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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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während ich zu Ihrer Siedlung marschiert bin, mein Raumschiff im stationären Orbit damit beschäftigt war, die Wärmesignaturen von jedem lebenden Wesen zu lokalisieren und anzuvisieren, das schwerer als zehn Ihrer Kilos ist. Inzwischen wurden Sie alle von den Waffensystemen des Schiffs registriert, und etwa ein Dutzend Partikelstrahlgeschütze verfolgt aktiv jeweils zwanzig bis dreißig Ziele. Wenn jemand von Ihnen versucht, mich zu töten, werden Sie auf schreckliche Weise sterben, und jede andere Person in dieser Kolonie wird Ihnen in den Tod folgen, während jedes Geschütz seine eigene Zielliste abarbeitet. Jeder von Ihnen – genauso wie Ihr Vieh und Ihre größeren Haustiere – wird in ungefähr einer Ihrer Sekunden tot sein. Es wird ziemlich unappetitlich werden, weil sich das, was sich jetzt innerhalb Ihres Kopfes befindet, dann voraussichtlich über mich verteilen wird, aber ich werde es überleben. Und ich habe saubere Kleidung zum Wechseln in meinem Shuttle.«
    Der Kolonist und seine Mitstreiter starrten Sorvalh verdutzt an.
    »Gut, dann sollten wir jetzt zu einer Entscheidung gelangen«, sagte Sorvalh. »Entweder Sie versuchen, mich zu töten, oder Sie lassen mich das tun, weswegen ich zu Ihnen gekommen bin. Es ist ein schöner Morgen, und ich möchte ihn nur ungern verderben.«
    »Was willst du?«, fragte ein anderer Kolonist.
    »Ich möchte mit Ihrem Anführer sprechen«, sagte Sorvalh. »Ich glaube, sein Name ist Jaco Smyrt.«
    »Er wird nicht mit dir reden«, sagte der erste Kolonist.
    »Warum nicht?«, fragte Sorvalh.
    »Weil du ein Xig bist«, sagte er, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt.
    »Das ist wirklich bedauerlich«, sagte Sorvalh. »Denn wissen Sie, wenn ich nicht in zehn Ihrer Minuten mit Mr. Smyrt reden kann, werden die Partikelstrahlgeschütze, die ich erwähnte, ihre Ziele abarbeiten, und das bedeutet, dass Sie auch in diesem Fall tot sein werden. Aber wenn es Mr. Smyrt lieber ist, dass Sie alle sterben, ist es mir einerlei. Vielleicht möchten Sie Ihre letzten Minuten bei Ihren Familien verbringen, meine Herren.«
    »Ich glaube dir nicht«, sagte ein dritter Kolonist.
    »Wie Sie meinen«, sagte Sorvalh und zeigte auf einen kleinen umzäunten Bereich. »Wie nennen Sie diese Tiere?«
    »Das sind Ziegen«, sagte der dritte Kolonist.
    »Sie sind bezaubernd«, sagte Sorvalh. »Wie viele davon können Sie entbehren?«
    »Keine«, sagte der zweite Kolonist.
    Sorvalh seufzte verzweifelt. »Wie soll ich es Ihnen demonstrieren, wenn Sie nicht einmal eine einzige Ziege entbehren können?«
    »Eine«, sagte der erste Kolonist.
    »Sie können eine entbehren«, stellte Sorvalh fest.
    »Ja«, sagte der erste Kolonist, und noch bevor das Wort verklungen war, explodierte eine der Ziegen. Die übrigen blutbesudelten Tiere flüchteten panisch in die entfernteste Ecke der Umzäunung.
    Vier Minuten und zweiundzwanzig Sekunden später stand Jaco Smyrt vor Sorvalh.
    »Es ist mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen«, sagte sie zu ihm. »Wie ich sehe, haben auch Sie etwas für rechtwinklige Zeichen übrig.«
    »Was willst du, Xig?«, fragte Smyrt.
    »Schon wieder dieses ›Xig‹«, sagte Sorvalh. »Ich weiß nicht, was das bedeutet, aber ich sehe Ihnen an, dass es nicht nett gemeint ist.«
    »Was wollen Sie?«, stieß Smyrt zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    »Es geht nicht darum, was ich will, sondern was Sie wollen. Und zwar wollen Sie diesen Planeten verlassen.«
    »Was haben Sie gerade gesagt?«, fragte Smyrt.
    »Ich glaube, ich habe mich völlig verständlich ausgedrückt. Aber erlauben Sie mir, Ihnen ein paar Zusammenhänge zu erläutern. Ich bin eine Repräsentantin der Konklave. Wie Sie vielleicht wissen, haben wir den Menschen und anderen Völkern die Gründung neuer Kolonien verboten. Und Sie sehen zumindest annähernd wie Menschen aus. Das bedeutet, dass Sie hier nicht sein dürfen. Also habe ich die Abreise für Sie und Ihre gesamte Kolonie arrangiert. Noch heute.«
    »Einen Scheißdreck werden wir tun«, sagte Smyrt. »Ich muss niemandem Rechenschaft ablegen, nicht der Kolonialen Union, nicht der Konklave, und Ihnen schon gar nicht, Xig.«
    »Natürlich nicht«, sagte Sorvalh. »Aber gestatten Sie mir trotzdem, Ihnen den Sachverhalt etwas genauer zu erklären. Wenn Sie gehen, bleiben Sie am Leben. Wenn Sie nicht gehen, werden Sie sterben, und es wird zu einem Krieg zwischen der Konklave und der Kolonialen Union kommen, der voraussichtlich nicht gut für die Koloniale

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