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Die letzte Hürde

Die letzte Hürde

Titel: Die letzte Hürde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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Bille setzte sie bei der Bank neben dem Eingang zum Schulstall ab, dort konnte sie das Ausladen der Schülerpferde beobachten, während Bille mal hier, mal dort zu Hilfe eilte und ihre Reiterfreunde gebührend begrüßte.
    „Peter, toll, dich zu sehen! Wie war’s in Ungarn? Hast du meine Grüße ausgerichtet? He, Karl-Anton, wie hat sich Dukat bewährt? Wart ihr in den Ferien erfolgreich?“
    „Immerhin ein Sieg, ein zweiter und ein vierter Platz und fünf weitere Placierungen.“
    „Gratuliere! Das ist ja sagenhaft!“ Bille klopfte Dukats Hals. Und schon rannte sie zum nächsten. Von hinten wurde sie angesprungen, jemand klammerte sich wie ein Äffchen an sie und hielt ihr die Augen zu.
    „Das kann nur Mini sein, stimmt’s? Mini, grüß dich, du hast mir richtig gefehlt!“ Bille umarmte die Kleine herzlich.
    Auf dem Feldweg näherten sich zwei Reiter. Bettina und Florian kamen vom Peershof herüber. Florian hielt unruhig Ausschau. Bettina sprang aus dem Sattel ihrer Stute Sternchen und fiel Bille um den Hals.
    „Bille, endlich! Ich hab dich so vermißt! Du, ich muß dich unbedingt sofort sprechen!“
    „Grüß dich, Bille“, mischte sich Florian ein, „du hast nicht zufällig Niko gesehn ? Ist sie schon angekommen?“
    „Also, so was! Flori , ihr seid noch keine vierundzwanzig Stunden getrennt, und schon hast du Entzugserscheinungen?“
    „Kann ich dafür, daß ich in den Ferien noch süchtiger nach ihr geworden bin?“
    Bille schüttelte lachend den Kopf. „Ich möchte bloß wissen, wie Nikos Eltern euch verkraftet haben!“
    „Gut!“ behauptete Florian grinsend. „Sie waren froh, daß wir immer so brav gespielt haben und sie ihre Ruhe hatten!“ Vom Gutshof her kam Tom heran. Bille hatte ihn schon am Abend vorher begrüßt und ihm alles erzählt, was es an Neuigkeiten zu berichten gab.
    „Alle herhören! Ich bin der reitende Bote der obersten Regierung!“ rief er in die Runde. „Heute abend findet in der Aula eine wichtige und äußerst geheime Besprechung statt. Gleich nach dem Abendessen, bitte alle pünktlich da sein!“
    „Klingt ja spannend!“ rief Beppo, der gerade angekommen war und sich daran machte, seine Stute Sahida aus dem Transporter zu holen. „Und worum geht’s?“
    „Wird noch nicht verraten“, verkündete Bille. „Es könnte jemand vor Begeisterung das Geheimnis ausplaudern!“
    „Begeisterung! Also handelt es sich nicht um eine Katastrophe, das genügt mir. Komm raus, Prinzessin, wir sind da! Und wenn du keine Zicken machst, haben wir gerade noch eine halbe Stunde Zeit, ins Gelände zu gehen!“
    „Nun komm!“ drängte Bettina und zog Bille mit sich fort. „Was ist los?“ Bille fühlte sich unbehaglich, sie wußte nur zu gut, was die Freundin auf dem Herzen hatte.
    „Ich will wissen, was zwischen dir und Simon vorgefallen ist. Ich fand einen Brief von ihm vor. Er schreibt mir, du hättest ihm auf keinen seiner Briefe geantwortet, und am Telefon ließest du dich verleugnen!“
    „Quatsch!“ Bille wandte sich ab, um Bettina nicht ins Gesicht sehen zu müssen. „Ich habe sehr viel zu tun jetzt. Ich bin nie da, wenn er anruft. Na ja, einmal hat Mutsch ihm gesagt, daß ich schon schlafe!“
    „Aber dann hättest du ihn doch anrufen können! Oder wenigstens mal ein paar Zeilen schreiben! Wenn man will, geht das immer! Bitte, Bille, sag mir die Wahrheit.“
    „Also gut!“ Bille drehte sich zu Bettina um und sah ihr ins Gesicht. „Die Wahrheit ist, daß dein Bruder Simon eine süße französische Freundin hat. Und daß er vermutlich die nächsten zwanzig Jahre seines Lebens auf den berühmtesten Turnierplätzen der Welt zubringen wird, eine Menge Kohle machen und ein Leben führen wird, das nicht meins ist, verstehst du? Denn ich habe weder die Absicht, als Groupie um ihn rumzuwimmeln und ihm seine Turnierstiefel zu putzen, noch, jahrelang zu Hause zu hocken und darauf zu warten, daß er irgendwann zwischen zwei Reisen mal auftaucht.“
    Bettina war blaß geworden. „Aber, ich verstehe das nicht, ihr liebt euch doch!“
    „Tun wir das?“ fragte Bille müde. „Ehrlich gesagt: Ich weiß es nicht mehr. Jetzt mach nicht so ein Gesicht. Sieh mal, ich mag vielleicht naiv sein oder blöd, aber wenn ein Junge nur noch Augen für eine andere hat und gar nicht bemerkt, daß ich da bin - dann weiß ich genau, was abläuft. Ach, komm, was soll’s, laß uns von etwas anderem reden. Deshalb geht vermutlich die Welt nicht unter. Und sterben werde ich auch nicht dran. Ich

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