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Die letzte Rune 04 - Die Flammenfestung

Titel: Die letzte Rune 04 - Die Flammenfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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seinem Kopf zu verdrängen, aber es war sinnlos. Vielleicht wäre es besser gewesen, der Drache wäre nicht in großmütiger Stimmung gewesen, sondern hätte sie alle einfach verbrannt. Aber Jacks Stimme war in seinem Bewußtsein ertönt und hatte ihm befohlen, einen Schritt vorzutreten, dem Drachen die Hand zu zeigen und ihm zu enthüllen, wer er war.
    Runenbrecher.
    Und was genau war darunter zu verstehen? Travis war sich nicht sicher, aber der Drache hatte behauptet, er wäre dazu verdammt, für das Ende der Welt zu sorgen. Das war natürlich völlig absurd. Wie konnte ein Mensch eine ganze Welt zerstören? Nur ein Ungeheuer war dazu fähig. Aber Falken hatte behauptet, daß Drachen nicht logen. Und vielleicht war Travis ja doch kein Mensch.
    Neben ihm ertönten leise Stimmen im Zwielicht.
    »Was glaubst du, wo er versteckt ist, Falken?«
    »Ich weiß es nicht, Melia. Vielleicht in der Ödnis. Aber das ist kaum mehr als eine Eingebung. Hoffen wir, daß Tome uns mehr sagen kann, wenn wir auf Schloß Spardis sind.«
    »Ja.« Eine lange Pause trat ein. »Ich hoffe, Tome wird uns viel sagen können.«
    Die Stimmen trieben fort, und Travis versuchte nicht, ihnen zu folgen. Er wischte die verschwitzten Hände an den Hosenbeinen ab und folgte den anderen in die stickige Nacht hinein.
    Der nächste Tag begann mit Nebel und drückender Hitze. Travis packte seine Satteltaschen und trug sie zu Fleck, der zusammen mit den anderen Pferden angebunden war. Er wollte Lirith und Aryn einen guten Morgen wünschen, aber als er näher kam, wandten sich die beiden ab und eilten fort.
    Sie holen bloß ihre Sachen, das ist alles.
    Aber er wußte, daß das nicht die ganze Wahrheit war. Seit ihrem Aufbruch aus dem Tal des Tempels hatte er mit der jungen Baronesse und der tolorianischen Hexe kaum ein Wort gewechselt. Alles verlief subtil; es gab keine äußeren Anzeichen, daß sie ihm absichtlich aus dem Weg gingen. Aber sie schienen stets etwas Wichtiges zu tun zu haben, wenn er in ihre Nähe kam. Und mehr als nur einmal hatte er ein Kribbeln im Nacken gespürt, und er hatte sich umgedreht und ein hellblaues oder ein rauchbraunes Augenpaar bemerkt, das gerade wegsah.
    »Laß mich dir helfen«, sagte eine fröhliche Stimme, als Travis die Satteltaschen über Flecks Hals hieven wollte.
    Travis schaute auf. »Schon gut, ich schaffe das.«
    »Ich weiß.«
    Beltan nahm Travis die Satteltaschen ab und warf sie mühelos auf das Pferd. Der Ritter schnallte sie mit zügigen Bewegungen fest.
    Travis sah dem blonden Mann zu. »Danke, Beltan.« Danke, daß du mich nicht auch meidest, jetzt, wo du weißt, wer und was ich bin. Aber die Worte blieben ihm im Hals stecken.
    Beltan grinste. »Ich bin noch immer dein Ritter-Hüter, Travis. Ich möchte nicht, daß jemand auf die Idee kommt, ich würde meine Pflichten vernachlässigen.«
    Travis wollte dem Ritter auf die Schulter klopfen, aber irgendwie wurde daraus eine Umarmung. Vielleicht brauchte er in diesem Augenblick die Nähe eines Menschen, als würde das bedeuten, daß auch er ein Mensch war und kein Ungeheuer. Der Ritter roch nach Stahl, Schweiß und Leder.
    Schließlich trat Travis zurück, und ihm fiel sofort auf, daß das Grinsen aus Beltans Gesicht verschwunden war. Hatte er den Ritter mit dieser Vertraulichkeit beleidigt? Er wollte sich entschuldigen, aber da hallte Falkens Stimme durch die Luft.
    »Also gut, laßt uns aufbrechen.«
    Als Travis am Vormittag den Kopf hob, nachdem er eine Zeitlang im Sattel gedöst hatte, sah er gerade noch, wie Lirith den Blick abwandte. Sie hatte ihn beobachtet – da war er sich sicher. Jetzt beugte sie sich zu Aryn hinüber, die in ihrer Nähe ritt. Grace befand sich auf der anderen Seite der Gruppe. Bevor er den Mut verlor, drückte er Fleck die Fersen in die Flanken und ritt zu ihrer Stute hinüber. Tira, die wie immer vor Grace saß, sah auf, als er näher kam, und beugte sich dann wieder über ihre Puppe.
    »Was ist es, Grace?« fragte Travis leise.
    Ihre grüngoldenen Augen sahen ihn überrascht an. »Was denn?«
    »Du weißt genau, was ich meine. Die beiden da.« Er wies unmerklich mit dem Kopf auf die Baronesse und die Hexe. »Warum gehen mir Aryn und Lirith aus dem Weg?«
    Sie packte die Zügel fester. »Ich weiß nicht, wovon du …«
    »Doch, das tust du.« Er schüttelte den Kopf. »Grace, nach allem, was wir zusammen durchgemacht haben, bin ich der Ansicht, daß du es mir sagen kannst.«
    Sie wurde totenbleich. Ihr Blick flackerte an ihm vorbei

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