Verfechtung einer bestimmten Ansicht? Weil ich so etwas nämlich nicht mache.« In Wirklichkeit hatte er es schon getan, ein- oder zweimal oder vielleicht auch zehn- oder zwanzigmal. Solche Geschäfte waren sogar recht oft im Bonner’s abgeschlossen worden. Birnbaum hatte sie mit seinen moralischen Grundsätzen in Einklang gebracht, indem er sich sagte, dass er solche Argumente wahrscheinlich ohnehin vertreten hätte. Also hatte er lediglich illegal,

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