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Die letzte Minute: Thriller (German Edition)

Die letzte Minute: Thriller (German Edition)

Titel: Die letzte Minute: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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normales Veilchen, die Augenhöhle war nicht gebrochen. Wankend schleppte ich mich zum Haus.
    Leonie stand zitternd vor der Tür. » Mrs. Ming…«, begann sie. » Schnell, im Haus. Wo ist der Kerl?«
    » Tot.« Ich erwähnte nicht, dass es kein schöner Tod war, der ihn ereilt hatte.
    » Du hast ihn umgebracht?«
    » Von allein ist er nicht gestorben. Danke übrigens für die Hilfe. Und dass du gleich auf ihn geschossen hast, als du die Pistole hattest. Wirklich sehr hilfreich.«
    » Ich musste mich um Mrs. Ming kümmern…«, stöhnte sie, und ich rannte ins Haus.
    Eine verirrte Kugel des Killers hatte sie in die Brust getroffen. Ihr Gesicht war grau wie ein bewölkter Himmel, Blut lief ihr aus Mund und Nase. Leonie hatte versucht, die Blutung zu stillen. Ich kniete mich zu ihr.
    » Mrs. Ming.«
    Ihre Augen flatterten auf.
    » Mrs. Ming. Wo ist Jack?«
    » Sag ich nicht«, presste sie zwischen den blutigen Lippen hervor. » Ihr wollt ihn umbringen.«
    » Geht er zum Haus seines Vaters in Brooklyn? Er hat die Schlüssel mitgenommen.«
    » Ich sag nichts… Sie wollen meinem Sohn etwas antun.«
    » Ich kann Ihrem Sohn helfen, ihn schützen«, erwiderte ich.
    » Lügner.«
    Oh Gott, bitte, dachte ich, bitte lass sie mit mir sprechen. » Mrs. Ming. Ich war früher bei der CIA . Ich will Ihrem Sohn nichts tun. Schauen Sie mich an.« Ihr trüber Blick richtete sich auf mein zerschundenes Gesicht. » Ich hab den Mann getötet, der Sie entführt hat. Ich will Ihnen helfen. Ich hab den Mann vorhin angelogen. Ich bin der Einzige, der Jack jetzt helfen kann. Die CIA sucht ihn.«
    » Die CIA hat mich angerufen…«, begann sie mühsam. » Lügner. Alles Lügner.« Ihre Augenlider flatterten.
    Ihre Worte trafen mich hart. » Wer von der CIA hat Sie angerufen? Wer?«
    Ihre Lippen zuckten, und sie atmete so schwer, als wäre es das letzte Mal. » Sie wollten einen Deal… Jack schützen, mich auch… falls Sie kommen, sollte ich Sie hinhalten, bis sie da sind…«
    » Wer von der CIA hat mit Ihnen gesprochen, Mrs. Ming?«
    Doch sie wollte nicht mehr darüber reden, nicht ihre letzten Atemzüge dafür verschwenden. » Mein Sohn…«, brachte sie hervor. » Helft meinem Sohn, bitte.«
    Was sollte ich ihr versprechen? Ich sollte ihren Sohn töten, um meinen zu retten. Ich nahm ihre Hand. » Jack wird nichts passieren«, sagte ich. » Ich verspreche es Ihnen.«
    » Ich hab ihn geliebt«, stöhnte sie. » Ihm verziehen…« Ihre Stimme stockte so wie ihr Atem, und im nächsten Augenblick war es zu Ende.
    » Oh mein Gott«, sagte Leonie.
    » Bist du okay?«
    Sie nickte und starrte die tote Frau an. Sie drückte die Finger an den Hals der Frau, wie um sicherzugehen, dass ihr nicht mehr zu helfen war. » Was tun wir jetzt? Sein Boss kommt her…«
    » Ich weiß. Es gibt zwei Möglichkeiten. Ich weiß, wo Jack Ming sich versteckt. Vielleicht ist er noch dort, wenn wir gleich hinfahren. Oder wir warten hier auf den Boss des Fahrers und finden heraus, mit wem wir’s zu tun haben. Beides können wir nicht tun.«
    » Jack Ming«, antwortete sie, ohne zu zögern. » Keine Frage.«

32
    Manhattan
    Leonie fuhr, ich saß gebeugt auf dem Beifahrersitz. Sie rauchte eine Zigarette und blies den Rauch durch das halb geöffnete Fenster hinaus. Ich machte sie darauf aufmerksam, dass sie in dem Mietwagen nicht rauchen dürfe, und sie schaute mich verständnislos an, dann lachte sie und rauchte weiter.
    Der Anruf kam, während wir schweigend zurück nach Manhattan fuhren.
    » Ja?«, meldete ich mich.
    Anna. » Wir wissen, dass sich Jack Ming morgen mit seinem Kontaktmann von der CIA treffen will.«
    » Morgen. Um welche Zeit?«
    » Er ruft den Kontaktmann gegen Mittag an, um ihm Genaueres zu sagen.«
    Anna hatte also jemanden in der CIA .
    » Ich weiß, wo sich Jack mit ihm treffen will. Ihre Sorgen haben also bald ein Ende.«
    » Sagen Sie’s mir«, verlangte sie.
    » Nein.«
    » Sagen Sie es mir sofort.«
    » Es hat ein Problem gegeben. Ich glaube, jemand von Ihrer Seite hat etwas ausgeplaudert.«
    » Unmöglich.«
    » Jack Mings Mutter wurde entführt und getötet, ihr Entführer ist inzwischen auch tot. Falls Sie keine undichte Stelle haben, gibt es zumindest jemanden, der da mitmischt und uns ins Handwerk pfuscht.«
    Einen Moment lang herrschte Schweigen. » Lügen Sie mich nicht an«, drohte sie.
    » Wir reden weiter, sobald Jack Ming tot ist.«
    Sie legte auf.
    » Du kannst dich nicht gegen sie stellen«, erinnerte mich Leonie. » Sie hat alle

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