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Die letzte Jungfrau ...

Die letzte Jungfrau ...

Titel: Die letzte Jungfrau ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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eindringlich an. “Du hast gerade eben behauptet, du hättest mit deinem Vater gestritten, weil er entdeckt hatte, dass du mit Sam die Insel verlassen wolltest.”
    Annie seufzte. Vielleicht sollte sie auch mit Stricken anfangen, dann könnte sie ihre Hände sinnvoller beschäftigen, als sie im Schoß zu verkrampfen. “Ja, sicher.”
    “Dein Dad muss etwas ganz Schreckliches gesagt haben, um dich davon abzuhalten, mit Sam zu gehen. Ich weiß doch, dass du den Jungen geliebt hast.”
    “Dad hat mich lediglich überzeugt, ich solle mit dem Heiraten noch warten.”
    “Das hast du ja inzwischen getan. Sieben ganze Jahre lang.” Myrtle nahm ihren Stock und stieß Annie mit der Spitze an. “Also: Warum hast du dich mit Sam noch nicht versöhnt?”
    “Weil ihm nichts daran liegt. Er will Vergeltung.”
    “So ein melodramatischer Unsinn! Sag Sam, es tue dir leid, gib ihm einen Kuss, und alles wird gut.”
    Ich habe ihn schon geküsst, hätte Annie am liebsten gebeichtet. “Und wenn es doch nicht funktioniert?”
    “Dann gestehe ihm, warum du damals nicht mit ihm fortgegangen bist.”
    Annie erstarrte. “Wie meinst du das?”
    “Mir kannst du nichts vormachen, mein Kind, denn ich kannte deinen Vater besser, als du ahnst. Er hat etwas gesagt, das dich davon abgehalten hat, mit Sam die Insel zu verlassen.” Ein seltsam wehmütiger Ausdruck lag nun in Myrtles dunklen Augen. “Und wenn du dich mit Sam versöhnen möchtest, musst du ihm sagen, was es war.”
    “Das kann ich nicht”, flüsterte Annie.
    “Doch, Liebes, du kannst und wirst es tun.”
    Myrtle weiß bestimmt nicht, was Dad zu mir gesagt hat, sonst würde sie mir nicht diesen Rat geben, dachte Annie. “Ich werde Sam nicht heiraten.”
    Erneut beschäftigte sich Myrtle mit dem Strickzeug. “Das musst du ihm irgendwann sagen. Wenn du es gleich tust, ersparst du dir viel Kummer.”
    “Na schön, ich denke darüber nach, Tante Myrtle.”
    Das würde allerdings ihren Entschluss nicht ändern, denn es gab ein bestimmtes Problem: Das Geheimnis betraf nicht nur sie, Annie. Lieber würde sie jegliche Vergeltungsmaßnahme erdulden, die Sam für angemessen hielt, als den Menschen zu schaden, die durch ihre Enthüllung verletzt werden würden — auch wenn sie damit ihr Glück opferte.
    “Ich weiß nicht, was mit den Frauen von heute los ist”, bemerkte Myrtle halblaut.
    “Wie bitte?”
    “An deiner Stelle würde ich Sam sofort aufspüren, ihn aus den Armen dieser schwarzhaarigen Hexe reißen — und ihm dann sagen, was gesagt werden muss.”
    Annie blinzelte erstaunt. “Du meinst, das soll ich tun?”
    “Ja, und zwar schleunigst.”
    Jetzt verstand sie die Andeutung. Es war schon spät, zu spät, als dass Sam und Diana noch immer Geschäftliches besprachen. Vielleicht sollte ich Tante Myrtles Vorschlag befolgen und Sam zumindest aufspüren und Dianas Armen entreißen, dachte Annie. Sie musste ihm ja nicht unbedingt auch das Geständnis machen.
    “Ich mache noch eine kurze Fahrt mit dem Motorrad.”
    Myrtle lächelte zufrieden. “Das dachte ich mir.”
    “Kann ich irgendetwas sagen, um dich von dem Entschluss abzubringen?”
    “Nein. Tut mir leid, Diana.”
    “Schade.” Sie ging zum offenen Fenster und blickte hinaus. “Eine schöne Aussicht.”
    Sam lehnte sich an den Fensterrahmen und wünschte sich, Annie wäre bei ihm. “Annie hat ungefähr das Gleiche gesagt, als sie vor Kurzem hier war.”
    Diana wandte sich ihm zu. “Wirklich? Wegen des Schilds vor ihrem Haus hätte ich angenommen …”
    “Oh, die Behauptung darauf ist weiterhin gültig.”
    “Du scheinst nachzulassen”, neckte sie ihn. “Da warst du mit der großen Liebe deines Lebens in deinem Schlafzimmer, und nichts ist passiert?”
    “Es ist durchaus einiges geschehen, nur eben nicht das.”
    Sie zog eine Braue hoch. “Bitte erzähl mir alles.”
    “Der Wind hat die Tür so heftig zugeschlagen, dass die Klinke herausgefallen ist und Annie und ich gefangen waren.”
    “Wie unangenehm!” Diana blickte zur Tür. “Du hast die Klinke inzwischen doch repariert, oder?”
    “Ja. Warum fragst du?”
    “Weil die Tür …” Ein Krachen hallte durchs Haus, und Diana fuhr zusammen. “… gerade zugefallen ist”, beendete sie den Satz.
    “Wenigstens brauchen wir nicht zu befürchten …” Die Klinke fiel mit einem nur allzu vertrauten Geräusch zu Boden. “Hölle und Teufel!”
    “Hast du nicht gesagt, du hättest sie repariert?”, fragte Diana trocken.
    “Natürlich habe ich

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