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Die letzte Rune 06 - Die sterbende Stadt

Titel: Die letzte Rune 06 - Die sterbende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Skarabäus auf einem Altar liegen; er strahlte wie ein goldener Stern. Xemeth ging darauf zu. Und dann … fiel ein Schatten auf uns. Ein Schatten, dessen Mittelpunkt wir nicht sehen konnten. Ich glaube … ich glaube, der Dämon wurde noch immer von der alten Magie gebunden. Sonst hätte ich niemals entkommen können. Ich verspürte nur eine große Kälte in meinem Bein, und dann konnte ich nicht mehr gehen. Aber Xemeth … er war näher daran. In dem einen Augenblick sah ich ihn dann, nahm der Schatten an Größe zu. Ein tosender Lärm ertönte, der Boden erzitterte. Dann war er … verschwunden.«
    Lirith hielt sich die Hand vor den Mund.
    »Ich floh wie ein Feigling«, krächzte Sareth. »Ich kroch mit den Händen den Spalt hinauf. Ich weiß nicht mehr, wie ich es bis in die Abwasserkanäle unter Tarras schaffte. Erst als mich ein paar der Anhänger Gebs fanden und auf die Beine stellten, begriff ich, was ich verloren hatte.« Er strich über das Holzbein. »Dann kamen unsere Leute und brachten mich zur Karawane zurück. Ich dachte, sie würden mich für meine Dummheit bestrafen, aber das taten sie nicht.«
    »Sie glaubten, du wärst bereits genug gestraft«, sagte Falken und streckte die Finger der schwarz behandschuhten Hand.
    Vani verschränkte die Arme. »Armer Xemeth. Ich habe ihm nie …«
    Sie vollendete den Satz nicht, und Travis glaubte, möglicherweise zu verstehen. Als die Jugendfreunde älter geworden waren, hatte sich Xemeth vermutlich in Vani verliebt. Aber es war eine Liebe gewesen, die sie nicht erwidern konnte. Etwas hatte sie davon abgehalten … etwas, das sie in den Karten gesehen hatte.
    »Also glaubt Ihr, dass die Scirathi den Skarabäus in ihren Besitz bringen wollen«, sagte Grace.
    Sareth schaute mit hartem Gesichtsausdruck auf. »Ich weiß es. Wir haben immer gegen sie gearbeitet, und in der ganzen Zeit haben sie nach Relikten aus Morindu gesucht – und keines davon ist so mächtig wie ein Skarabäus. Man kann unmöglich sagen, welche widerwärtige Magie sie damit wirken werden.«
    »So wie Morindu die Finstere aus dem Sand zu heben?«, meinte Travis.
    Sareth nickte steif. »Irgendwie haben die Scirathi von dem Dämon und dem Skarabäus erfahren, die unter Tarras verborgen sind. Vor zwei Monaten hat mich einer von ihnen überfallen und mir das Tor-Artefakt abgenommen.«
    »Das wissen wir«, sagte Vani.
    Er blickte in die glühenden Holzscheite. »Ich war davon überzeugt, dass sie es auf diese Weise machen – dass sie den Dämon mit seiner Hilfe gefüttert haben. Ich dachte, dass sie irgendwie mit Hilfe des Artefakts Tore zwischen der Höhle unter Tarras und den Tempeln der Götter erschaffen. Um zwischen den Welten zu reisen, benötigt man Blut von großer Macht – Blut wie von dem Lichtwesen, von dem Vani mir erzählt hat, das Wesen, das mit euch zusammen durch das Tor kam. Aber das Blut eines Zauberers müsste ausreichen, um innerhalb der Stadt Tore zu öffnen.«
    Grace runzelte die Stirn. »Aber wäre das ohne das Prisma des Artefakts nicht unmöglich gewesen? Und das hatte schließlich Vani auf der Erde.«
    »Ja, das weiß ich jetzt auch«, sagte Sareth. »Wie sich herausstellte, wurde das Artefakt zur Erde gebracht. Was nur eine Antwort übrig lässt.«
    Diesmal war es Travis, der als Erster auf die Lösung kam. »Die Scirathi besitzen ein anderes Tor-Artefakt.«
    »Ja«, sagte Sareth.
    Falken seufzte. »Also stecken die Zauberer von Scirath hinter den ganzen Morden. Sie haben dem Dämon Götter geopfert in der Hoffnung, ihn so satt zu machen, dass sie an ihm vorbeikommen und sich diesen Skarabäus schnappen können. Und sie haben jeden getötet, der ihnen auf die Spur kommt.«
    Kurz huschte Trauer über Melias Gesicht, dann wurde ihr Ausdruck hart. »Sie werden keinen Erfolg haben. Wir werden es nicht zulassen.«
    »Aber wie?«, sagte Grace. »Wie sollen wir sie aufhalten, wenn sie einen Dämon auf ihrer Seite haben?«
    Travis verspürte einen Schauder. In seiner Erinnerung erklangen wieder geflüsterte Worte.
    Um zu entscheiden, was sein soll …
    Er kannte den Grund nicht, nur dass es so sein würde, dass sich der Elf deshalb hatte gefangen nehmen und auf eine andere Welt bringen lassen, um ihn zu finden. Vorsichtig zog er den Stein aus der Tasche. Er funkelte matt auf seiner Hand und schien das Feuerlicht zu absorbieren. Sinfathisar. Der Stein des Zwielichts.
    »Wir werden es hiermit tun«, sagte er.

24
    Lirith trat von dem Wagen fort, in dem sie geschlafen hatte,

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