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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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wie ich. Sie sollten sich lieber an die Arbeit machen.« Sie trennte die Verbindung.
    Er wurde abgefangen, als er die Lobby des Hotels verlassen wollte. »Mr. Birnbaum«, sagte der junge Mann zu ihm.
    Birnbaum hob eine Hand und versuchte, unbeirrt weiterzulaufen. »Ich kann jetzt keine Autogramme geben. Sonst werde ich zu spät zum Fußballspiel meines Jungen kommen.«
    »Ich bin nicht wegen eines Autogramms hier«, sagte der junge Mann. »Ich möchte Ihnen ein Geschäft vorschlagen.«
    »Damit können Sie sich an meinen Manager wenden«, rief Birnbaum dem jungen Mann zu, während er vorbeirauschte. »Dafür bezahle ich Chad. Dass er sich um die Geschäfte kümmert.«
    »In diesem Monat zwölf Prozent weniger, Mr. Birnbaum?«, rief der junge Mann zurück, während Birnbaum in der Drehtür verschwand.
    Birnbaum machte eine komplette Rotation der Drehtür mit und stieg vor dem jungen Mann wieder aus. »Wie bitte?«
    »Ich sagte: ›Zwölf Prozent weniger?‹«, wiederholte der junge Mann.
    »Woher haben Sie diese Zahl? Das ist Firmengeheimnis.«
    »Ein Talkmaster, der so viel Zeit wie Sie damit verbracht hat, mit geleakten Dokumenten und Videos zu arbeiten, sollte eine solche Frage eigentlich nicht stellen. Woher ich diese Zahl habe, ist im Moment gar nicht so wichtig, Mr. Birnbaum. Viel wichtiger ist, wie ich Ihnen helfen kann, wieder bessere Zahlen zu erreichen.«
    »Entschuldigung, aber ich habe keine Ahnung, wer Sie sind. Und infolgedessen weiß ich auch nicht, warum ich mich für Sie interessieren oder Ihnen zuhören sollte.«
    »Mein Name ist Michael Washington«, sagte der junge Mann. »Für mich persönlich sollten Sie sich auch gar nicht interessieren. Aber es dürfte Sie interessieren, den Leuten zuzuhören, die ich repräsentiere.«
    »Und wer sind diese Leute?«
    »Eine Gruppe von Personen, denen die Vorteile einer Beziehung mit wechselseitigem Nutzen bewusst ist«, sagte Washington.
    Birnbaum lächelte. »Das ist alles? Ist das Ihr Ernst? Eine zwielichtige, mysteriöse Gruppe? Hören Sie, Michael, es mag sein, dass ich mich gelegentlich auf Verschwörungstheorien stürze – sie machen Spaß, und die Zuhörer lieben so etwas. Aber das bedeutet nicht, dass ich an so etwas glaube.«
    »Diese Leute sind weder zwielichtig noch mysteriös«, sagte Washington. »Sie ziehen es lediglich vor, zu diesem Zeitpunkt anonym zu bleiben.«
    »Schön für sie. Wenn sie es mit ihrem Anliegen ernst meinen und sie Namen haben, können sie mit Chad reden. Andernfalls verschwenden sie nur ihre und meine Zeit.«
    Washington hielt ihm seine Visitenkarte hin. »Das verstehe ich voll und ganz, Mr. Birnbaum, und es tut mir leid, dass ich Ihre kostbare Zeit beanspruche. Aber wenn Sie nach Ihrer morgigen Besprechung mit Walter anderer Meinung sein sollten, wissen Sie, wie Sie mich erreichen können.«
    Birnbaum nahm die Karte nicht an. »Morgen habe ich keine Besprechung mit Walter.«
    »Nur weil sie nicht in Ihrem Terminplan steht, heißt das nicht, dass diese Besprechung nicht stattfinden wird«, sagte Washington und wedelte mit der Visitenkarte.
    Birnbaum ging, ohne sie mitzunehmen und ohne sich noch einmal zu Washington umzublicken.
    Er kam zu spät zu Bens Spiel. Bens Mannschaft verlor.
    Birnbaum beendete seine Morgenshow und fragte sein neues Spielzeug per Textnachricht nach der Möglichkeit einer weiteren Zusammenkunft im Hotel, als er von seinem PDA aufblickte und sah, dass Walter Kring mit seinen kompletten einhundertzweiundneunzig Zentimetern genau vor ihm stand.
    »Walter«, sagte Birnbaum und versuchte, beim Anblick seines Chefs nicht die Fassung zu verlieren.
    Kring deutete mit einem Nicken auf Birnbaums PDA . »Schicken Sie eine Nachricht an Judith?«
    »So in etwa«, antwortete Birnbaum.
    »Gut«, sagte Kring. »Sie ist eine tolle Frau, Al. Sie zu heiraten war das Klügste, was Sie jemals getan haben. Es wäre sehr idiotisch von Ihnen, wenn Sie es sich mit ihr verscherzen. Sie können ihr sagen, dass ich das gesagt habe.«
    »Das werde ich tun«, sagte Birnbaum. »Was führt Sie in die Tiefen unseres Bergwerks, Walter?« Die Studios von SilverDelta befanden sich in den ersten zwei Stockwerken des Firmengebäudes in Washington D . C. Walters Büroräume beanspruchten den gesamten vierzehnten Stock, der mit einem Lift zum Dach ausgestattet war, damit er täglich mit seinem Helikopter von Annapolis zur Arbeit fliegen konnte. Der Geschäftsführer von SilverDelta begab sich an normalen Tagen nur äußerst selten tiefer

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