Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die letzte Jungfrau ...

Die letzte Jungfrau ...

Titel: Die letzte Jungfrau ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
Vom Netzwerk:
machen? Diana, das ist Annie Delacorte.” Er wandte sich Annie zu. “Diana Starr ist meine Partnerin, Annie.”
    Die Frau hatte tatsächlich den Nerv, freundlich zu lächeln und die Hand auszustrecken. “Demnächst ehemalige Partnerin, es sei denn, ich kann ihn überreden, es sich noch einmal anders zu überlegen.”
    Die Formulierung ‘ehemalige Partnerin’ munterte Annie so weit auf, dass sie Diana die Hand schüttelte und sich ein Lächeln abrang. “Ich freue mich, Sie kennenzulernen”, sagte sie honigsüß.
    Sam lachte. “Komm ihr nicht zu nahe, Diana. Annie ist nicht so harmlos, wie sie wirkt.”
    “Ach so, sie ist diejenige?”
    “Richtig.”
    “Diejenige, welche?”, fragte Annie misstrauisch.
    “Die, nach deren Familie die Insel benannt worden ist”, log Diana liebenswürdig. “Es ist wirklich zauberhaft hier.”
    “Das finden wir Einheimischen auch.”
    Diana wandte sich Sam zu und hakte ihn unter. “Hör mal, Lover, ich habe nicht viel Zeit und schon einige Stunden auf der Suche nach dir verschwendet. Wir müssen unbedingt miteinander reden.”
    “Sicher. Am besten fahren wir zu meinem Besitz. Ich zeige ihn dir, während du redest, denn ich bin mir sicher, du lässt mich gar nicht zu Wort kommen.”
    “Perfekt.” Sie lachte leise. “Ich freue mich, dass wir uns endlich kennengelernt haben, Miss Delacorte.”
    “Ich mich … auch.” Annie versuchte, eine freundliche Miene zu machen, aber das fiel ihr schwer, weil ihr das Salz auf der Haut brannte. “Wenn Sie mich jetzt entschuldigen! Ich brauche dringend eine Dusche.”
    “Hatten Sie einen Bootsunfall?”, fragte Diana mitfühlend.
    “Nein, wir hatten bloß kein Benzin mehr.”
    Die New Yorkerin lachte melodisch. “Wenn einem das mit einem Boot passiert, muss man wahrscheinlich zur nächsten Tankstelle schwimmen, oder?”
    Sie ist wirklich eine Hexe, dachte Annie. “Oh nein”, erwiderte sie freundlich, “wir einheimischen Mädchen nehmen dann den nächsten Delphin, der vorbeikommt. Das bringt man uns bei, wenn wir noch ganz klein sind.”
    Sam fuhr zusammen. “Ich glaube, das war jetzt unser Stichwort für den Abgang.” Er legte den Arm um Diana und führte sie zu dem Mietwagen, der unter dem Mimosenbaum geparkt war.
    Für mich war es auch das Stichwort, dachte Annie und ging müde zum Haus. So geschmeidig zu gehen wie ein Model — oder Diana — hatte sie leider nie gelernt. Dabei wäre das jetzt genau das Richtige gewesen, um sich einen guten Abgang zu verschaffen. Mit dem von Salzwasser getränkten Kleid, das ihr auf der Haut klebte, wäre es allerdings auch eine Herausforderung gewesen.
    “Ach, Annie!”
    Sie wirbelte so schnell herum, dass ihr fast schwindlig wurde. “Ja, Sam?”
    “Sag Myrtle, dass ich zum Abendessen möglicherweise nicht zurück bin.”
    Und dann stieg er mit Diana ins Auto, während Annie leise fluchte.
    “Ich muss dir etwas sagen, Tante Myrtle.” Annie ging zum Fenster und blickte zum dunklen Himmel empor. “Sam versucht, mich zu verführen. Er hat es sogar zugegeben.”
    Myrtle blickte von ihrem Strickzeug auf. “Wahrscheinlich will er dich nur necken.”
    “Nein, es steckt mehr dahinter. Er möchte mir heimzahlen, dass ich …” Annie umfasste krampfhaft die Kante der Fensterbank.
    “Dass du die ‘Musketiere’ damals gebeten hast, sich für dich einzusetzen?”
    Sie ließ die Schultern hängen. “Das hast du also gehört?”
    “Wie kannst du das fragen, Annie? Jeder hier weiß es. Du musst doch inzwischen gelernt haben, dass man auf Delacorte Island kein Geheimnis hüten kann.” Myrtle widmete sich wieder dem Strickzeug. “Ich weiß auch, dass du damals den Koffer gepackt hattest, um Sam zu begleiten”, fügte sie nach einer Weile gelassen hinzu.
    Annie drehte sich um. “Von wem?”
    “Pansy hat es erwähnt.”
    “Und was hat meine liebe Schwester sonst noch gesagt?”
    “Dass du mit deinem Vater einen fürchterlichen Streit in dieser Nacht hattest.”
    Annie ging zu einem Sessel und setzte sich. “Dad hatte herausgefunden, dass ich mit Sam durchbrennen wollte”, erklärte sie.
    “Ach so.” Myrtle ließ das Strickzeug sinken. “Dann verstehe ich, warum er aufgebracht war.”
    “Er hat die Beaumonts immer gehasst. Abgesehen von dir natürlich.”
    “Oh nein, mich hat er auch gehasst.”
    Lieber Himmel, ist Myrtle denn überhaupt nichts verborgen geblieben, fragte Annie sich alarmiert. “Hat Pansy dir auch gesagt, worum es bei dem Streit ging?”
    Myrtle sah sie

Weitere Kostenlose Bücher