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Die letzte Minute: Thriller (German Edition)

Die letzte Minute: Thriller (German Edition)

Titel: Die letzte Minute: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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reingekommen bist, lässt sich nicht so leicht in einem Café oder an einem Bibliothekscomputer installieren. Wenn ich verletzt wäre, würde ich mich nach Hause flüchten. Keiner hätte angenommen, dass du hierher zurückkehrst. Hier kannst du deine Wunden versorgen, hier hast du einen Computer und kannst Leute anrufen, die dir vielleicht helfen. Auch an die Konten deiner Mutter kommst du von hier aus vielleicht ran. Einen Versuch war’s jedenfalls wert.«
    Jack schwieg.
    » Es tut mir leid… was heute passiert ist«, sagte ich. » Das war nicht besonders… nett von mir.«
    » Die Entschuldigung nehm ich nicht an.«
    » Okay. Andererseits hättest du mich erschießen können, oben in dem Haus, statt das Schloss aufzuschießen.«
    Er rieb seine Hände an den Knien.
    » Die Neun Sonnen werden dich erst in Ruhe lassen, wenn wir sie davon überzeugen, dass du tot bist. Nur wenn sie das glauben, wirst du überleben. Und ich bekomme meinen Sohn zurück. Wenn wir deinen Tod vortäuschen, haben wir beide eine Chance.«
    Er schüttelte den Kopf. » Ich glaube dir nicht.«
    » Glaubst du mir, dass sie meinen Jungen haben?«
    » Ja.«
    » Du hast gesagt, in dem Notizbuch steht etwas über ihn.«
    » Ja.«
    » Was steht drin? Bitte.«
    » Wo er geboren wurde. Wie viel sie dem Arzt gezahlt haben, wie viel die gefälschten Dokumente gekostet haben, mit denen er eine amerikanische Geburtsurkunde bekam. Wer ihn jetzt hat: jemand mit den Initialen AT .«
    Anna Tremaine. » Sonst noch was?«
    Er biss sich nachdenklich auf die Lippe. » Nein.«
    » Wo ist das Notizbuch?«
    » An einem sicheren Ort. Und egal, ob wir plötzlich die besten Freunde sind: Ich sag’s dir nicht.«
    » Ich möchte, dass du dich an deinen Computer setzt und eine Web-Adresse eingibst.«
    Er rührte sich nicht vom Fleck.
    » Bitte, tu’s. Ich will dir etwas zeigen.«
    Langsam stand er auf und ging ins Arbeitszimmer seines Vaters. Er setzte sich an den Computer. Ich nannte ihm die URL . Zuerst wurde dort ein Passwort verlangt. Er schaute mich an, und ich nannte es ihm.
    Er tippte es ein.
    Das Bild einer Webcam erschien. Lucy lag in ihrem Bett, an Schläuche angeschlossen und mit einem Computer verbunden, dessen nüchterne Diagramme anzeigten, dass ihre Lunge noch atmete und ihr Herz noch pumpte.
    » Du und ich, wir haben nichts gemeinsam«, sagte ich, » außer dass Novem Soles unsere Familien zerstört hat. Das ist meine Frau. Sie haben sie entführt und zu einem Menschen geformt, den ich nicht wiedererkannte, und am Ende haben sie ihr eine Kugel in den Kopf gejagt. Außerdem haben sie meinen Sohn. Er ist erst ein paar Monate alt. Ich habe ihn noch nie gesehen, nie im Arm gehalten.« Ich zog ein Foto aus der Brieftasche und reichte es ihm. Er betrachtete es schweigend.
    Dann gab er es mir zurück.
    » Deine Mutter ist durch eine verirrte Kugel gestorben, als ich gegen den Typ kämpfte, der sie entführt hat. Wenn ich sie hätte retten können, hätt ich’s getan.«
    » Damit sie dir sagt, wo du mich findest.«
    » Nein. Hab ich die Männer von der CIA umgebracht, die dich schützen sollten? Ich hab sie k.o. geschlagen, aber umgebracht hab ich sie nicht. Hab ich irgendjemanden getötet, der mir in die Quere kam, während ich hinter dir her war?«
    » Willst du vielleicht eine Ehrenmedaille dafür?«
    » Ich hab die Hand deiner Mutter gehalten, als sie starb, Jack. Sie hat mich gebeten, dir zu helfen. Ich hab gelogen, als ich es ihr versprach. Aber jetzt will ich, dass es keine Lüge mehr ist.«
    Jack schloss das Browserfenster; Lucy verschwand. » Warum solltest du das Leben deines Kindes riskieren, um mir zu helfen?«
    » Weil ich nicht mehr glaube, dass sie mir meinen Sohn so einfach geben würden. Ich weiß zu viel, bin eine zu große Bedrohung für sie. Sie müssen zerstört werden, und du kannst entscheidend dazu beitragen.«
    » In dem Notizbuch stehen nicht die Namen und Adressen dieser Leute. Ich hab die Telefonnummer von einem der Typen drin gefunden, er hat dieses Erpressungsnetzwerk aufgebaut. Es stehen vor allem Leute drin, die sie in der Hand haben.«
    » Leute, die sie mit Hilfe deiner Software ausspionieren.«
    » Ja.«
    » Wär’s nicht nett, den Spieß umzudrehen?«
    » Was meinst du damit?«, fragte Jack.
    » Dass wir sie mit deinem Programm ausspionieren.«
    Jack Ming rückte den Stuhl zurück. Ich folgte ihm ins Wohnzimmer. Er hob das Hackbeil vom Boden auf, und ich spannte mich an. Doch er ging in die Küche und legte das Beil auf die

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