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Die letzte Jungfrau ...

Die letzte Jungfrau ...

Titel: Die letzte Jungfrau ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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sie richtig befestigt, und es hat mich fast einen ganzen Tag gekostet.” Sam funkelte den Türgriff böse an.
    “Ich sage es ja nicht gern, aber du kannst mit Finanzen weit besser umgehen als mit dem Schraubenzieher. Und was tun wir jetzt, um hier herauszukommen?”
    “Wenn du Annie wärst, würdest du aus dem Fenster springen.”
    Diana lachte schallend. “Hat sie das wirklich getan?”
    Er hob die rechte Hand. “Ich schwöre es.”
    “Und falls ich lieber nicht zu so verzweifelten Maßnahmen greife?”
    “Du könntest nicht einmal nach unten klettern, wenn du es wolltest, weil ich den Baum vorm Fenster gestutzt habe, damit Annie sich in Zukunft nicht mehr zu solchen Heldentaten hinreißen lässt.”
    Wieder zog Diana eine Braue hoch. “Vorausgesetzt, es würde dir gelingen, sie noch einmal nach hier oben zu locken, und der Wind würde wieder die Tür zuschlagen und die Klinke herausfallen lassen?”
    Ihr entging wirklich nichts. “Richtig, all das vorausgesetzt.”
    “Und was machen wir jetzt, Sam?”
    Er ging zum Stuhl und setzte sich vorsichtig. “Wir machen es uns bequem und warten, bis jemand vorbeikommt. Das passiert hier früher oder später immer.”
    Unglücklicherweise kam die Rettung erst Stunden später und dann in einer Form, die Sam lieber vermieden hätte.
    “Sam? Bist du da? Wo, zum Kuckuck, steckst du?”
    Er fluchte leise. “Hier oben im Schlafzimmer, Annie!”
    “Wo?” Schritte erklangen auf der Treppe. “Sam, du Sohn eines betrunkenen Schiffskochs!”
    “Ja, Liebste?”
    “Nenn mich nicht Liebste!”, rief sie. “Bist du da drin mit dieser Frau?”
    Stöhnend schloss er die Augen. “Ja, sicher.”
    Vor der Tür blieb es eine Minute lang still, dann wurde gegen das Holz gehämmert. “Verdammt noch mal, Sam! Du hast die falsche Frau kompromittiert!”

6. KAPITEL
    Sam seufzte. “Annie, können wir später darüber reden? Nachdem du uns hier herausgeholt hast?”
    “Weshalb sollte ich das tun? Ich rufe lieber die ‘Musketiere’. Die können euch befreien. Vielleicht warte ich damit bis morgen, dann ist Dianas Ruf wirklich ruiniert.”
    “Annie Delacorte! Wenn du nicht sofort die Klinke in die Tür steckst, falle ich den Baum draußen runter und verfolge dich.”
    “Für den Anblick würde ich sogar viel Geld bezahlen.”
    “Kinder”, unterbrach Diana sie ungehalten, “dieser Wortwechsel ist doch nicht notwendig.”
    “Sie verstehen das nicht”, sagte Annie bekümmert.
    Das klang ja, als weinte sie. Verdammt, warum kann ich nicht zu ihr und sie trösten, dachte Sam.
    Diana bedeutete ihm mit einer Handbewegung, still zu sein. “Was verstehe ich — Ihrer Meinung nach — nicht, Annie?”
    “Er hat versprochen, mich zu ruinieren — und jetzt … jetzt hat er es mit Ihnen getan.”
    “Annie”, sagte Diana erstaunlich sanft, “ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, dass nichts passiert ist.”
    “Nein, Sie verstehen noch immer nicht, Diana. Egal, was Sie sagen, Sie waren hier stundenlang allein mit Sam zusammen, und jeder wird glauben, dass er sie verführt hat. Er hat nämlich einen Ruf als Frauenheld.”
    Diana lachte leise. “Meine liebe Annie, ich bin schon vor Jahren ‘ruiniert’ worden. So nennt ihr das hier in den Südstaaten doch, wenn ein Mädchen die Unschuld verliert, oder?”
    “Hörst du, Annie? Man kann verbrannten Toast nicht in frisches Brot zurückverwandeln und noch mal toasten. Der Vergleich ist übrigens nicht beleidigend gemeint, Diana.”
    “Ich bin nicht beleidigt, Lover. Nachdem wir das also geklärt hätten, würden Sie uns jetzt bitte hier herauslassen, Annie?”
    “Eine Sekunde, ich muss die Klinke suchen. Und ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen, Diana. Normalerweise bin ich nicht so unfreundlich. Es ist nur, weil …”
    “Ich verstehe Sie vollkommen. Würden Sie bitte etwas schneller suchen? Sam sagte mir, die letzte Fähre gehe um zehn Uhr, und ich möchte sie gern noch erreichen.”
    “Ich habe die Klinke gerade gefunden.”
    “Okay, Annie, ich schiebe die eine Hälfte durch die Tür, dann steckst du die andere darauf und drückst sie behutsam herunter”, instruierte Sam sie.
    Einen Moment später schwang die Tür auf, und Diana schlenderte hinaus. “Ihr Südstaatler habt seltsame Methoden, euch zu vergnügen.” Ihre grünen Augen glitzerten vor Lachen. “Es war wirklich sehr amüsant, meine Lieben, aber ich fahre jetzt los und überlasse euch eurem Zeitvertreib. Sie können Sam doch vermutlich mit nach Hause nehmen,

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