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Die letzte Kolonie

Titel: Die letzte Kolonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Intelligenz unter Beweis
stellen mussten, ebenfalls sehr nützliche Eigenschaften, wenn man nach Roanoke auswandern will. Sagan, jede Kolonie hat eine Liste mit physischen und mentalen Kriterien erhalten, die jeder potenzielle Roanoke-Kolonist erfüllen muss. Darüber hinaus haben wir ihnen freie Hand gelassen, was das Auswahlverfahren betrifft. Ein paar, zum Beispiel Erie und Zhong Guo, haben sich recht genau an die übliche Selektionsprozedur gehalten. Ein paar andere nicht.«
    »Und deswegen machen Sie sich überhaupt keine Sorgen?«, fragte Jane.
    »Nicht, solange die Kolonisten auch unsere eigenen Prüfungen bestanden haben«, sagte Rybicki. »Sie haben uns ihre Kandidaten präsentiert, und wir haben sie noch einmal nach unseren Standards getestet.«
    »Und alle haben bestanden?«, fragte ich.
    Rybicki schnaufte verächtlich. »Wohl kaum. Die Leiterin der Albion-Kolonie hat ausschließlich ihre politischen Gegner auf die Liste der Kolonisten gesetzt, und auf Rus wurden die freien Plätze an die Meistbietenden versteigert. Schließlich haben wir die Auswahlverfahren auf diesen beiden Welten überwacht. Aber das Endergebnis sieht nun so aus, dass Sie eine hervorragende Zusammenstellung von geeigneten Personen haben, wie ich finde.« Er wandte sich an Jane. »Zumindest sind sie um Längen besser als das, was man von der Erde bekommt. Die Leute von der Erde werden bei Weitem nicht so rigoros geprüft. In diesem Fall haben wir den Grundsatz: Wer fähig ist, ein Kolonistenraumschiff zu besteigen, ist dabei. Für diese neue Kolonie haben wir die Maßstäbe etwas höher angesetzt. Sie können sich also entspannen. Sie bekommen sehr gute Kolonisten.«
    Jane lehnte sich zurück, obwohl sie noch nicht ganz überzeugt
war. Ich konnte es ihr nicht verübeln, da auch ich noch meine Zweifel hegte. Wir schwiegen, während sich das Shuttle mit der Raumstation über die Andockprozedur verständigte.
    »Wo ist Ihre Tochter?«, fragte Rybicki, als das Shuttle eingeschleust wurde.
    »Sie ist noch in Neu-Goa«, sagte Jane, »und überwacht die Verschiffung unseres Gepäcks.«
    »Und sie schmeißt für ihre Freunde eine Abschiedsparty, über die wir lieber nicht zu genau nachdenken wollen«, fügte ich hinzu.
    »Teenager«, sagte Rybicki und stand auf. »Noch etwas, Perry und Sagan. Sie erinnern sich bestimmt, wie ich erwähnte, dass diese Kolonisation zu einem Medienzirkus geworden ist.«
    »Ja«, sagte ich.
    »Gut. Dann machen Sie sich jetzt bereit, zu den Clowns in die Manege zu treten.« Dann führte er uns aus dem Shuttle in den Hangar, wo sich anscheinend sämtliche Nachrichtenjournalisten der Kolonialen Union versammelt hatten, um auf uns zu warten.
    »Heiliger Strohsack!«, sagte ich, als ich in den Tunnel trat.
    »Jetzt ist es zu spät, um in Panik zu geraten«, sagte Rybicki, der nach hinten griff und mich am Arm festhielt. »Diese Leute wissen bereits alles über Sie beide. Bringen Sie es lieber hinter sich.«

    »Also«, sagte Jann Kranjic, der keine fünf Minuten nach unserer Landung auf Roanoke an meine Seite eilte. »Wie ist es, einer der ersten Menschen zu sein, der seinen Fuß auf eine neue Welt setzt?«
    »Das habe ich schon des Öfteren getan«, sagte ich und
drückte die Stiefelspitze in den Boden. Ich sah den Mann nicht an. Im Verlauf der letzten Tage hatte ich eine immer größere Verachtung für seine aalglatten Sätze und sein telegenes Auftreten entwickelt.
    »Sicher«, sagte Jann. »Aber diesmal gibt es hier niemanden, der versucht, Ihnen den Fuß wegzuschießen.«
    Jetzt sah ich ihn doch an und bemerkte sein nervendes Grinsen, das man auf seiner Heimatwelt Umbria offenbar als gewinnendes Lächeln betrachtete. Aus dem Augenwinkel sah ich Beata Novik, seine Kamerafrau, die langsam in der Gegend herumspazierte. Sie ließ von ihrer Kameramütze alles aufzeichnen, damit es später gründlich zusammengeschnitten werden konnte.
    »Es ist noch früh am Tag, Jann. Es kann immer noch passieren, dass heute jemand erschossen wird.« Meine Worte ließen sein Grinsen etwas verblassen. »Und jetzt schlage ich vor, dass Sie und Beata ein paar andere Leute belästigen.«
    Kranjic seufzte und fiel aus der Rolle. »Hören Sie, Perry«, sagte er. »Wenn ich dieses Material schneide, kann ich nicht mehr verhindern, dass Sie wie ein Idiot rüberkommen. Gehen Sie doch etwas lockerer an die Sache heran, okay? Geben Sie mir etwas, womit ich arbeiten kann. Wir wollen Sie wirklich als Kriegshelden präsentieren, aber was Sie machen,

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