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Die letzte Rune 09 - Das Tor des Winters

Titel: Die letzte Rune 09 - Das Tor des Winters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Blick zu der zweiten Reihe, und ihr stockte der Atem.
    Sie erkannte die Reihen seltsamer, rechteckiger Symbole. Sie hatte sie so lange schon angestarrt, wie sollte sie sie da nicht erkennen? Es waren die gleichen wie auf Glindas Ring und dem Schlussstein.
    »Noch Kaffee, Deirdre?«
    Sie starrte das Foto an. Anders wandte ihr noch immer den Rücken zu.
    »Deirdre?«
    »Ja«, sagte sie mühsam und schaffte es, wieder zu atmen. »Bitte.«
    Sie schob das Foto zurück in den Ordner. Als sich Anders mit den Tassen in der Hand umdrehte, schob sie den Ordner in einen der Papierstapel auf ihrem Tisch.
    »Schon was Interessantes gefunden?«, fragte er und gab ihr die dampfende Tasse.
    »Eigentlich nicht.«
    Die heiße Tasse verbrannte ihre Finger, aber sie ließ nicht los. Hattest du nicht gesagt, dass Partner keine Geheimnisse haben sollten?
    »Nun, dann machen Sie mal weiter«, sagte Anders und blinzelte.
    Er kehrte an seinen Platz zurück. Deirdre verzehrte sich danach, den Ordner wieder hervorzuholen, um das Foto studieren zu können, aber sie wagte es nicht. Und sie brauchte es sich auch nicht noch einmal anzusehen, um zu wissen, um was es sich handelte.
    Es war ihr Rosettastein.

30
    Travis drängte sich in den blauen Schatten einer Gasse, die sich einen Block von dem Polizeipräsidium von Denver entfernt befand, und wartete. Vorsichtig schaute er an der Gasseneinmündung vorbei zum Eingang des Präsidiums, aber von Marty oder Jay war keine Spur zu entdecken. Die Sonne schwebte bereits über den Hügeln. Sie waren seit einer Stunde drinnen.
    Es war Travis' Idee gewesen, zur Polizei zu gehen und eine Vermisstenanzeige für Caleb Sparkman zu machen, und während Marty sofort dafür gewesen war, hatten sie fast den ganzen Tag dafür gebraucht, Jay davon zu überzeugen, dass es eine gute Idee war. Aber Marty wollte nicht ohne Jay gehen; er betrachtete den kleineren Mann als seinen Anführer.
    »Warum gehst du nicht selbst, großer Zauberer?«, hatte Jay gesagt, nachdem Travis ihn das dritte Mal gebeten hatte, die Anzeige zu machen. Zu dieser Zeit hatten sie die Müllcontainer entlang der Santa Fe durchstöbert, auf der Suche nach Flaschen und Dosen, für die man Pfand kassieren konnte.
    Nachdem Travis den Kloß in seiner Kehle heruntergeschluckt hatte, hatte er den beiden erklärt, dass sein Foto vergangenen Herbst im Lokalfernsehen gewesen war. Marty hatte das nicht weiter gekümmert, aber Jay war offensichtlich beeindruckt gewesen. Er hatte Travis gnadenlos bedrängt, ihm doch zu erzählen, was er angestellt hatte, um auf die falsche Seite des Gesetzes zu geraten. Doch Travis hatte darauf beharrt, dass alles nur ein Missverständnis gewesen war, was Jay natürlich keinen Augenblick lang glaubte.
    Aber danach hatte er sich einverstanden erklärt, die Vermisstenanzeige zu machen, und sie waren die Thirteenth Avenue hinunter zum Polizeipräsidium gegangen.
    »Keine Sorge, Kumpel«, hatte Jay gesagt und Travis auf die Schulter geklopft. »Wir erzählen ihnen alles über den alten Sparky, aber wir erwähnen dich mit keiner Silbe. Stimmt's, Marty?«
    Marty hatte eifrig genickt.
    Von seinem Versteck in der Gasse hatte Travis zugesehen, wie die beiden Männer die Stufen hinaufgingen und in dem Gebäude verschwanden. Aber es war nicht der Gedanke, dass sie ihn an die Polizei verraten konnten, der ihm Sorgen machte. Es war die Tatsache, dass er sie möglicherweise in eine Gefahr schickte.
    Grace zufolge hatte es im Polizeipräsidium mindestens ein Eisenherz gegeben. Was, wenn der Mann nicht allein gewesen war? Vergangenen Herbst hatte die Polizei mit Duratek zusammengearbeitet, und auf Calavere hatten sie dann erfahren, dass sich Duratek mit den Streitkräften von Mohg und dem Fahlen König verbündet hatte. Was, wenn es im Polizeipräsidium noch mehr Eisenherzen gab und sie Marty und Jay gefangen nahmen, sie folterten und alles über Travis erfuhren?
    Jetzt bist du paranoid. Marty und Jay werden bloß über Caleb Sparkman sprechen. Die Polizei kann unmöglich erfahren, dass du in die Sache verwickelt bist.
    Außerdem konnte er nicht glauben, dass jeder Polizeibeamte Denvers ein Eisenherz war oder in Durateks Tasche steckte. Der Detektiv im Fernsehen hatte den Eindruck erweckt, sich wegen der Vermisstenfälle unter den Obdachlosen Sorgen zu machen – obwohl Anna Ferraro ihn unterbrochen hatte.
    Es wurde kälter. Aus Minuten wurde eine Stunde. Gerade als Travis zu dem Schluss gekommen war, dass man Jay und Marty festgenommen hatte,

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