Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor

Titel: Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
Vom Netzwerk:
auf die seine. »Wer, Mr. Manypenny? Wer hat mit Ihnen gesprochen?«
    Der Saloonbesitzer blinzelte, als sähe er die beiden erst jetzt. »Sie waren es, Miss Lily. Sie trugen Masken, aber ich habe sie erkannt, und ich glaube nicht, dass es sie gestört hat. Lionel Gentry und Eugene Ellis. Sie waren vor ein paar Stunden hier. Sie haben mich gefragt, was ich dem Bezirksrichter sagen will, wenn er in die Stadt kommt.«
    »Was Sie ihm worüber sagen wollen?«, fragte Travis. Trotz des Schweißes, der ihm den Körper herunterrann, war ihm kalt.
    »Über die Nacht, in der Mr. Murray starb. Ich sagte ihnen, dass ich vorhabe, die Wahrheit zu sagen, so wie immer, und dass ich nicht gesehen habe, wer Mr. Murray erschossen hat. Aber dann sagte Gentry, dies sei nicht die Wahrheit, dass ich in Wahrheit gesehen hätte, wie Mr. Samson Mr. Murray erschoss. Und dass wenn ich nicht … wenn ich nicht …«
    Manypenny sackte zusammen und stützte sich auf dem Tresen ab; seine gewaltigen Schultern zitterten.
    Lirith hielt seine Hand fester. »Was hat er Ihnen gesagt?«
    Die Stimme des Saloonbesitzers war ein heiseres Flüstern. »Ich habe mich immer für einen starken Mann gehalten. In meiner Jugend konnte ich jeden Mann mit einem auf den Rücken gebundenen Arm zu Boden ringen. Aber mit solchen Männern kann ich nicht ringen. Sie haben gesagt, meinen Saloon würde ein Blitz treffen, er würde das Haus niederbrennen, wenn ich nicht das sage, was sie wollen. Dass es Gottes Strafe sein würde.« Er zog die Hand unter ihrer hervor und hielt sie sich vors Gesicht. »Es ist alles, was ich habe, Miss Lily. Meine Stärke ist weg, falls ich sie je hatte. Ich kann den Saloon nicht verlieren.«
    »Das werden Sie auch nicht«, sagte Lirith resolut. »Diese Männer sind Feiglinge, und sie werden es sein, die niedergestreckt werden.«
    Travis knüllte das Papier wieder zusammen, sein Zorn verrauchte, Müdigkeit trat an seine Stelle. Er ging, um seine Schürze umzubinden und Gläser zu spülen, während Lirith leise auf Manypenny einredete. Was auch immer sie sagte, es musste den Saloonbesitzer beruhigt haben, denn eine Zeit lang später lachte er und seine Wangen nahmen wieder die übliche rote Farbe an. Travis warf ihr einen dankbaren Blick zu, als sie zum Farotisch ging.
    Die Abenddämmerung brach herein und brachte eine willkommene Abkühlung, wenn auch nicht viele Gäste. Ganz wie Travis vermutet hatte, traten nur die härtesten Trinker und Spieler durch die Schwingtür des Saloons. Jedoch kamen Aaron Locke und seine Schalterbeamten von der First Bank of Castle City um neun Uhr herein, pünktlich wie immer.
    Travis war froh, sie zu sehen. Sie waren stets höflich und fröhlich, und ihre Anwesenheit hob sowohl Manypennys Stimmung wie auch die des Saloons. Aaron Locke kam zur Bar, ein Lächeln auf dem jungenhaften Gesicht, und bestellte eine Lokalrunde.
    »Ich finde, wir alle könnten heute einen Drink vertragen«, sagte Locke mit einem Funkeln in den Augen, die von einer in Gold eingefassten Brille eingerahmt wurden. Das rief lauten Jubel hervor. Der Lärm zog einige Männer aus benachbarten Saloons an, und bald war der Mine Shaft zwar nicht überfüllt, aber immerhin nicht mehr leer. Travis erlaubte sich den Gedanken, dass sich die Dinge vielleicht doch noch zum Guten wenden würden. Er lächelte Locke an, und der Bankier tippte seine Hutkrempe an.
    »Sie ist so nett, dass sie einem das Verlieren beinahe leicht macht«, sagte ein bärtiger Minenarbeiter zu einem anderen, als sie Liriths Tisch verließen und zur Bar gingen.
    »Aber nur beinahe«, erwiderte der andere und warf einen Blick in seine fast leere Notenbörse.
    Travis schenkte zwei Glas Whiskey ein. »Keine Sorge, Gentleman. Heute Abend bezahlt Mr. Locke den Whiskey.«
    »Gott segne ihn!«, sagte der erste Arbeiter.
    »Na, genauso sollte sich ein Mann mit Geld auch benehmen«, sagte der andere und stellte das Glas wieder ab. »Nicht wie dieser Mortimer Hale. Ihm gehört die halbe Stadt, aber er hat nie auch nur eine Münze in der Tasche für eine alte Frau oder einen Mann, der Pech gehabt hat.«
    »Na, ich habe gehört, dass der alte Hale es letztens abends heimgezahlt bekommen hat.«
    »Wie das?«
    Travis war weitergegangen, um noch mehr Drinks einzugießen, aber er hielt das Ohr in Richtung der beiden Minenarbeiter. Sie sprachen jetzt leiser.
    »Ich habe gehört, dass Hale beim Pai-Gow verloren hat. Und zwar fair und ordentlich. Zehntausend Dollar.«
    »Zehntausend? Grundgütiger

Weitere Kostenlose Bücher