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Die letzte Hürde

Die letzte Hürde

Titel: Die letzte Hürde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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habe die Pferde, ich habe meine Arbeit, das muß reichen.“
    Bettina sah Bille nachdenklich an. „Aber nach so vielen Jahren! Und ihr wart doch immer ein Herz und eine Seele!“ Sie zögerte. „Hubert hat da etwas erwähnt, es gäbe hier jemanden, der dich tröstet?“
    „So ein Quatsch!“ fuhr Bille ein wenig zu heftig auf. „Was die Leute alles so zurechtphantasieren! Er meint Hannes, den neuen Reitlehrer. Ja, wir sind viel zusammen. Er macht nämlich genau das, was ich beruflich auch machen will: Er arbeitet mit der Tellington -Jones-Methode. Und ich lerne bei ihm. Das macht unheimlich Spaß, und ich habe schon einige Fortschritte gemacht. Die Reaktionen der Pferde sind toll, sage ich dir!“
    „Also hast du dich jetzt doch entschieden?“ fragte Bettina.
    „Ja. Ich werde mich in Pferde-Therapie ausbilden lassen und später mit Problempferden arbeiten. Das erscheint mir hundertmal sinnvoller als jeder Turniersieg.“
    Bettina schloß die Freundin spontan in die Arme. „Ich bin so froh, daß du das sagst. Und ich verstehe dich gut. Simon muß wissen, was er tut - und was er in Zukunft machen will. Es ist seine Entscheidung.“

Ein Fest für Heiner Petersen

    Am Abend versammelte sich alles in der Aula. Der Lärmpegel erreichte eine beträchtliche Höhe, noch vieles gab es aus den Ferien zu erzählen! So bemerkte zunächst keiner, daß neben dem Direktor, Herrn Hütter, Hans Tiedjen das Podium betreten hatte. Der Direktor klatschte in die Hände. Nach und nach erstarben Gespräche und Gelächter, und die Augen wandten sich dem Geschehen auf der Bühne zu.
    „Danke!“ Hans Tiedjen lächelte. „Ich hoffe, ihr habt euch gut erholt! Was ich euch zu sagen habe, heißt nämlich im Klartext: Euch erwarten ein paar Tage Reiterstreß!“
    „Reiten ist nie Streß!“ platzte Mini heraus.
    „Hahaha!“ machte Beppo, und alle lachten.
    „Ich will es kurz machen“, fuhr Hans Tiedjen fort. „Ich sehe, ihr habt euch noch viel zu erzählen. Also: Herr Heiner Petersen, den ihr ja alle kennt, geht nach über vierzig Dienstjahren in den wohlverdienten Ruhestand, und wir möchten uns bei ihm mit einem richtig schönen Abschiedsfest bedanken. Dazu hatte Bille die Idee, und ich finde sie großartig. Nicht nur mit Essen, Trinken, Musik und Geschenken wollen wir feiern, sondern auch eine kleine Vorführung für Herrn Petersen veranstalten. Eine Show mit Einzeldressur, Pas de deux, Quadrille und so weiter, auch die Voltigier-Gruppe könnte uns etwas vorführen. Nun, ein abwechslungsreiches, schwungvolles Programm sollte es sein. Ich denke, euch wird dazu noch einiges einfallen. Eine Woche habt ihr Zeit für die Vorbereitungen. Und Herr Hütter hat mir zugesagt, daß in dieser Woche die Studierstunden ausfallen werden.“
    Stürmischer Beifall hinderte Tiedjen am Weitersprechen, abwehrend hob er die Hände. „Einen Augenblick noch! Wir haben ein Komitee gebildet, zu dem außer mir noch Bille und Tom, Frau Körber und Herr Albert gehören, außerdem jemand, den ich euch hiermit vorstellen möchte. Bitte Hannes, stehen Sie kurz auf, damit alle Sie sehen können! Das ist Hannes Horbach , euer neuer Reitlehrer. Wir sechs werden das Programm zusammenstellen und die Proben abhalten. Wer also noch Ideen einbringen möchte, der soll bitte später zu uns in den Klassenraum der Zehnten kommen und uns seinen Vorschlag mitteilen.“
    An diesem Abend wurde es spät. Im Klassenraum der Zehnten rauchten die Köpfe, das Programm mußte diskutiert und die Mitwirkenden eingeteilt werden. Mittlerweile bildeten sich in der Aula Gruppen, die ihre Vorführungen besprachen, Pferde einteilten und Schrittabfolgen festlegten. Wenn sie morgen mit den Proben begannen, wollten sie wenigstens schon ein Konzept haben, um nicht die knappe Zeit, in der sie die Halle für sich hatten, für lange Diskussionen zu verschwenden.
    „So gefällt mir der Anfang eines Schuljahres!“ seufzte Florian zufrieden, als die letzten in ihre Zimmer hinaufgingen und das Licht in der Aula gelöscht wurde. „Proben für ein Reiterfest, anstatt Mathe und Chemie. Das sollte man zur Regel machen.“
    „Schlagt es eurem Direktor vor!“ meinte Tom lachend. „Vielleicht läßt er sich überreden. Na kommt, ich fahre euch nach Hause!“
    Bille hängte sich bei ihm ein und gähnte herzhaft. „Dieses Mal noch. Wenn ich Glück habe, schaffe ich nächste Woche den Führerschein. Und in ein paar Wochen kann ich euch dann fahren. Gesetzt den Fall, Mutsch überläßt mir ihr

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