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Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor

Titel: Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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wehren. »Es geschah vor kurzem, in der Abenddämmerung. Ich war auf dem Rückweg zum Schloss, nachdem ich etwas für den König erledigt hatte, und mein Weg führte mich nicht weit an dem alten Kreis aus Menhiren vorbei. Ihr kennt sie vielleicht, am Rand des Dämmerwaldes?«
    Er fing an, auf und ab zu gehen, dabei schüttelte er den Kopf. »Es war seltsam. Ich dachte, ich sei vielleicht müde, dass mir meine Augen einen Streich spielten, aber ich wusste, dass das nicht der Fall war. Es sah aus, als würde es in dem Kreis einen Schatten geben – einen Fleck, der dunkler als der Rest des Zwielichts war. Mir fiel ein, was Ihr über Schatten gesagt habt, also wollte ich näher heranreiten. Erst da sah ich die Lichter.«
    »Lichter?«, wiederholte Aryn verblüfft.
    Tarus’ Blick schien in die Ferne zu schweifen. »Es ist schwer, sie zu beschreiben. Sie waren wie die Funken eines Feuers. Nur heller und viel schöner. Sie schienen aus dem Wald zu kommen, und sie tanzten auf den Steinkreis zu, umringten und betraten ihn. Und dann … Mylady, das scheint unmöglich zu sein!«
    »Wenn es nur unmöglich erscheint, dann ist es möglich, nicht wahr?«, sagte Melia. »Berichtet, Sir Tarus.«
    Er schluckte und nickte. »Die Funken bewegten sich auf das Zentrum des Kreises zu, und als sie dies taten, erscholl ein Schrei. Er war so hoch, dass ich mir nicht sicher war, ob ich ihn tatsächlich gehört hatte, aber um mich herum flogen Vögel auf, die sich für die Nacht in ihre Nester zurückgezogen hatten, und mein Pferd scheute. Da wusste ich, dass die Tiere es genau wie ich gehört hatten.«
    Melia verschränkte die Arme. »Und was geschah dann?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Es war so schnell vorbei, und ich versuchte, mein Pferd zu beruhigen. Aber ich hatte den Eindruck, dass die Lichter zurück in den Dämmerwald strömten und verschwanden, und danach war die Dunkelheit in dem Steinkreis die gleiche, die sich überall aufs Land legte. Trotzdem ritt ich auf den Kreis zu. Wie vermutet war er leer. Außer …« Der Ritter erschauderte sichtlich. »Sämtliche Pflanzen in dem Kreis waren tot.«
    Teravian schnaubte. »Das kommt daher, weil es Valdath ist. Alles ist tot.«
    »Nein, das stimmt nicht«, sagte Aryn und begab sich ans Feuer. Plötzlich war es kalt im Raum. »Die Melindis -Büsche, die im Kreis wachsen, sind Immergrün.«
    Tarus holte einen Zweig unter dem Umhang hervor und gab ihn Aryn. Er war schwarz und verdorrt. »Ich habe den hier von einem Melindis -Busch.«
    Melia nahm Aryn den Zweig aus der Hand. »Ich bin nicht überrascht. Der Tod folgt ihr überallhin.« Sie warf den Zweig ins Feuer. Er flammte auf und war verschwunden.
    Aryn sah die Lady überrascht an. »Von wem sprecht Ihr da?«
    Melia sah Teravian an. Aber der junge Mann starrte bloß ins Feuer. Schließlich seufzte sie. »Ich weiß jetzt, wer das Schloss die letzten Tage beobachtet hat. Sie hat sich vor mir verborgen, aber bei Sonnenuntergang fühlte ich, wie sie ging. Es war genauso, wie Sir Tarus beschrieben hat. Sie wurde von den Mächten des Dämmerwaldes angegriffen, und in diesem Augenblick war sie nicht auf der Hut, und ich konnte ihre Gegenwart spüren, bevor sie flüchtete.«
    »Ich verstehe nicht, Melia«, sagte Aryn. »Wer ist geflohen?«
    »Ach, seid doch nicht so schwer von Begriff«, sagte Teravian und verdrehte die Augen. »Sie meint natürlich die Nekromantin.«

24
    Aryn fand sich auf dem Stuhl Teravian gegenüber wieder, obwohl sie sich nicht daran erinnern konnte, sich gesetzt zu haben. Jemand drückte ihr einen Pokal in die Hand. Sir Tarus.
    »Versucht das, Mylady. Es wird Euch beruhigen.«
    Aryn schluckte den gewürzten Wein herunter, hustete und trank noch mehr. Wie konnte das sein? Wie konnte ein Nekromant auf Calavere sein?
    »Ich verstehe das nicht, Melia«, krächzte sie schließlich und senkte den Pokal. »Dakarreth wurde in den Flammen von Krondisar vernichtet. Wir alle haben das gesehen. Wie kann er jetzt hier sein?«
    »Ist er nicht, meine Liebe.« Melia glättete ihr weißes Überkleid, während sie auf und ab schritt. »Falken und ich haben viele Jahre den Verdacht gehabt, dass Dakarreth nicht der einzige von Berashs Totenmagiern war, der den Krieg der Steine überlebt hat. Und jetzt weiß ich endlich, dass das stimmt.«
    Tarus verschränkte die Arme. »Ich werde nicht mal so tun, als würde ich verstehen, wovon hier die Rede ist. Aber ich glaube, ich würde gern wissen, wer diese Person, diese Nekromantin ist.«
    Melia

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