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Die letzte Offenbarung

Die letzte Offenbarung

Titel: Die letzte Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan M. Rother
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ihren Händen, gebogene Klingen. Mafalda erstarrte, und die dunklen Gestalten stürmten auf sie los. Im nächsten Augenblick hatte auch die Sängerin eine Waffe in der Hand.
    Rebecca löste sich von Amadeos Seite, tastete nach ihrer Pistole. Im Laufen schien sie sich anders zu besinnen, schlug einen Haken und näherte sich den Angreifern seitlich von hinten. Mit raschen Bewegungen parierte Mafalda die ersten Angriffe. Doch dann: Einer der dunkel gekleideten Männer — sie bewegten sich zumindest wie Männer — führte einen Hieb von oben und schlug der jungen Frau die Klinge aus der Hand.
    Jetzt war Rebecca heran. Sie setzte zum Sprung an, geriet in das Blickfeld des anderen Angreifers. Amadeo sah, wie der Mann überrascht innehielt. Rebecca rollte sich ab, riss Mafaldas Waffe an sich und kam im nächsten Moment wieder hoch. Der Mann, der Mafalda entwaffnet hatte, fuhr herum und starrte sie an. Mafalda rief etwas, doch Amadeo konnte es nicht verstehen. Der hohe Zylinder war ihr vom Kopf gerutscht, und das dunkle Haar fiel ihr seidig glänzend bis zu den Schulterblättern. Rebecca visierte den Gegner an und...
    »Cut, Cut!« Blechern dröhnte die Stimme über die Lichtung. »Was zur Hölle ist da los?«, brüllte jemand auf Englisch.
    Auf einmal war der kiesgestreute Platz voller Menschen, und Rebecca blickte verwirrt um sich. Amadeo beobachtete, wie Mafalda die Hand ausstreckte und Rebecca ihr zögernd die Waffe reichte.
    »Cut!«, brüllte die Stimme noch einmal, gleichzeitig ertönte ein leises Brummen, und zwischen den Bäumen rollte eine Art Golfcaddy hervor, auf dessen Ladefläche ein merkwürdiger Apparat schaukelte. »Wir drehen noch mal vom Anfang...«
    Mafalda rief etwas, das Amadeo wieder nicht verstehen konnte.
    Der vollbärtige Mann mit der Schirmmütze, der auf dem Wagen saß, brachte ein Megaphon vor den Mund. »Gut, dann Pause bis zum Abenddreh. Und alle sind pünktlich, dass das klar ist!«
    Der Wagen holperte davon, gefolgt von einem Tross von Menschen. Die dunkel gekleideten Attentäter hatten ihre Waffen eingesteckt und schlossen sich ebenfalls an. Nur Rebecca und Mafalda waren zurückgeblieben und sahen Amadeo entgegen, der sich ihnen vorsichtig näherte.
    »Das war... das war...«, stammelte er und sah dem Kamerawagen hinterher. »War das Peter Jackson?«
LX
    »Sie verstehen, dass wir ein wenig vorsichtig sind mit der ganzen Sache«, sagte Mafalda entschuldigend, während sie die Kostümjacke abstreifte. Von irgendwoher kam ein junger Mann angelaufen und nahm sie ihr ab. »Lüftet das mal durch«, wies die Sängerin ihn an, »und das hier auch.«
    Mit einer raschen Bewegung schob sie die dunkle Mähne von ihrem Kopf und grinste, als sie Amadeos Blick bemerkte. Der blonde Schopf darunter war mit mehreren Haarklemmen gebändigt, die Mafalda jetzt eine nach der anderen herauszupfte. Mafalda hatte sich verändert — wenn Amadeo sie mit dem Bild verglich, das er aus der Presse kannte. Sie war kleiner, als er sich vorgestellt hatte, zerbrechlicher, und beinahe kam es ihm vor, als müsste die Spätnachmittagssonne, die sich inzwischen zu den Blutbuchen hin neigte, durch ihre blasse Haut hindurchscheinen. Wie eine Nymphe, die eben ihrem Quell entstiegen ist, um die Welt der Sterblichen mit neugierigen Blicken zu mustern, dachte er. Aber es lag mehr als Neugier in diesen großen, blassblauen Augen, da war eine Tiefe, die er noch nicht recht einschätzen konnte.
    Mafalda nahm seinen Blick nicht länger zur Kenntnis. Sie war es wahrscheinlich gewohnt, dass Männer sie angafften.
    »Reiß dich zusammen«, flüsterte Amadeo sich zu und bemühte sich um eine Miene, die angemessen schien für einen Fotoreporter der New York Times . »Wir müssen uns entschuldigen«, erwiderte er. »Wir haben Ihre Szene kaputt gemacht.«
    Mafalda winkte ab. »Eine Pause kommt mir gerade recht, Mister«, sie überlegte einen Moment, »Perpetto«, erinnerte sie sich dann.
    »Fausto Perpetto von der New York Times.« Amadeo nickte bestätigend.
    Sie streckte erst ihm, dann Rebecca die Hand entgegen. »Und ich hatte ja mit Ihnen gerechnet. Nur auf die«, sie grinste, »spektakuläre Form Ihrer Ankunft war wohl niemand gefasst. Ihre Einlage war übrigens sehr eindrucksvoll«, sagte sie zu Rebecca und lächelte. »Man könnte meinen, Sie kämen selbst aus dem Business. Haben Sie mal als Stuntfrau gearbeitet?«
    »Ich war Korrespondentin in Afghanistan«, erwiderte Rebecca, ohne mit der Wimper zu zucken. »Da eignet man sich so

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