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Die letzte Generation: Roman (German Edition)

Die letzte Generation: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Generation: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke
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mir sicher, dass die Technik der Overlords nicht mit so primitiven Dingen wie einem gewöhnlichen Bildschirm arbeitet. Wahrscheinlich lassen sie Bilder unmittelbar im Raum materialisieren. Und wozu sollte Karellen überhaupt ein Fernsehsystem benutzen? Die einfachste Lösung ist immer die Beste. Ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass der ›Bildschirm‹ in Wirklichkeit nichts anderes ist als eine nur einseitig durchsichtige Glasscheibe?«
    Stormgren war so verärgert über sich selbst, dass er einen Augenblick schweigend dasaß und die Vergangenheit an sich vorbeiziehen ließ. Er hatte Karellens Behauptungen nie angezweifelt, aber wenn er jetzt zurückdachte, konnte er sich nicht erinnern, dass der Verwalter jemals gesagt hatte, er würde eine Fernsehanlage benutzen. Stormgren hatte es einfach für selbstverständlich gehalten. Dabei war das Ganze eine Art psychologischer Taschenspielertrick gewesen, und er hatte sich davon täuschen lassen. Natürlich unter der Voraussetzung, dass Duvals Theorie stimmte. Aber Stormgren zog schon wieder übereilte Schlussfolgerungen; bisher hatte noch niemand etwas bewiesen.
    »Wenn du Recht hast«, sagte er, »müsste ich nur die Glasscheibe zerschlagen ...«
    Duval seufzte. »Diese unwissenschaftlichen Laien! Glaubst du wirklich, dass die Scheibe aus einem Material besteht, das du ohne Sprengstoff zerstören könntest? Und selbst wenn es dir gelingen sollte – weißt du, ob Karellen die gleiche Luft atmet wie wir? Wäre es nicht nett für euch beide, wenn er sich zum Beispiel in einer Chloratmosphäre wohl fühlen würde?«
    Stormgren kam sich etwas töricht vor. Daran hätte er denken müssen. »Na gut, was schlägst du vor?«, fragte er leicht gereizt.
    »Ich werde darüber nachdenken. Zunächst müssen wir feststellen, ob meine Theorie richtig ist. Und wenn ja, müssen wir etwas über das Material, aus dem die Scheibe besteht, in Erfahrung bringen. Ich werde ein paar meiner Leute mit der Aufgabe betrauen. Ach ja – ich vermute, dass du eine Aktentasche dabei hast, wenn du den Verwalter besuchst. Ist es diese Tasche, die du mitgebracht hast?«
    »Ja.«
    »Sie dürfte groß genug sein. Wir wollen keine Aufmerksamkeit erregen, indem wir sie gegen eine andere austauschen, besonders, da Karellen an diese Tasche gewöhnt ist.«
    »Was soll ich tun?«, fragte Stormgren. »Heimlich einen Röntgenapparat mitnehmen?«
    Der Physiker grinste. »Ich weiß es noch nicht, aber wir werden uns etwas ausdenken. In vierzehn Tagen werde ich dir mitteilen, was es sein wird.« Er lachte leise. »Weißt du, woran mich diese ganze Sache erinnert?«
    »Ja«, erwiderte Stormgren sogleich, »an die Zeit, als du während der deutschen Besetzung illegale Radios gebaut hast.«
    Duval setzte eine enttäuschte Miene auf. »Wie es scheint, habe ich das wohl schon ein- oder zweimal erwähnt. Aber da ist noch etwas anderes ...«
    »Was?«
    »Wenn du erwischt wirst, habe ich keine Ahnung, wozu du das Gerät benutzen wolltest.«
    »Wie? Nachdem du immer so leidenschaftlich dafür eingetreten bist, dass der Wissenschaftler die soziale Verantwortung für seine Erfindungen tragen muss? Wirklich, Pierre, ich schäme mich für dich!«
     
    Stormgren legte die dicke Akte mit einem Seufzer der Erleichterung beiseite. »Dem Himmel sei Dank, wenigstens das ist endlich erledigt«, sagte er. »Es ist schon ein seltsamer Gedanke, dass diese paar hundert Seiten die Zukunft der Menschheit enthalten. Der Weltstaat! Ich hätte nie gedacht, dass ich das noch erleben würde!«
    Er steckte das Dokument in seine Aktentasche, deren Rücken nicht mehr als zehn Zentimeter vom dunklen Rechteck des Bildschirms entfernt war. Von Zeit zu Zeit glitten seine Finger in einer halb bewussten, nervösen Bewegung über die Schlösser, aber er hatte nicht die Absicht, auf den verborgenen Knopf zu drücken, bevor die Besprechung beendet war. Es bestand die Möglichkeit, dass irgendetwas schief ging. Obwohl Duval geschworen hatte, dass Karellen nichts bemerken würde, konnte man sich nie sicher sein.
    »Sie sagten, Sie hätten eine Neuigkeit für mich«, fuhr Stormgren mit kaum verhohlenem Eifer fort. »Handelt es sich um ...?«
    »Ja«, sagte Karellen, »ich habe vor wenigen Stunden eine Entscheidung erhalten.«
    Stormgren überlegte, was er damit meinte. Sicherlich war es unmöglich, dass der Verwalter sich mit seiner fernen Heimat in Verbindung gesetzt hatte, über viele Lichtjahre hinweg, deren Zahl unbekannt war. Oder vielleicht –

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