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Die letzte Flucht

Die letzte Flucht

Titel: Die letzte Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Schorlau
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Handy von Voss. Rechts und links in den Seitenstraßen bewegte sich eine wachsende Zahl von grünen Kreisen: die Streifenwagen, die Voss folgten.
    Finn Kommareck, Schöttle, Maria Marksteiner und Peter Dahlheimer verfolgten das Geschehen aufmerksam.
    »Kann ich das Telefonat auch mal hören?«, sagte Schöttle, der als Letzter eingetroffen war.
    Finn Kommareck nickte, und Maria Marksteiner bewegte die Maus ihres Computers.
    »Voss«, meldete sich eine Mädchenstimme.
    »Maria, mein Mädchen, ich bin’s.«
    Das Mädchen schrie: »Paaapa!«
    »Es tut mir so leid. Aber ich war’s nicht. Das müsst ihr mir glauben. Es ist schlimm für euch …«
    »Papa!« Das Mädchen weinte nun. Dann rief es lauter: »Mama, der Papa ist am Telefon!«
    »Bernhard, wie geht es dir?« Das war Voss’ Frau.
    »Es ging schon besser. Christine, es tut mir so leid, dass ihr, dass du das alles durchmachen musst. Ich vermisse dich.«
    »Bernhard, es ist ein Albtraum. Gott sei Dank sind die Mädchen wieder bei mir.«
    »Ich war’s nicht, Christine, ich war’s nicht.«
    »Das weiß ich doch, Bernhard. Warum bist du geflohen? Jetzt sieht es erst recht so aus, als …«
    »Ich muss etwas erledigen, Christine. Ich glaube, ich weiß, warum das alles über uns hereingebrochen ist. Ich muss etwas besorgen, und dann stelle ich mich der Polizei.«
    »Ich hab Angst, Bernhard. Ich habe fürchterliche Angst.«
    »Kümmere dich um die Mädchen. Vielleicht bin ich schon bald wieder bei euch. – Ich muss los.«
    Die Verbindung wurde unterbrochen.
    »Und dann hat er das Handy nicht abgestellt und funkt uns jetzt ganz brav ständig seine Position. Also ehrlich, Leute: Ein richtig großer Gangster ist der nicht«, sagte Schöttle.
    »Er will sich stellen, habt ihr das gehört?«, sagte Maria Marksteiner.
    »Spiel den letzten Satz noch einmal«, sagte Finn Kommareck.
    »Ok«, sagte Maria Marksteiner und zog den Regler ein Stück zurück.
    »Kümmere dich um die Mädchen. Vielleicht bin ich schon bald wieder bei euch. – Ich muss los.«
    »Noch einmal«, sagte Finn.
    »Kümmere dich um die Mädchen. Vielleicht bin ich schon bald wieder bei euch. – Ich muss los.«
    »Jetzt mal nur den Zwischenraum zwischen ›wieder bei Euch‹ und ›ich muss los‹. Mach den mal lauter.«
    Maria Marksteiners Hände wirbelten über die Tastatur: »Jetzt.«
    Sie hörten ein Geräusch.
    »Eine Hupe«, sagte Dahlheimer.
    »Satter Ton«, sagte Schöttle.
    »Was heißt ›satter Ton‹?«
    »Ein größerer Wagen«, schlug Maria vor.
    »Der Fahrer des Wagens hupt. Ein Zeichen der Ungeduld. Voss soll endlich kommen. Und der beendet das Gespräch dann auch sofort«, sagte Schöttle.
    »Es kann also sein«, sagte Finn Kommareck, »dass er einen Helfer mit einem schnellen Wagen hat. Richtig?«
    »Kann sein«, sagte die Marksteiner. »Und die beiden fahren jetzt die Friedrichstraße rauf.«
    »Wie viele Streifenwagen sind inzwischen da?«
    »Zehn.«
    »Wo ist der Helikopter?«
    »Auf dem Dach.«
    »Er will sich stellen«, sagte Maria. »Was machen wir?«
    »Wir schnappen ihn. Hat jeder seine Waffen dabei? Dahlheimer, du bleibst hier. Maria und Schöttle, ihr kommt mit.«
    Kurze Zeit später lag Berlin unter ihnen. Der Helikopter flog über Kreuzberg.
    »Voss ist soeben in die Leipziger Straße eingebogen. Er fährt jetzt in Richtung Potsdamer Platz.«
    »Wir sind gleich da. Sind Streifenwagen am Potsdamer Platz?«
    »Im Augenblick fünf. Wir haben ihn quasi umzingelt.«
    »Kannst du für den Zugriff den Platz sperren? Wir wissen nicht, ob der zweite Mann bewaffnet ist.«
    »Das wird zu knapp! Der ist ja gleich da.«
    »Gut, dann soll er den Potsdamer Platz passieren. Befehl zum Zugriff erfolgt kurz danach.«
    »Chefin, äh, Sie haben kein SEK – Kommando angefordert.«
    »Zu spät. Außerdem haben die es schon einmal vermasselt.«
    »Er überquert jetzt den Potsdamer Platz.«
    »In welche Richtung?«
    »Ich kann es noch nicht sehen. Doch, er biegt in den Tiergartentunnel ein.«
    »Dann haben wir ihn. Die Streifenwagen sollen die Zufahrt dichtmachen.«
    »Zum Hauptbahnhof«, befahl sie dem Piloten.
    Zwei Minuten später senkte sich der Helikopter auf die Ausfahrtrampe des Tunnels. Einige Autos hupten. Der vorderste Wagen stoppte, dahinter bildete sich eine Schlange. Die Ausfahrt war versperrt. Voss saß in der Falle.
    Finn Kommareck, Schöttle und Maria Marksteiner entsicherten ihre Waffen und sprangen aus dem Hubschrauber.

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37. Birgit (3)
    Merkwürdig war, dass sie,

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