Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die letzte Kolonie

Titel: Die letzte Kolonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
Vom Netzwerk:
nicht allzu gut aufgenommen. Die Koloniale Union hat nun die Führung des Widerstands gegen das Konklave übernommen, und dabei hat diese Kolonie eine entscheidende Rolle gespielt.«
    »Inwiefern?«
    »Indem sie im Verborgenen blieb«, sagte Rybicki. »Mann, Perry, Sie sind schon seit fast einem Jahr hier. Das Konklave ist bei der Suche nach Ihnen fast wahnsinnig geworden. Und mit jedem Tag, den man Sie nicht gefunden hat, macht das Konklave einen weniger bedrohlichen Eindruck. Und desto deutlicher kommt zum Vorschein, was es wirklich ist: das größte Pyramidensystem des Universums. Dabei nutzen ein paar starke Völker die Leichtgläubigkeit einer Schar von schwächeren Völkern aus, um ihnen jeden bewohnbaren Planeten in Sichtweite wegschnappen zu können. Mit Hilfe dieser Kolonie konnten wir einige dieser benachteiligten Völker aus dem Ganzen heraushebeln. Wir destabilisieren das Konklave, bevor es eine kritische Masse erreichen und uns und alle anderen erdrücken kann.«
    »Und dazu war es nötig, alle Beteiligten zu täuschen, einschließlich der Besatzung der Magellan .«
    »Bedauerlicherweise ja«, sagte Rybicki. »Die Anzahl der Personen, die von diesem Plan wussten, musste auf ein absolut notwendiges Minimum beschränkt werden. Das waren die Ministerin für Kolonisation, ich, General Szilard von der Spezialeinheit und ein paar handverlesene Soldaten aus seiner
Truppe. Ich habe die Verfrachtung überwacht und auf die Auswahl der Kolonisten Einfluss genommen. Es war kein Zufall , dass es hier Mennoniten gibt, Perry. Und es ist auch kein Zufall, dass Sie genügend Maschinen dabeihatten, um durchzukommen. Es ist bedauerlich, dass wir Ihnen nichts sagen konnten, und es tut mir leid, dass wir keine andere Möglichkeit gefunden haben, es durchzuziehen. Aber ich werde mich nicht dafür entschuldigen, weil es funktioniert hat.«
    »Und wie hat sich diese Sache in der Heimat ausgewirkt?«, fragte ich. »Wie reagieren die Herkunftsplaneten unserer Leute darauf, dass Sie mit dem Leben ihrer Freunde und Verwandten spielen?«
    »Sie wissen nichts«, sagte Rybicki. »Die Existenz des Konklave ist ein Staatsgeheimnis, Perry. Wir haben den einzelnen Kolonien nichts davon gesagt. Das ist etwas, über das sie sich jetzt noch keine Sorgen machen müssen.«
    »Sie glauben also nicht, eine Föderation von mehreren hundert anderen Spezies in diesem Teil der Galaxis wäre etwas, über das die meisten Menschen gerne mehr wissen würden.«
    »Ich bin mir sicher, dass sie mehr darüber wissen möchten«, entgegnete Rybicki. »Und unter uns gesagt, wenn es nach mir ginge, wüsste die Menschheit wahrscheinlich längst Bescheid. Aber es geht nicht nach mir. Genauso wenig wie nach Ihnen.«
    »Also glauben alle Menschen weiterhin, dass wir verschollen sind.«
    »So ist es. Die zweite verlorene Kolonie namens Roanoke. Sie sind berühmt.«
    »Aber Sie haben den Betrug gerade platzen lassen. Sie sind hier. Wenn Sie zurückkehren, werden die Menschen erfahren, dass wir hier sind. Und meine Leute wissen von dem Konklave.«

    »Wie können sie davon wissen?«
    »Weil wir es ihnen gesagt haben«, antwortete ich fassungslos. »Wollen Sie mich verarschen? Erwarten Sie, dass ich die Leute überzeugen kann, keine Technik zu benutzen, die weiter fortgeschritten ist als ein mechanischer Mähdrescher, ohne ihnen den Grund zu nennen? Dann wäre ich der erste Tote auf dieser neuen Welt gewesen. Also wissen sie Bescheid. Und weil sie es wissen, werden es auch alle anderen in der Kolonialen Union erfahren. Es sei denn, sie wollen uns weiter hier versauern lassen. In diesem Fall würden dieselben Leute, die jetzt da draußen Freudentänze aufführen, Sie mit Bindfäden an den Daumen aufhängen.«
    »Nein, Sie sollen nicht wieder in der Versenkung verschwinden«, sagte Rybicki. »Andererseits werden Sie noch nicht ganz aus der Versenkung herauskommen. Wir sind hier, um zwei Dinge zu erledigen. Als Erstes wollen wir die Besatzung der Magellan abholen.«
    »Wofür die Leute ihnen zweifellos auf ewig dankbar sein dürften, obwohl ich glaube, dass Captain Zane gerne sein Schiff zurückhätte.«
    »Als Zweites kann ich Ihnen mitteilen, dass Sie die Ausrüstung, die Sie nicht benutzt haben, von nun an benutzen können. Verabschieden Sie sich vom zweiten Jahrtausend. Willkommen in der heutigen Zeit. Allerdings können Sie keine Nachrichten zu den Welten der Kolonialen Union schicken. Dazu ist es noch zu früh.«
    »Wenn wir moderne Technik benutzen, werden wir uns

Weitere Kostenlose Bücher