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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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wurde, mussten wir beides voneinander trennen.« Er zeigte auf die Energieleitungen. »Das sind die Leitungen, die den Skip-Antrieb mit Saft versorgen.«
    »Gut«, sagte Coloma. »Und?«
    »Sie sind abgenutzt und müssen ersetzt werden«, sagte Basquez.
    »Dann ersetzen Sie sie«, sagte Coloma.
    Basquez schüttelte den Kopf. »Wenn es so einfach wäre, würde ich Sie nicht damit behelligen. Diese Technik ist ein halbes Jahrhundert alt. Dieses Schiff war als letztes dieses Baureihe in Betrieb. Es gibt kein anderes Schiff mehr, das mit der gleichen Technik ausgestattet ist. Seit mehr als zehn Jahren wurden keine Ersatzteile für diesen Maschinentyp mehr hergestellt.«
    »Sie können die Leitungen nicht ersetzen, weil keine Ersatzleitungen existieren«, fasste Coloma zusammen.
    »Richtig«, sagte Basquez.
    »Es werden immer noch Energieleitungen hergestellt«, sagte Coloma. »Die Clarke war voll davon.«
    »Richtig, aber sie sind nicht für diese Art von Energieübertragung geeignet«, sagte Basquez. »Wenn Sie versuchen, hier die Standardenergieleitungen einzubauen, wäre das, als würden Sie eine Dänische Dogge in einen Chihuahua-Pullover stopfen.«
    Coloma hielt einen Moment inne, um Basquez’ visuellen Vergleich wirken zu lassen. »Würden diese Leitungen unsere Mission überstehen? Schließlich skippen wir nur zum Rus-System und zurück.«
    »Es gibt zwei Möglichkeiten, diese Frage zu beantworten«, sagte Basquez. »Die eine läuft darauf hinaus, dass ich sage, dass diese Leitungen wahrscheinlich nicht überlastet werden und durchbrennen oder diese Sektion des Schiffs zerstören oder den Rumpf aufreißen oder jeden an Bord töten, einschließlich unserer bedeutenden Besucher von der Erde. Die zweite würde ich so formulieren: Wenn Sie entscheiden, die Leitungen nicht zu ersetzen, hoffe ich, dass Sie nichts dagegen haben, wenn ich meine Arbeit per Fernsteuerung erledige, zum Beispiel von der Phoenix-Station aus.«
    »Was schlagen Sie vor?«, fragte Coloma.
    »Wie viel Zeit haben wir noch, bis wir losdüsen sollten?«, fragte Basquez zurück.
    »Zwölf Tage«, sagte Coloma.
    »Dann gibt es wieder zwei Möglichkeiten«, sagte Basquez. »Wir durchstöbern die militärischen und zivilen Schiffswerften, um nach solchen Energieleitungen zu suchen, und hoffen, dass sie nicht so abgenutzt wie diese sind, oder wir geben diesen Typ mit genau diesen Spezifikationen bei einer Werft in Auftrag und hoffen, dass sie rechtzeitig geliefert werden.«
    »Tun Sie beides«, sagte Coloma.
    »Mit Netz und doppeltem Boden, sehr weise«, sagte Basquez. »Und jetzt kommt die Szene, in der Sie eine Nachricht an diesen Rigney schicken und ihm sagen, dass er Leute zusammenstauchen soll, damit sie die Ersatzteile rechtzeitig fertigkriegen, richtig? Ich will ein paar Tage lang dabei sein, um mich zu vergewissern, dass ihre Kapazitäten ausreichen.«
    »Ich werde das auf dem Weg zu meiner nächsten Besprechung erledigen«, sagte Coloma.
    »Deshalb arbeite ich so gern mit Ihnen zusammen, Captain«, sagte Basquez und wandte seine Aufmerksamkeit dann einem seiner Ingenieure zu, der offenbar zusammengestaucht werden musste.
    Rigney versprach, die Spezialisten für Energieleitungen auf den KVA -Schiffswerften der Phoenix-Station auf das Problem anzusetzen, und sagte Coloma, dass Basquez die Spezifikationen direkt an ihn schicken sollte. Coloma lächelte, als sie die Verbindung mit Rigney trennte. Zivile Schiffe und ihre Offiziere rangierten in der Prioritätenliste immer weit unter denen der Kolonialen Verteidigungsarmee, wenn es darum ging, Material und fachliche Kompetenz zuzuteilen. Es war nett, ausnahmsweise mal in erster Reihe zu stehen.
    Colomas nächster Termin war eine Besprechung mit Lieutenant Harry Wilson in einem der winzigen Konferenzräume des Schiffs.
    »Captain«, sagte Wilson, als sie sich ihm näherte. Er salutierte.
    »Warum tun Sie das?«, fragte Coloma ihn. Sie nahm am Konferenztisch Platz.
    »Ma’am?«, sagte Wilson, während er den Arm sinken ließ.
    »Warum salutieren Sie?«, fragte Coloma. »Sie sind von der Kolonialen Verteidigungsarmee, und ich bin es nicht. Sie sind nicht verpflichtet, vor zivilen Captains zu salutieren.«
    »Sie haben trotzdem einen höheren Rang als ich«, sagte Wilson.
    »Im Danavar-System haben Sie mir etwas ganz anderes erzählt, als Sie mit Ihrer Sicherheitseinstufung herumwedelten und mir befahlen, Ihnen mein Shuttle zu geben. Das Sie dann zerstört haben.«
    »Tut mir leid deswegen, Ma’am«,

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