Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
Vom Netzwerk:
gründlich darin war, alle Spuren zu verwischen. Dann können Sie Hado als Kriegstreiber diskreditieren und ihm vielleicht sogar vorwerfen, das Dokument gefälscht zu haben. Damit können Sie seinen Einfluss brechen oder ihn zumindest so sehr beschädigen, dass er für längere Zeit keine Rolle mehr spielen wird.«
    Gau nahm das Dokument entgegen. »Das meine ich, wenn ich sage, dass Sie mir auf Ihre ganz persönliche Art unheimlich sind.«
    »Warum, General?«, erwiderte Sorvalh. »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden.«

Episode 7
    Der Hundekönig
    »Tritt da nicht drauf«, sagte Harry Wilson zum stellvertretenden Botschafter Hart Schmidt, als dieser auf das Shuttle zulief, an dem jener arbeitete. Verschiedene Teile und Werkzeuge waren auf einer Decke ausgebreitet, neben der Schmidt stand. Wilson hatte seinen Arm tief in eine äußere Öffnung des Shuttles geschoben. Aus dem Innern drang ein gedämpftes Hämmern und Scharren.
    »Was tust du da?«, fragte Schmidt.
    »Du siehst Werkzeug und Ersatzteile und meinen Arm, der tief im Innern eines kleinen Raumfahrzeugs steckt, und du fragst mich ernsthaft, was ich mache?«, gab Wilson zurück.
    »Ich sehe, was du tust«, sagte Schmidt. »Ich habe nur deine fachliche Kompetenz infrage gestellt. Ich weiß, dass du der technische Experte der Mission bist, aber ich wusste nicht, dass du dich auch mit Shuttles auskennst.«
    Wilson zuckte mit den Schultern, soweit ihm das möglich war, während sein Arm im Shuttle steckte. »Captain Coloma brauchte etwas Hilfe«, sagte er. »Ihr ›neues‹ Schiff ist das dienstälteste Schiff der Flotte, und sie hat den Rest ihrer Besatzung beauftragt, sämtliche Systeme mikroskopisch genau zu untersuchen. Sie hatte niemanden, der sich das Shuttle ansieht, und ich hatte gerade nichts anderes zu tun, sodass ich mich freiwillig für diese Aufgabe gemeldet habe.«
    Schmidt trat einen Schritt zurück und betrachtete das Shuttle. »Dieses Modell ist mir völlig unbekannt«, sagte er nach einer Weile.
    »Das liegt wahrscheinlich daran, dass du noch gar nicht geboren warst, als dieses Ding in Dienst gestellt wurde«, sagte Wilson. »Dieses Shuttle ist sogar noch älter als die Clarke . Ich vermute, man wollte dafür sorgen, dass die klassische Linie konsequent durchgehalten wird.«
    »Und du weißt wirklich, wie man so etwas repariert?«, fragte Schmidt.
    Wilson tippte sich mit der freien Hand gegen den Kopf. »Man nennt es BrainPal, Hart. Wenn man einen Computer im Kopf hat, kann man in kürzester Zeit zu einem Experten auf allen möglichen Gebieten werden.«
    »Erinnere mich daran, dieses Shuttle nicht zu betreten, bevor es von jemandem gecheckt wurde, der tatsächlich qualifiziert ist«, sagte Schmidt.
    »Weichei«, sagte Wilson. Dann lächelte er triumphierend. »Ich hab’s!«, verkündete er und zog den Arm aus der Öffnung. Er hielt einen kleinen, verkohlten Gegenstand in der Hand.
    Schmidt beugte sich vor, um ihn sich anzusehen. »Was ist das?«
    »Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, dass es ein Vogelnest ist. Aber wenn ich bedenke, dass es auf Phoenix keine Vögel im eigentlichen Sinne gibt, ist es wahrscheinlich ein Nest von etwas anderem.«
    »Es ist ein schlechtes Zeichen, wenn Tiere in einem Schuttle Nester bauen«, sagte Schmidt.
    »Das ist nicht das schlechte Zeichen«, sagte Wilson. »Das schlechte Zeichen ist, dass dies schon das dritte Nest ist, das ich gefunden habe. Ich glaube allmählich, sie haben dieses Shuttle buchstäblich von einem Schrottplatz geholt, bevor sie es uns gegeben haben.«
    »Reizend«, sagte Schmidt.
    »Es wird niemals langweilig in den unteren Rängen des diplomatischen Korps der Kolonialen Union.« Wilson legte das Nest auf den Boden und griff nach einem Lappen, um sich den Ruß und die Schmiere von der Hand zu wischen.
    »Und damit wären wir auch schon beim Grund, weswegen ich zu dir gekommen bin. Man hat uns soeben mit einer neuen Mission betraut.«
    »Tatsächlich?«, sagte Wilson. »Geht es diesmal wieder darum, dass ich als Geisel genommen werde? Oder soll ich mich möglicherweise in die Luft jagen lassen, um einen Maulwurf im Außenministerium aufzudecken? Weil ich das alles nämlich schon getan habe.«
    »Ich bin der Erste, der zugibt, dass unsere letzten Missionen nicht unbedingt völlig reibungslos abgelaufen sind«, sagte Schmidt, was Wilson zu einem Grinsen veranlasste. »Aber ich glaube, mit dieser könnten wir wieder auf die Erfolgsspur geraten. Kennst du die Icheloe?«
    »Nie von ihnen

Weitere Kostenlose Bücher