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Die letzte Rune 09 - Das Tor des Winters

Titel: Die letzte Rune 09 - Das Tor des Winters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Wollmütze über die Ohren, »ich wollte mir diesen Ort sowieso schon seit einer kleinen Ewigkeit ansehen, aber Marty hat mich ja nicht gelassen. Also lasst uns hingehen und nachsehen, ob jemand was über den alten Sparky weiß. Vermutlich finden wir ihn da in einem weichen Bett, wie er sich den Bauch mit einer heißen Mahlzeit voll schlägt. Und ich werde mich ihm anschließen.«
    »Was ist mit seinem Rollstuhl?«, fragte Marty. »Warum stand der noch immer im Park?«
    »Zum Teufel, die Leute in der Stahlkathedrale haben ihm vermutlich einen versilberten gegeben. Sie sind reich, oder? Wenn man heilig genug ist, dann müssen die Gebete um Geld wirklich funktionieren.«
    Marty schaute zum Himmel. »Heißt das, wenn man arm ist, dann hat man was Böses getan?«
    Jays Ausdruck wurde etwas weicher. »Du kannst gar nicht böse sein, Marty. Das ist mein Job. Komm, lasst uns gehen.«
    Jay und Marty setzten sich in Bewegung, aber Travis zögerte. Die beiden drehten sich um und sahen ihn an. Travis war sich nicht sicher, aber aus irgendeinem Grund wollte er nicht zur Stahlkathedrale gehen. Er konnte das Gefühl nicht in Worte kleiden. Vielleicht lag es bloß daran, dass ein so großartiger Ort nicht für seinesgleichen bestimmt zu sein schien.
    »Seht ihr beiden sie euch an«, sagte er. »Ich suche noch ein paar Dosen, um das Geld wieder reinzukriegen, das wir dem Alten geben mussten. Okay?«
    Marty sah ihn nachdenklich an, aber Jay zuckte bloß mit den Schultern.
    »Ganz wie du willst, Mr. Zauberer. Komm, Marty. Wollen wir doch mal sehen, ob man uns gute christliche Wohltätigkeit erweist.«
    Travis verabredete sich mit ihnen für später im Confluence Park. Er sah den beiden Männern nach und versuchte das seltsame, ungute Gefühl in seinem Magen zu ignorieren. Er fischte sich eine Plastiktüte aus einem der Parkmülleimer und fing an, Dosen zu sammeln.
    »Und da habe ich das Licht gesehen. Es war total blendend, aber es tat nicht weh, wenn man reinsah.«
    Travis' Dosensammeln hatte ihn zur Südseite des Parks geführt:, zum Rand des Amphitheaters, in dem im Sommer Konzerte und Bühnenstücke aufgeführt wurden. Ein Dutzend Teenager hingen auf den Steinbänken herum, einige lagen auf dem Rücken, andere tanzten zu Technoklängen, die aus einem Radio dröhnten. Trotz der Kälte entblößten sie so viel Fleisch wie möglich, um ihre vielen Tätowierungen und Körperpiercings zur Schau zu stellen.
    Die jungen Leute sprachen über die Musik hinweg, ihre Stimmen hallten aus dem Amphitheater. Travis erstarrte mitten in der Bewegung, in einen Abfalleimer zu greifen, als die junge Frau, die er zuerst gehört hatte, weitersprach.
    »Also sagt er zu mir: ›Die Strahlenden kommen, sie nehmen dich mir weg, wir müssen verschwinden.‹ Und er schnappt sich meine Hand, und wir rennen wie die Blöden, und ich schwöre, mein Herz wäre fast explodiert.«
    Um es zu unterstreichen, schlug sie sich gegen die Brust ihrer Daunenweste, und die anderen, die ihr gebannt zusahen, gaben die nötigen mitfühlenden Geräusche von sich. Obwohl sie zu dünn war und trotz der lausigen Färbung ihrer grünen Haare und den dicken schwarzen Linien um die Augen, die ihrem blassen Gesicht einen kränklichen Schimmer verliehen, war sie ganz hübsch.
    »Wir kommen also endlich zu seiner Karre, und er tritt das Gaspedal durch, und eine Sekunde lang schwöre ich, habe ich sie in dem Licht gesehen. Die Strahlenden.«
    »Also haben sie dich erwischt Jessie?«, fragte ein junger Mann mit Ehrfurcht auf dem pickeligen Gesicht, dessen Sprache von den vielen Ringen in seiner Unterlippe gedämpft wurde.
    Sie stemmte die Hände in die Hüften und starrte ihn an. »Ich weiß, das fällt dir schwer, Todd, aber denk doch mal nach. Wenn sie mich erwischt hätten, würde ich dann hier stehen und mit dir reden?«
    Der junge Mann zog an seinen Lippenringen; es würde eine Zeit lang dauern, bis er das verstanden hatte.
    Jessie schaute auf, ihre dunklen Augen funkelten. »Hey, du da oben – der verkommene alte Kerl, der im Müll rumstochert. Ich weiß, dass du uns zuhörst.«
    Travis zog die Hand aus dem Abfalleimer und richtete sich auf. »Es fällt schwer, es nicht zu tun.« Sein Herz raste. Hatte sie bloß eine Geschichte erzählt, um ihre Freunde zu beeindrucken? Oder hatte sie wirklich etwas gesehen? Etwas, das in einem Lichtschein kam …
    Das kann nicht sein. Sie hat das erfunden. Du solltest dich mit Marty und Jay treffen. Sie werden auf dich warten.
    Er setzte die

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