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Die letzte Rune 05 - Der Tod der Götter

Titel: Die letzte Rune 05 - Der Tod der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Bemerkung.
    »Was ist das für eine Aufgabe, die Ihr uns auferlegen müsst?«, fragte Lirith schließlich.
    Und die Antwort veränderte in einem kristallklaren Augenblick unwiderruflich und für alle Zeiten Liriths und Aryns Leben.
    »Lady Melia wird mit dem Barden Falken Schwarzhand nach Tarras reisen. Ihr werdet sie begleiten. Ihr werdet sie unterwegs im Auge behalten und so viel ihr nur könnt über Travis Wilder in Erfahrung bringen, den die Hexen den Runenbrecher nennen. Falls er zu ihnen stoßen sollte …«
    Die Königin verstummte. Ihre schlanken Schultern waren noch vorn gekrümmt, die linke Hand zur Faust geballt.
    »Ja, Euer Majestät?«
    Ivalaine sah sie an, und im Gegensatz zu Liriths Erwartungen verkündete ihr Gesicht weder Wut noch stahlharte Entschlossenheit. Stattdessen funkelte in ihren Augen ein eisiges Licht, das beinahe Liriths Herz zum Stillstand brachte, ein Licht, das ihr Bild über die Königin von Toloria veränderte. Es war das Licht der Furcht.
    »Falls das geschehen sollte, dann werdet ihr mir sofort Nachricht geben.«
    Damit war die Audienz vorbei, und Tressa führte sie mit sanften, aber bestimmten Gesten zur Tür.
    »Möge Sia Euch segnen«, sagte Lirith, als sie den Korridor betraten.
    Tressa schaute zurück in das Gemach, zu der schlanken Silhouette, die vor dem nachtschwarzen Fenster stand.
    »Möge Sia uns alle segnen«, flüsterte sie.
    Dann schloss sich die Tür, und Aryn und Lirith standen allein da. Die beiden Frauen tauschten einen Blick aus, und in diesem Augenblick fand eine Unterhaltung statt. Keiner von ihnen wusste genau, was Ivalaines Worte – oder ihre Furcht – verkündeten. Aber das Muster war eindeutig, und sie hatten eine Aufgabe zu erledigen.
    Als sie zu Melias und Falkens Gemach gingen, formulierte Lirith in Gedanken einen Plan, einen überzeugenden Grund, warum sie die beiden auf ihrer Reise in den Süden begleiten sollten. Sie hätte sich die Mühe sparen können.
    »Meine Lieben«, sagte Melia sofort und umarmte sie, »es würde mich freuen, wenn ihr uns begleitet.«
    »Danke«, sagte Falken später an der Tür, nachdem sie vereinbart hatten, sich bei Sonnenaufgang auf dem Schlosshof zu treffen. Das wölfische Gesicht des Barden sah hager aus. »Zu so einer Zeit ist ein reisemüder Barde nicht gerade die ideale Gesellschaft. Es wird gut für Melia sein, zwei kluge, wunderschöne Damen an ihrer Seite zu haben. Und zwei Freundinnen, die ihr viel bedeuten.«
    Diese Worte machten Lirith und Aryn sprachlos. Aber versteht Ihr denn nicht?, wollte Lirith rufen. Wir verraten euch beide und Travis auch! Aber sie erwiderte nur den Blick des Barden und nickte.
    Auf dem Rückweg durch das Schloss machten sie bei Durges Gemach Halt. Als Aryns Beschützer musste er über ihre Entscheidung informiert werden.
    »Ich werde sofort packen«, sagte der Ritter.
    Müsst Ihr immer alles ohne jede Frage akzeptieren?, wollte Lirith sagen, aber sie wusste, dass es sinnlos war. Durge vertraute ihnen genauso wie Melia und Falken.
    Es ist besser so, sagte Aryn über das Netz der Weltenkraft, als sie weitergingen.
    Wie meinst du das?
    Lirith wusste noch immer nicht, wann die Baronesse gelernt hatte, ohne Worte zu sprechen, aber es war sowohl ein Trost als auch bequem; Aryns Stimme erklang laut und deutlich in ihrem Geist.
    Es ist so, wie Ivalaine gesagt hat … das Muster ist festgelegt worden. Ganz egal, was wir auch tun, die Hexen werden Travis suchen. Findest du nicht, dass es besser wäre, wenn wir diejenigen sind, die ihn finden? Seine Freunde, denen etwas an ihm liegt?
    Lirith wusste, dass die junge Frau Recht hatte. Ivalaine hatte ihnen nicht verboten, mit Travis zu sprechen, ihn zu warnen und ihm zu sagen, dass es besser für ihn war, wenn er in seine Heimat zurückkehrte und Eldh nie wieder betrat. Das war der Strang, für dessen Aufnahme in das Muster Schwester Mirda alles riskiert hatte.
    Außerdem war Lirith klar, dass sie Travis möglicherweise sowieso nie wieder sehen würden. Oder Grace und Beltan, was das anging. Aber dieser Gedanke war nur ein bitterer Trost.
    Als sie am nächsten Morgen auf dem Schlosshof von Ar-Tolor auf die Pferde stiegen, noch während sich der Morgennebel auflöste, schaute Lirith auf und sah ein blasses Gesicht, das sie aus einem hohen Fenster beobachtete, und ihr wurde bewusst, dass sie ihr Versprechen doch gebrochen hatte.
    Wieso Teravian gewusst hatte, dass sie Ar-Tolor verlassen würde, war eine Frage, über die sie jede Meile der Reise

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