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Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter

Titel: Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Sie musste auf ihrem Stuhl geschwankt haben, während ihre Augen geschlossen waren.
    »Es ist nichts«, sagte sie, aber ihre Stimme war unsicher.
    »Ganz im Gegenteil«, sagte der Graf. »Ihr seid krank, und ich habe Euch zu lange beansprucht. Aber ich danke Euch für Eure Gesellschaft heute Abend. Es wäre sonst sehr einsam gewesen.«
    Er erhob sich, und Beltan ging um den Tisch herum und half Grace vom Stuhl hoch. Sie wünschten dem Grafen eine gute Nacht, dann folgten sie Leweth aus dem Saal.
    Unterwegs beugte sich Beltan vor und flüsterte: »Was ist passiert? Du hast einen Zauber gewebt, nicht wahr? Ich sehe es dich oft genug tun, also weiß ich, wie das aussieht. Du wirst ganz starr, als wärst du aus Stein gemacht.«
    »Auf der Galerie«, flüsterte Grace dem Ritter zu. »Hast du während des Essens dort oben irgendetwas gesehen?«
    »Nein. Warum?«
    Grace befeuchtete die Lippen. Das überwältigende Gefühl der Leere, das sie bei der Erforschung der Galerie verschlungen hatte, bereitete ihr noch immer Übelkeit. Dort hatte es nicht die geringste Spur von Leben gegeben. Trotzdem war dort oben etwas gewesen.
    »Es war der Tod, Beltan«, murmelte sie. »Es war der Tod, und er hat uns beobachtet.«

25
    Ihre Hoheit Lady Aryn, Baronesse von Elsandry, Gräfin des Tals von Indarim und Herrin der Länder nördlich des Flusses Goldwein und südlich des Hügellandes von Grünschild, fühlte sich schmutzig; ihr war kalt und mehr als nur etwas übel, und sie kam sich alles andere als edel vor, als sie auf ihrer kastanienbraunen Stute in Begleitung von Lady Melia und Sir Tarus die gewundene Straße nach Schloss Calavere entlangritt.
    Auf der Reise von Tarras nach Norden hatte es viele einsame Meilen gegeben, auf denen sie sich mit der Tatsache abgefunden hatte, dass König Boreas sie aller Wahrscheinlichkeit in dem Moment, in dem er sie zu Gesicht bekam, umbringen würde. Sie hatte sich vergangenen Sommer ohne seine Erlaubnis von Calavere fortgestohlen, um Grace zu folgen, und sie war ohne seine Erlaubnis zuerst nach Osten und dann nach Süden gereist. Außerdem war sie in Gesellschaft von zwei Hexen und dem Barden Falken Schwarzhand gereist, und es war schwer zu sagen, wen Boreas von den beiden mehr verabscheute – und wem er mehr misstraute.
    Sei keine Gans, schalt sie sich. Boreas kann dich nicht umbringen, wenn er dich zu seinem politischen Nutzen verheiratet. Dem Bräutigam wird es mit Sicherheit nicht entgehen, wenn du tot bist, und das wird den Wert der Allianz beträchtlich reduzieren.
    Es sei denn, er verheiratete sie mit Herzog Calentry. Der Herzog war angeblich der älteste noch lebende Mann in der Domäne Calavan, und hinter vorgehaltener Hand hieß es, dass es Vogelscheuchen gab, die lebendiger waren. Wenn sie vor ihrer Hochzeit ihr Ende fand, nun, dann würde der alte Herzog sie bloß umso verträglicher finden.
    »Geht es Euch gut, meine Liebe?« Melia sah Aryn besorgt an. Die Lady schien auf dem Rücken ihrer weißen Stute zu schweben.
    Aryn brachte einen Ausdruck zu Stande, von dem sie hoffte, dass man ihn mit einem Lächeln verwechseln würde. »Mir geht es gut. Wirklich. Doch sollte ich zufällig in Ohnmacht fallen und in den Schlamm stürzen, dann hoffe ich, dass Sir Tarus so galant ist, mich aufzuheben.«
    »Natürlich, Euer Hoheit«, sagte der rothaarige Ritter, der auf ihrer linken Seite auf seinem gewaltigen Schlachtross saß. »Sofort nachdem ich mit meinem wohlverdienten Lachen fertig bin.«
    »Ihr hattet schon zuvor einen Ritter-Hüter. Sind die immer so?«, wandte sich Aryn an Melia.
    »Ich fürchte schon.« Melia seufzte gequält. »Ich glaube, das ist ein fundamentaler Fehler in ihrem Wesen. Das liegt an dem ganzen Eisen, das sie tragen. Soweit ich es sagen kann, verhindert es das einwandfreie Funktionieren ihres Gehirns.«
    »Das habe ich bemerkt«, sagte Aryn.
    Tarus ließ ein verwegenes Lächeln sehen und verbeugte sich im Sattel. »Ich stehe stets zu euren Diensten, Myladys.«
    Aryn musste trotz der Schmetterlinge im Bauch lachen. Nicht zum ersten Mal wünschte sie sich, dass ihr zukünftiger Mann so fröhlich wie Sir Tarus sein würde. Nicht, dass Tarus besonders begeistert gewesen wäre, sie zu bekommen; sie wusste, dass er den Ruf seines Stiergottes gehört hatte, genau wie Sir Beltan. Aber zweifellos würde er seinen ehelichen Pflichten nachkommen, wie es der Brauch verlangte, und sie würde ihm die Zeit nicht übel nehmen, die er mit seinen Soldatenfreunden verbrachte, wenn er im

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