Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die letzte Minute: Thriller (German Edition)

Die letzte Minute: Thriller (German Edition)

Titel: Die letzte Minute: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
Vom Netzwerk:
schob mir ihr fast volles Bierglas über den Tisch zu, wie ein Friedensangebot. » Du bist echt verrückt.«
    » Verrückt ist aber noch nicht effizient. Wir hätten ihn erwischt, wenn August und seine Leute uns nicht in die Quere gekommen wären.« Ich kippte den zweiten eiskalten Martini hinunter. Er half nicht wirklich gegen die Schmerzen im Arm. » Bist du okay?«
    » Es geht schon wieder.«
    » Wie bist du von dort weggekommen?«
    Sie leckte sich über die Lippen. » Ich hab Jacks Rucksack genommen und bin gelaufen. Sein Laptop war drin, das Notizbuch leider nicht. Ich glaub nicht, dass mir jemand gefolgt ist.«
    » Ich hab das Notizbuch gesehen. Er hat es sich an den Rücken geklebt. Es ist rot.« Ich aß die Oliven und nahm einen kräftigen Schluck von ihrem Guinness. Es hätte bestimmt großartig geschmeckt, doch ich empfehle niemandem, ein Guinness nach zwei Martinis zu trinken.
    » Also, fassen wir zusammen. Novem Soles zwingt uns, Jack Ming zu finden und zu töten. Doch auf einmal kommen mir zwei angeheuerte Killer in die Quere. Die Schwestern wollten mir einreden, wir stünden auf derselben Seite. Doch das ergibt keinen Sinn. Warum sollte uns Novem Soles behindern?«
    » Vielleicht dachten sie, wir würden’s nicht schaffen.«
    » Das glaub ich nicht. Nein, da ist noch jemand im Spiel. Jemand von der CIA , der entweder für Novem Soles arbeitet oder seine eigenen Ziele verfolgt. Dieser Ray Brewster– erzähl mir mehr über ihn.«
    Leonie massierte sich die Schläfe. » Er… er hat immer wieder Leute gefunden, die ihm nützlich waren. Leute, die… sagen wir mal, eine natürliche Begabung zum Töten oder zum Stehlen hatten. Er bewahrte sie vor dem Gefängnis und ließ sie als Gegenleistung für sich arbeiten.«
    » Gehörte er zu einer Regierungsbehörde?«
    » Ich glaube nicht. Dann hätte er mich kaum gebraucht, um ihnen neue Identitäten zu verschaffen. Die Behörden hätten doch im Vergleich zu mir ganz andere Möglichkeiten.«
    » Hat er dich gefunden?«
    » Ja. Ich hatte mich mit Fälschern eingelassen. Als sie aufzufliegen drohten, bot er mir an, mich zu schützen, wenn ich für ihn arbeite.«
    Ich stand auf und begann im Zimmer auf und ab zu gehen. Ray Brewster war vielleicht nicht bei der CIA , doch er hatte jemanden in Special Projects. Das Problem war nur, dass mir August kaum noch glauben würde, wenn ich ihm davon erzählte.
    » Glaubst du, Ray Brewster arbeitet für Novem Soles?«, fragte ich.
    » Falls ja, dann operiert er hier ohne Annas Wissen. Vielleicht steht sein Name auch in dem Notizbuch. Jack Ming könnte belastende Informationen gegen ihn in der Hand haben, und jetzt will Brewster verhindern, dass jemand davon erfährt, sei es die CIA oder Novem Soles.«
    » Kennst du seine Geheimnisse, Leonie?«
    » Nein.«
    » Wie nah wart ihr euch?«
    Sie sah mich nicht an. » Wir waren eine Weile zusammen, aber nur kurz.«
    » Es hat ihm nicht gefallen, dass du dich von ihm getrennt und ein neues Leben angefangen hast.«
    » Ich wollte ganz neu anfangen.«
    » Ist er Taylors Vater?«
    » Nein, ist er nicht. Zum Glück.«
    Ich schaute sie an. Ich musste irgendwie hinter ihre Geheimnisse kommen, ohne meine eigenen preiszugeben. Sie durfte nicht erfahren, dass es den beiden Schwestern vor allem um Mila gegangen war. Hätte sie gewusst, dass ein Kopfgeld auf Mila ausgesetzt war, das sich Ray Brewster sichern wollte, so wäre sie vielleicht auf die Idee gekommen, diese Information für ihre Zwecke zu nutzen. Das konnte ich nicht zulassen.
    » Du hast diesen Kontaktmann von der CIA gekannt. August. Er ist dein Freund«, sagte sie.
    » Wir haben zusammengearbeitet. Wir… wir waren Freunde.« Waren wir’s immer noch? Ich wusste es nicht. Vielleicht konnten wir uns unter diesen Umständen keine Freundschaft mehr leisten.
    » Was hast du genau gemacht in der CIA ?«
    Ich nahm einen Schluck Bier. » Ich hab für eine kleine geheime Abteilung namens Special Projects gearbeitet. August und ich haben uns mit internationalen Verbrecherringen beschäftigt. Solche Gruppen haben oft Verbindungen zu Nachrichtendiensten oder zu Terroristen. Es war eine Abteilung für schwarze Operationen, die komplett im Verborgenen bleibt. Im Budget werden wir, glaube ich, unter › Ausgaben für Kaffeeautomaten‹ geführt.« Mir war irgendwie nach Beichten zumute. Das lag wahrscheinlich an den Martinis und an den Schmerzen im Arm. » Das war ein Scherz, Leonie.«
    » August hat mich gesehen.«
    » Dich?«
    » Ja. Ich hab

Weitere Kostenlose Bücher