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Die letzte Hürde

Die letzte Hürde

Titel: Die letzte Hürde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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Abenteuer, die sie von den Schülern erfahren hatte.
    „Dieses bildhübsche Prachtexemplar dort ist Dukat ! Ist er nicht wunderschön? Er gehört Karl-Anton. Der hatte erst jede Menge Schwierigkeiten mit ihm, der Hengst war viel zu schwierig zu reiten für einen Fast-Anfänger. Aber jetzt haben sie sich zusammengerauft und sind auf jedem Turnier mindestens placiert. He, Karl-Anton! Ich zeige meinen Eltern gerade Dukat !“
    „Hallo, Lena! Du kommst doch noch mit feiern? Jetzt wird’s erst richtig gemütlich!“
    „Logisch!“ Lena drehte sich zu den Eltern um. „Ihr könnt ja schon nach Hause fahren, wenn ihr müde seid. Bille und ihre Eltern werden mich später mitnehmen!“ Und schon packte sie ihre Krücken fester, um schwungvoll die nächste Box anzusteuern.
    Frau Krolle hielt ihren Mann am Arm zurück. „Ich erkenne Lena nicht wieder! So strahlend, so voller Lebensfreude! Und kräftig ist sie geworden! Wenn ich geahnt hätte, wie gut ihr das Reiten tut, ich hätte ja längst ...“
    „Nun, es ist ja nicht zu spät, wie du siehst“, erwiderte ihr Mann. „Es war wie ein Wink des Schicksals, daß wir dieses Häuschen in Wedenbruck gefunden haben!“
    „Mama, Papa, kommt, ihr müßt meinen Liebling begrüßen! Das ist Zottel, das klügste, wunderbarste Pony der Welt! Ohne ihn hätte ich nie so schnell gelernt, mich sicher auf dem Pferderücken zu halten! Er ist so aufmerksam und rücksichtsvoll, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen! Ich glaube, er würde sich auch noch auf den Boden legen, wenn er merkte, daß ich Schwierigkeiten mit dem Aufsteigen habe! Er hilft mir bei allem, es ist wirklich toll!“
    Lena schob den Riegel der Boxentür zurück und umarmte Zottel ganz lange.
    „Paps, wo sind die Möhren, die ich dir zum Aufbewahren gegeben habe? Danke. Hier, mein Zottelchen, gibt’s was zu naschen. Und morgen arbeiten wir wieder zusammen. Ich freue mich schon drauf! Mein guter Kleiner!“ Sie streichelte Zottels Mähne.
    Frau Krolle sah ihren Mann bedeutungsvoll an. „Denkst du auch, was ich denke?“ fragte sie leise.
    „Ja. Wir werden später darüber sprechen.“
    Noch einmal tauchte Karl-Anton auf. „He, Lena, bist du fertig? Komm, wir gehen zusammen rüber!“
    „Ja, gern!“ Lena trat aus der Box und schloß die Tür, ohne im Halbdunkel zu bemerken, daß der Riegel sich außen an der eisernen Lasche vorbeischob.
    „Und wir werden uns jetzt auf den Heimweg machen, mein Kind“, sagte Vater Krolle. „Du bist sicher, daß dich jemand heimbringen kann?“
    „Klar!“ antwortete Karl-Anton an ihrer Stelle. „Da sind mindestens ein Dutzend Leute zur Auswahl. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, ehrlich!“
    Zottel hatte die Szene genau verfolgt; er ließ die Gruppe nicht aus den Augen, bis sie den Stall verlassen hatte. Täuschte ersieh, oder war seine Tür nur angelehnt? Richtig, sie klemmte lediglich unten ein wenig fest; mit einem kleinen Stoß ließ sie sich leicht öffnen, das wußte Zottel aus Erfahrung.
    Noch stand die Tür zum Hof weit offen. Er mußte sich beeilen, wenn er draußen sein wollte, ehe Johnny zurückkam, um seinen Kontrollgang zu machen, das Licht zu löschen und das Tor zu verschließen. Zottel überlegte nicht lange. Er trat auf die Stallgasse hinaus und trabte ins Freie.
    Die Reithalle war hell erleuchtet, Musik erklang und Zottel hörte Stimmengewirr und Lachen. Einen Augenblick zögerte er, ob er sich die Sache nicht aus der Nähe ansehen sollte. Aber die Reithalle - das roch nach Arbeit.
    Nicht nur Bille war dort drinnen, sondern auch der gesamte Zottel-Fanclub. Wer weiß, was denen einfallen würde! Nein, er brauchte jetzt seine Ruhe. Vielleicht sollte er einmal an der Ferienhaussiedlung vorbeischauen, da gab es immer Leute, die eine Leckerei für ihn übrig hatten. Corinna, die Bedienung aus der Eisdiele zum Beispiel, die hob ihm heimlich immer die nicht verzehrten Waffeln auf.
    Zottel ging ohne Eile durch den angenehm milden Spätsommerabend und hatte bald die Feriensiedlung erreicht. Ungewohnte Stille herrschte hier; niemand genoß auf der Terrasse den lauen Abend; nirgends war eine Grillparty; keiner machte jetzt seinen späten Spaziergang mit dem Hund.
    Sogar vor der Eisdiele waren nur ein paar Tische besetzt. Von Corinna war keine Spur zu sehen. Vielleicht war sie drinnen am Tresen? Zottel hatte bisher nie die Gelegenheit gehabt, sich den Laden von innen anzusehen. Es war Zeit, daß er das jetzt nachholte, zumal es aus dem Cafe verführerisch nach

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