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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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ein zweites Mal zu unterschätzen?«
    Damit brachte er die Versammlung zum Verstummen. Gau hatte die Verantwortung für das Roanoke-Debakel übernommen und nie den Eindruck zu erwecken versucht, dass jemand anders als er verantwortlich sein könnte. Aber nur ein Dummkopf würde ihn bei diesem Thema unter Druck setzen, und wie es schien, war Unli Hado ein solcher Dummkopf.
    »Es hat stets höchste Priorität für unsere Regierung, nach Bürgern der Konklave zu suchen, die vermisst werden«, sagte Gau. »Wir werden sie finden, und wir werden die Umstände ihres Verschwindens aufklären, wer auch immer die Täter sind. Was wir nicht tun werden, Repräsentant Hado, ist der Versuch, das Verschwinden dieser Schiffe als Vorwand zu benutzen, einen Kampf gegen ein Volk anzuzetteln, das uns bewiesen hat, wie sehr es sich bemühen wird, uns zu vernichten, wenn es sich in die Ecke gedrängt fühlt und keinen anderen Ausweg als den Kampf sieht. Sie fragen mich, ob ich willens bin, die Menschen zu unterschätzen. Ich versichere Ihnen, dass dem nicht so ist. Allerdings frage ich mich, warum Sie so fest entschlossen sind, genau das zu tun.«
    Sorvalh besuchte General Gau kurze Zeit später in seinem privaten Büro. Es war überfüllt, selbst für jemanden, der kein Lalan war. Lalan waren sehr groß gewachsen, und Hafte Sorvalh war recht groß für eine Vertreterin ihres Volkes.
    »Schon gut«, sagte Gau von seinem Schreibtisch, als sie geduckt durch die Tür trat. »Sprechen Sie es aus.«
    »Was soll ich aussprechen?«, fragte Sorvalh.
    »Jedes Mal, wenn Sie dieses Büro geduckt betreten, kommen Sie herein, richten sich auf und schauen sich um«, sagte Gau. »Dabei zeigt Ihr Gesicht jedes Mal einen Ausdruck, als hätten Sie soeben in etwas Unangenehmes gebissen. Also sprechen Sie es aus: Mein Büro ist überfüllt.«
    »Ich würde sagen, dass es gemütlich ist«, sagte Sorvalh.
    Gau lachte auf seine Art. »Natürlich würden Sie das.«
    »Von anderen wurde angemerkt, wie klein dieses Büro in Anbetracht Ihrer Position ist«, sagte Sorvalh.
    »Natürlich habe ich noch das große öffentliche Büro für Besprechungen und um Leute zu beeindrucken, wenn es nötig ist«, sagte Gau. »Ich bin nicht blind für die Macht beeindruckender Räumlichkeiten. Aber ich habe den größten Teil meines Lebens an Bord von Raumschiffen zugebracht, selbst nachdem ich begonnen hatte, mich dem Aufbau der Konklave zu widmen. Man gewöhnt sich schnell an wenig Raum. Hier fühle ich mich wohler. Und niemand kann sagen, dass ich mir selbst mehr gönne als den Repräsentanten aller anderen Mitgliedsvölker. Und auch das hat seine Vorteile.«
    »Ich verstehe Sie«, sagte Sorvalh.
    »Gut.« Gau deutete auf den Stuhl, der offensichtlich für sie gedacht war, weil er zu ihrem Körperbau passte. »Bitte nehmen Sie Platz.«
    Sorvalh setzte sich und wartete. Gau versuchte, den längeren Atem zu haben, aber wer sich auf eine Geduldsprobe mit einem Lalan einließ, hatte von vornherein schlechte Karten. »Also gut, sprechen Sie die andere Sache aus, die Ihnen durch den Kopf geht«, sagte Gau schließlich.
    »Unli Hado«, sagte Sorvalh.
    »Eine der habgierigen, ehrgeizigen Persönlichkeiten, vor denen Sie mich gewarnt haben.«
    »Er wird nicht einfach verschwinden«, sagte Sorvalh. »Und er ist auch nicht ganz ohne Verbündete.«
    »Es sind sehr wenige«, sagte Gau.
    »Aber es werden mehr«, sagte Sorvalh. »Sie nehmen mich zu diesen Sitzungen mit, damit ich Köpfe zähle. Ich zähle Köpfe. Bei jeder Sitzung sind es mehr Köpfe, die schon in den Orbit um ihn eingeschwenkt sind oder auf ihn zudriften. Sie müssen sich dieses Mal oder bei den nächsten Malen seinetwegen noch keine Sorgen machen. Aber wenn es so weitergeht, werden Sie es irgendwann mit einer Fraktion zu tun haben, und die Fraktion wird sich für die Auslöschung der Menschen einsetzen. Aller Menschen.«
    »Einer der Gründe, warum wir die Konklave gegründet haben, war der, dass wir uns von der Idee verabschieden wollten, dass man ein gesamtes Volk auslöschen könnte oder sollte.«
    »Das ist mir bekannt«, sagte Sorvalh. »Es war einer der Gründe, warum mein Volk Ihnen und der Konklave die Gefolgschaft leistete. Mir ist auch bekannt, dass es schwer ist, Ideale praktisch umzusetzen, vor allem, wenn sie neu sind. Und mir ist bekannt, dass es keine einzige Spezies in der Konklave gibt, die die Menschen nicht als … nun … ärgerlich empfindet, um es möglichst höflich auszudrücken.«
    »Das sind sie in

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