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Die letzte Generation

Die letzte Generation

Titel: Die letzte Generation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke
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alles, was bevorstand, und an das, was diese Welt in kaum einem Jahrzehnt sein würde.
    Sie würden nie wissen, wie glücklich sie gewesen waren. Eine Generation lang hatte die Menschheit so viel Glück erreicht, wie nur irgendeine Rasse je besitzen kann. Es war das Goldene Zeitalter gewesen. Aber Gold war auch die Farbe des Sonnenuntergangs, des Herbstes, und nur Karellens Ohren konnten das erste Klagen der Winterstürme hören.
    Und nur Karellen wußte, mit welch unerforschlicher Schnelligkeit das Goldene Zeitalter seinem Ende zustürmte.

 
DRITTER TEIL
     
Die letzte Generation
     
    1
     
     
    „Sieh dir das an!“ fuhr George Greggson auf und schleuderte Jean die Zeitung zu. Das Blatt legte sich, obwohl Jean sich bemühte, es zu verhindern, müde auf den Frühstückstisch. Jean schabte geduldig die Marmelade ab und las die beanstandete Stelle, wobei sie ihr Bestes tat, Mißbilligung zu zeigen. Sie war darin nicht sehr geschickt, weil sie allzu oft mit den Kritikern übereinstimmte. Gewöhnlich behielt sie diese ketzerischen Ansichten für sich, und nicht nur, um Frieden und Ruhe zu haben. George war durchaus bereit, Lob von ihr – oder irgend jemandem – entgegenzunehmen, aber wenn sie seine Arbeit zu kritisieren wagte, hielt er ihr einen vernichtenden Vortrag über ihre künstlerische Unwissenheit. Sie las die Kritik zweimal, dann gab sie es auf. Sie fand sie recht günstig und äußerte das auch.
    „Ihm scheint die Vorstellung doch gefallen zu haben. Worüber brummst du?“
    „Hier“, fauchte George und deutete mit dem Finger auf die Mittelspalte. „Lies es nur noch einmal.“
    „Besonders wohltuend für das Auge war das zarte Pastellgrün des Hintergrundes bei den Balletteinlagen. Ja, und?“
    „Es war nicht grün. Ich habe viel Zeit darauf verwendet, gerade diese blaue Schattierung herauszubekommen. Und was geschieht? Irgendein verdammter Techniker im Kontrollraum bringt das Farbgleichgewicht durcheinander, oder dieser Idiot von einem Kritiker hat einen farbenblinden Apparat. Was für eine Farbe hatte es auf unserm Bildschirm?“
    „Tja – daran kann ich mich nicht erinnern“, gestand Jean. „Püppi fing gerade an zu schreien, und ich mußte nachsehen, was mit ihr los war.“
    „Oh!“ sagte George und verfiel in eine leise kochende Ruhe. Jean wußte, daß jeden Augenblick ein neuer Ausbruch zu erwarten war. Als er jedoch erfolgte, war er ziemlich sanft.
    „Ich habe eine neue Definition für das Fernsehen gefunden“, murmelte George düster. „Ich bin der Meinung, daß es ein Mittel ist, die Verbindung zwischen Künstler und Publikum zu verhindern.“
    „Was willst du dagegen tun?“ gab Jean zurück. „Zum lebenden Theater zurückkehren?“
    „Und warum nicht?“ fragte George. „Genau daran habe ich gedacht. Du erinnerst dich an den Brief, den ich von den Neu-Athenern bekommen habe? Sie haben mir wieder geschrieben. Diesmal werde ich antworten.“
    „Wirklich?“ sagte Jean, etwas beunruhigt. „Ich denke, sie sind eine Gruppe von Verschrobenen?“
    „Nun, das kann man nur auf eine einzige Art und Weise feststellen. Ich werde sie innerhalb der nächsten vierzehn Tage aufsuchen. Ich muß sagen, daß die Schriften, die sie herausbringen, durchaus vernünftig wirken. Und sie haben einige sehr gute Leute.“
    „Wenn du erwartest, daß ich anfangen soll, auf einem Holzfeuer zu kochen oder mich in Felle zu hüllen, dann mußt du …“
    „Oh, sei nicht so albern! Diese Erzählungen sind doch Unsinn. Die Kolonie hat alles, was für das zivilisierte Leben notwendig ist. Sie glauben nicht an unnötige Kinkerlitzchen, das ist alles. Übrigens ist es Jahre her, seit ich den Pazifik besucht habe. Es wird für uns beide ein netter Ausflug sein.“
    „Darin bin ich deiner Meinung“, sagte Jean, „aber ich habe nicht die Absicht, unsern Sohn und Püppi zu polynesischen Wilden werden zu lassen.“
    „Das wird nicht geschehen“, erwiderte George, „das kann ich dir versprechen.“
    Er hatte recht, wenn auch nicht so, wie er es erwartet hatte.
    „Wie Sie beim Ausflug bemerkt haben werden“, sagte der kleine Mann auf der andern Seite der Veranda, „besteht die Kolonie aus zwei Inseln, die durch einen Damm verbunden sind. Dies ist Athen, die andere Insel haben wir Sparta getauft. Sie ist ziemlich wild und bergig und wundervoll für Sport oder Wanderungen geeignet.“ Seine Augen glitten für einen Moment über die Gürtellinie seines Besuchers, und George beugte sich auf dem Rohrsessel

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