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Die letzte Jungfrau ...

Die letzte Jungfrau ...

Titel: Die letzte Jungfrau ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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haben.”
    Allmählich wurde ihr klar, dass die Angelegenheit nicht so lief wie erhofft. “Das tut mir ehrlich leid, Bertie”, gab Annie reuig zu. “Du weißt doch, dass ich normalerweise sehr sorgfältig darauf achte, aber ich hatte es eilig …”
    “Ja, Madam, das wollte ich gerade erwähnen. Ist Ihnen bewusst, dass Sie die zulässige Höchstgeschwindigkeit weit überschritten haben?”
    Die Reue hatte ihr also nichts genutzt. Sie stemmte die Hände in die Hüften und funkelte ihren Schwager an. “Das tue ich meistens, Bertie, aber du hast noch nie …”
    “Es wäre angemessener, wenn Sie mich vorerst mit Hilfssheriff Hinkle ansprechen.”
    Annie blinzelte erstaunt. “Ich soll dich, meinen Schwager, mit Hilfssheriff anreden? Bertram Hinkle, hast du jetzt völlig den Verstand verloren?”
    “Wie bitte?”
    “Bist du verrückt geworden?” Sie wandte sich Sam zu. “Wahrscheinlich hat ihm der Stress geschadet. Ich habe dir doch erzählt, dass meine Schwester ihm während der ersten Schwangerschaft eine schwierige Zeit bereitet hat.” Wieder blickte sie Bertie an. “Was hat Pansy denn diesmal getan, Bert… ich meine, Hilfssheriff? Vielleicht kann ich helfen? Soll ich mal zum Babysitten kommen, damit Sie und Pansy ausgehen können?”
    “Madam, ich glaube, Sie haben gerade einen Beamten zu bestechen versucht. Ich muss Sie leider festnehmen.”
    “Was!” Annie rang nach Atem. “Weshalb denn?”
    “Wegen Übertretung der Höchstgeschwindigkeit, Fahrens ohne Papiere, Fahrens eines Motorrads ohne Helm — und versuchter Bestechung. Würden Sie bitte die Hände auf den Kopf legen und sich umdrehen.”
    “Du machst Witze, oder? Jedenfalls hoffe ich das in deinem Interesse.”
    Sam hielt es für richtig, einzugreifen. “Entschuldigung … Hilfssheriff.”
    “Sir, ich empfehle Ihnen, sich nicht in die Festnahme einzumischen, da ich mich ansonsten gezwungen sehe, Sie ebenfalls zu inhaftieren.” Hoffnungsvoll sah Bertie ihn an. “Werden Sie sich einmischen?”
    “Darauf können Sie Gift nehmen”, antwortete Sam, ohne zu zögern.
    “Verstehe. Würden Sie sich bitte auch umdrehen und die Hände auf den Kopf legen.”
    “Werden Sie uns beiden Handschellen anlegen?” Er war wirklich neugierig, wie Bertie weiter vorzugehen gedachte.
    “Ich fürchte, ich muss Sie aneinander fesseln, da ich nur ein Paar Handschellen dabeihabe.”
    Sam lächelte breit. “Verstehe.”
    Bevor Annie protestieren konnte, ließ der Hilfssheriff die Handschellen zuschnappen. Sam versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, wie amüsiert er war. Jemand musste Bertie zu dieser Aktion aufgestachelt haben, Pansy vielleicht oder sogar Myrtle. Na schön, er würde mitspielen.
    “Und was jetzt, Hilfssheriff?”
    “Jetzt bringe ich Sie zur Polizeistation.”
    Bertie führte sie zum Auto und half ihnen auf den Rücksitz. Annie schimpfte unaufhörlich und verwendete einige der weniger damenhaften Ausdrücke aus ihrem Wortschatz, was ihren bedauernswerten Schwager heftig erröten ließ. Er schaltete das Blaulicht aus, wendete den Wagen und fuhr in die Stadt.
    In der Polizeistation versah die Telefonistin einsam ihren Dienst, denn Sheriff Rawling hatte bereits Feierabend gemacht.
    “Erst morgen werde ich das Strafverfahren gegen Sie einleiten”, erklärte Bertie, zum ersten Mal leicht nervös. “Ich muss abwarten, was der Sheriff dazu sagt.”
    “Du willst uns bis morgen früh in die Zelle sperren?”, fragte Annie wütend. “Was ist mit dem Telefonat, das uns rechtlich zusteht?”
    Bertie gab sein autoritäres Getue unvermittelt auf. “Nun mal langsam, Annie”, versuchte er sie zu beschwichtigen. “Du willst Myrtle doch bestimmt nicht wecken. Du kannst sie gleich morgen als Erstes anrufen.”
    Er führte sie zu den Arrestzellen — von denen es nur zwei gab. Die erste war mit Kartons vollgestellt.
    “Wir sind noch nicht dazu gekommen, unseren neuen Computer auszupacken und aufzustellen”, erklärte Bertie und bedeutete Annie und Sam, in die leere Zelle zu gehen. “Deshalb muss ich euch gemeinsam einsperren.”
    Mit einem Krachen fiel die Zellentür zu. “Was ist mit den Handschellen?”, fragte Sam.
    “Ich … ich komme gleich wieder, um sie euch abzunehmen.”
    Sam unterdrückte ein Lächeln. “Na schön. Es eilt nicht.”
    “Wie kannst du das sagen?”, protestierte Annie, und ihre Stimme klang unnatürlich hoch.
    “Entspann dich, Schatz. Ich glaube nicht, dass wir lange hier drinnen bleiben werden.”
    Heftig umfasste sie

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