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Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor

Titel: Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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lächelte, aber es war ein bitterer Ausdruck. »Sie ist keine Person, Sir Tarus. Und war auch nie eine. Einst waren die Nekromanten alle Götter – dreizehn Götter des Südens –, aber der Fahle König verführte und verdarb sie mit Hilfe von Mohg, dem Alten Gott. Die Nekromanten nahmen körperliche Gestalt an, um auf der Welt zu wandeln und die Befehle des Fahlen Königs auszuführen. Ich glaube, Shemal ist jetzt die Letzte ihrer Art. Aber selbst eine Nekromantin stellt eine unvorstellbare Gefahr dar.«
    Tarus öffnete den Mund, sagte aber nichts. Aryn wusste, dass es den Ritter noch mehr verblüfft hätte, hätte ihm Melia auch den anderen Teil der Geschichte erzählt: Wie neun weitere Götter aus dem Süden ihre himmlischen Gefilde verlassen hatten, um auf Eldh zu wandeln und gegen die Nekromanten zu arbeiten. Und von jenen neun gab es nur noch Melia und Tome, den alten Mann mit den goldenen Augen.
    »Shemal.« Aryn murmelte den Namen. Schon allein der Klang verschaffte ihr eine Gänsehaut. »Melia, was will diese Nekromantin? Warum war sie hier auf Calavere?«
    »Ich würde viel darum geben, das zu wissen; wäre doch Falken hier, damit ich ihn nach seiner Meinung fragen könnte. Shemal gehörte seit jeher zu den subtilsten und intrigantesten ihrer Art. Es könnte sein, dass sie mich bloß beobachten will. Wenn dem so ist, besteht vielleicht kein Grund zur Sorge. Aber es könnte genauso gut sein, dass sie etwas anderes plant.«
    Wieder richtete sich der Blick der Lady auf Teravian. Der Prinz lümmelte sich auf seinem Stuhl herum und starrte ins Feuer.
    Aryn kam ein Gedanke. »Teravian, woher wusstet Ihr, dass einer der Nekromanten hier auf Calavere ist?«
    Ohne den Blick von den Flammen zu nehmen, wedelte er mit der Hand in Melias Richtung. »Sie hat es mir gesagt.«
    Alle Blicke richteten sich auf Melia.
    »Ich dachte, vielleicht hat der Prinz etwas gesehen oder gehört«, sagte Melia. »Etwas, das helfen könnte, meinen Verdacht zu bestätigen. Ich weiß, dass er die Angewohnheit hat, andere … unbemerkt zu beobachten.«
    Teravian schaute auf; auf seinem Gesicht lag ein bösartiges Grinsen. »Schon gut. Ihr könnt ruhig sagen, er schleicht herum. Das ist mir egal.«
    Melia hob eine Braue. »Nun gut. Ich wollte sagen, ich weiß, dass der Prinz die Angewohnheit hat, ganz in Schwarz wie ein Fuchs durch das Schloss zu schleichen, genauso neugierig und mit Ohren, die genauso gespitzt sind.«
    Teravian klatschte in die Hände. »Ich liebe es, wenn jemand die Dinge beim Namen nennt.«
    »Tatsächlich, Mylord?«, sagte Aryn. »Dann könnt Ihr uns ja vielleicht sagen, was Ihr bei Eurem Herumgeschleiche erfahren habt.«
    Der Prinz gähnte übertrieben, als würde ihn das ganze Thema langweilen. »Warum fragt Ihr nicht Euren kleinen Spion? Er steht da drüben in der Ecke.«
    Alle Köpfe drehten sich, und aus der dunklen Ecke, in die sie starrten, kam ein Schwall von Flüchen. Aldeth schlug den schimmernden Umhang zurück und erschien.
    Tarus zog das Schwert und sprang vor; die Spitze stoppte nicht mal einen Zentimeter vor der Halsgrube des Spions. »Ich kann Euch auf der Stelle töten.«
    »Und Ihr wärt tot, bevor Ihr Euch bewegen könntet.«
    Aldeth sah nach unten, und Tarus folgte dem Blick. Der Spion hielt eine lange Nadel in der behandschuhten Hand, und ihre Spitze ruhte leicht auf Tarus’ Hüfte. Die Nadel wies eine grüne Schicht auf.
    »Das reicht, ihr beiden«, sagte Melia gereizt. »Wir sind alle sehr beeindruckt davon, wie schnell ihr euch gegenseitig umbringen könntet. Aber würdet ihr bitte eure kleinen Spielzeuge wegstecken? Wir haben wichtige Dinge zu besprechen.«
    Tarus schnaubte und trat einen Schritt zurück, dann schob er das Schwert in die Scheide. Der Spinnenmann ließ die Nadel unter seinem Umhang verschwinden.
    »Wer ist das?«, wollte Tarus wissen und starrte den Spinnenmann böse an.
    Aryn stand auf. »Ein Freund. Aus Perridon.«
    Der Spinnenmann verneigte sich tief.
    »Aus Perridon?« Tarus kniff die Augen zusammen. »Dann ist er also ein Spion, Mylady. Wir müssen sofort dem König Bescheid geben.«
    Aryn legte dem jungen Ritter die Hand auf den Arm. Es wäre so leicht gewesen, einen Zauber zu weben; sie konnte das Vibrieren seines Lebensfadens fühlen. Sie hätte ihn nur ganz kurz mit ihrem Lebensfaden umschlingen müssen, und sie hätte ihn davon abhalten können, es dem König zu sagen.
    Nein. Nur weil sie die Macht dazu hatte, rechtfertigte es das noch lange nicht. Um ihr das

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