Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
Vom Netzwerk:
vermutlich gehen wir recht in der Annahme, dass Sie es auch nicht wollen. Aber es gibt Stimmen in der Konklave, die von einem Kampf begeistert wären. Das ist etwas, das weder Sie noch der General wollen, wenn auch zweifelsohne aus verschiedenen Gründen. Und während im Augenblick die einzigen zwei Personen in den politischen Gremien der Konklave, denen die Existenz dieser Liste bekannt ist, der General und ich sind, kennen Sie sich bestimmt gut genug mit Politik aus, um zu wissen, dass Geheimnisse dazu neigen, nicht allzu lange geheim zu bleiben. Wir haben nur sehr wenig Zeit, bis der Inhalt dieser Liste den Stimmen in der Konklave bekannt wird, die nur zu gern den Krieg gegen Ihre Kolonien und damit auch gegen die Koloniale Union eröffnen würden.« Sorvalh setzte sich wieder in Bewegung.
    Kurz danach folgte Rigney ihr. »Sie erwähnten, wir hätten nur sehr wenig Zeit«, sagte er. »Definieren Sie ›sehr wenig‹.«
    »Bis zum nächsten Mal, wenn General Gau verpflichtet ist, auf Fragen von der Großen Versammlung zu antworten. Bis dahin werden die Kriegstreiber in der Versammlung zweifellos von der Existenz zumindest einiger Kolonien wissen. Und von der Beteiligung der KVA -Soldaten. Sie werden verlangen, dass die Konklave Maßnahmen ergreift, und dem General wird nichts anderes übrig bleiben, als entsprechend zu handeln. Das wird in dreißig unserer Standardtage geschehen. Nach dem Kalender der Kolonialen Union wären das etwa sechsunddreißig Tage.«
    »So viel zur Botschaft«, sagte Rigney. »Was ist mit dem Angebot?«
    »Es ist genauso simpel«, sagte Sorvalh. »Sorgen Sie dafür, dass die Kolonien verschwinden, und die Konklave wird nicht angreifen.«
    »Das ist leichter gesagt als getan«, entgegnete Rigney.
    »Das ist nicht unsere Sorge«, sagte Sorvalh.
    »Wenn wir von der Annahme ausgehen, dass sich tatsächlich Soldaten der Kolonialen Verteidigungsarmee in diesen Kolonien aufhalten, würde es dann nicht genügen, sie einfach zurückzuholen?«
    Sorvalh sah Rigney an, als wäre er ein begriffsstutziges Kind.
    Rigney verstand ihre Mimik gut genug, um sofort die Hände zu heben. »’tschuldigung. Ich habe nicht nachgedacht, bevor ich den Mund aufgemacht habe.«
    »Diese Kolonien sollten eigentlich gar nicht existieren«, sagte Sorvalh. »Wir wären vielleicht bereit gewesen, sie zu übersehen, wenn es wirklich wilde Kolonien wären, zumindest bis sie zu groß geworden wären, um sie weiter ignorieren zu können. Aber in diesen Fällen ist bekannt, dass sich KVA -Soldaten unter den Kolonisten befinden. Damit stellen sie eine Provokation für die Konklave dar. Sie müssen verschwinden, bevor wir gezwungen sind, offiziell Notiz davon zu nehmen. Sie wissen, wie andernfalls die Konsequenzen aussehen, für Ihre wie für meine Regierung.«
    Rigney schwieg wieder eine Weile. »Können wir mit offenen Karten spielen?«, fragte er.
    Sorvalh kannte die genaue Bedeutung dieser Redensart nicht, aber sie konnte sie aus dem Kontext erschließen. »Ich bitte darum, Colonel.«
    »Bei neun von zehn dieser Kolonien wird eine Evakuierung kein Problem sein«, sagte Rigney. »Diese Siedler sind die typischen unzufriedenen Bürger der Kolonialen Union, die vage Vorstellungen haben, wie sie sich von der Tyrannei ihrer Mitmenschen befreien könnten, oder die einfach nicht allzu viele Menschen um sich herum ertragen und lieber in Gesellschaft von etwa zweihundert Personen leben wollen. Sechs dieser Kolonien stehen sowieso kurz vor dem Verhungern und wären wahrscheinlich sogar froh, wenn wir die Leute zurückholen. Zumindest wäre ich es, wenn ich an ihrer Stelle wäre.«
    »Aber es gibt da noch eine andere Kolonie«, sagte Sorvalh.
    »Ja, da wäre noch diese andere Kolonie«, sagte Rigney. »Gibt es bei Ihnen Rassisten? Leute, die glauben, dass sie von Natur aus allen anderen Formen intelligenten Lebens überlegen sind?«
    »Es gibt ein paar«, sagte Sorvalh. »Nach mehrheitlicher Ansicht handelt es sich um Dummköpfe.«
    »Richtig«, sagte Rigney. »Nun, diese andere Kolonie besteht fast ausschließlich aus Rassisten. Sie setzen sich nicht nur von anderen intelligenten Völkern ab – ich erschaudere, wenn ich mir vorzustellen versuche, was sie von Ihnen halten –, sondern auch von anderen Menschen, die nicht ihrem Phänotyp entsprechen.«
    »Das klingt ja ganz reizend«, sagte Sorvalh.
    »Es sind Arschlöcher«, sagte Rigney. »Aber es sind auch sehr gut bewaffnete, gut organisierte und finanzkräftige Arschlöcher, und

Weitere Kostenlose Bücher