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Die letzte Rune 04 - Die Flammenfestung

Titel: Die letzte Rune 04 - Die Flammenfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Symbole zu Runen umändern mußtest?« fragte Grace.
    Travis zuckte verlegen mit den Schultern. »Ich wußte es nicht.«
    Grace musterte ihn. Natürlich. Es war seine Legasthenie. Er wollte die Symbole nicht neu gestalten – es geschah einfach, als er müde wurde und seine Konzentration nachließ.
    Beltan schenkte Travis ein trockenes Lächeln. »Vielleicht ist es ja doch nicht so schlecht, ein Spiegelleser zu sein.«
    »Allerdings«, sagte Lirith.
    Aryn zeigte auf die aus Zweigen und Beeren gefertigten Symbole. »Was bedeuten diese Runen denn nun?«
    Falken setzte zu einer Erklärung an, aber Travis murmelte die Übersetzung. »Öffne dieses Tor aus schwarzem Stein und trete vor den König des Tals des Feuers.«
    Überraschtes Schweigen setzte ein. Lirith fand als erste die Sprache wieder.
    »Da das magische Tor jetzt offen ist, Falken, wer soll sich hineinbegeben?«
    »Wir alle.«
    »Hältst du das wirklich für klug, mein Bester?« fragte Melia.
    Falken zuckte mit den Schultern. »Will einer zurückbleiben?«
    Das wollte keiner.
    »Wir werden die Pferde zurücklassen müssen«, sagte Beltan. »In diesen Tunnel kriegen wir sie nie rein.«
    »Wird ihnen hier nichts geschehen?« fragte Aryn den blonden Ritter.
    Durge trat vor. »Ich bin davon überzeugt, daß sie nicht zu Schaden kommen, Mylady.«
    Wie aufs Stichwort richteten sich sieben Augenpaare auf den Embarraner. Für Durge waren das schrecklich optimistische Worte.
    Der Ritter zupfte an seinem Schnurrbart. »Das heißt … ich meine … ich bin sicher, daß Schwarzlocke und Sir Beltans Schlachtroß die anderen Pferde vor Berglöwen, Wölfen und anderen Gefahren beschützen werden, die in unserer Abwesenheit sicher eintreten werden.«
    Grace stieß einen deutlich hörbaren Seufzer aus. Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Eingang zu.
    Melia strich mit den Fingerspitzen über die in den Torbogen eingeschlagenen Symbole. »Warum hier, Falken? Ich glaube Tome, keine Frage – meines Wissens hat er sich noch nie geirrt. Aber warum kam der Stein von allen Orten ausgerechnet an diesen hier?«
    Falken legte ihr die Hand mit dem schwarzen Handschuh auf die Schulter. »Wir sind hier, um das herauszufinden.«
    Sie tätschelte Falkens Hand. Der Barde wandte sich den anderen zu.
    »Außer etwas zu essen und Wasser müssen wir nichts mitnehmen. Wenn alles klappt, werden wir nicht lange weg sein.«
    Falkens Einschränkung entging Grace nicht. Wenn … Trotzdem nahm sie nur einen kleinen Wasserbeutel und ein paar Früchte mit, die sie und Tira sich teilen konnten. Sie wünschte, sie hätte für das Mädchen ein Paar Schuhe gehabt – beim Ritt hatte das keine Rolle gespielt –, aber dafür war es jetzt zu spät.
    Ich trage sie, wenn der Weg zu beschwerlich wird. Sie kann kaum mehr als fünfundzwanzig Kilo wiegen.
    Aber als sie den Tunnel betraten, sah Grace, daß der Boden so glatt wie die Felswand war; aus schwarzem Stein herausgeschlagen, sah er aus wie poliertes Glas. Der Gang war leicht aufwärts gerichtet, und schon eine Minute später war das Tor ein helles, winziges Fenster, das in der Dunkelheit hinter ihnen schwebte. Dann bog der Gang nach links ab, und der Eingang war verschwunden. Uralte Schatten hüllten sie ein.
    »Travis«, sagte der Barde, und seine leisen Worte hallten in alle Richtungen, »könntest du für Licht sorgen?«
    Grace spürte, daß Travis zögerte, dann flüsterte er ein Wort. Lir. Wie zuvor erschien ein silbriges Licht. Aber diesmal flackerte es unter dem Gewicht der Dunkelheit. Travis’ Gesicht Verzog sich vor Anstrengung. Schweiß trat auf seine Stirn – dann stabilisierte sich das Licht in einer kleinen Sphäre, die ihn umgab.
    Lirith berührte ihn. »Was ist. Travis?«
    »Ich weiß es nicht. Es fühlt sich fast so an, als wollten die Schatten … das Licht löschen.«
    Falken nickte. »Hier herrscht eine andere Magie, die aus dem Süden, nicht die aus dem Norden. Es ist eine neuere Magie, aber trotzdem ist sie stark.« Er warf Melia einen Blick zu. »Weißt du, eigentlich könntest du …«
    Die Lady hob die Hand. »Nein. Ich werde an diesem Ort keine Macht benutzen, nicht, bevor es unbedingt nötig ist. Alles, was ich tun würde, wäre beschmutzt.«
    Melia ging ohne weitere Erklärung weiter. Grace nahm Tiras Hand und setzte sich auch wieder in Bewegung, dann zuckte sie zusammen, als sich etwas durch das Leder ihrer Stiefel in die Haut ihres Knöchels bohrte.
    Jetzt sag nicht, daß du bereits eine von Durges unmöglichen

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