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Die letzte Rune 09 - Das Tor des Winters

Titel: Die letzte Rune 09 - Das Tor des Winters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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vorausgegangenen Tagen waren sie und Farr von den Suchern abgeschnitten gewesen, weil sie zu sehr in den Wilder-Beckett-Fall verstrickt gewesen waren. Sie hatten die Desiderate ungezügelt brechen dürfen, nur damit man sie im Auge behalten konnte. Sie waren von Suchern zu Beobachtungsobjekten geworden. Aber da Grace Beckett und Travis Wilder nun außer Reichweite waren, hatten sich die Regeln erneut verändert. Stumm waren sie in die wartenden schwarzen Limousinen gestiegen.
    Die Sucher hatten Travis' Freunde Davis und Mitchell Burke-Favor in Gewahrsam genommen. Es war Deirdre nicht gestattet worden, mit ihnen zu sprechen, allerdings hatte sie später von Sasha erfahren, dass sie nach intensiven Verhören entlassen worden waren. Und dass sie im Gegenzug für ein eidesstattliches Stillschweigeabkommen -- das, wie Deirdre vermutete, nicht verhandelbar war, wenn die Cowboys nicht der Polizei übergeben und wegen Beihilfe von gesuchten Flüchtigen angeklagt werden wollten – eine nicht unerhebliche Entschädigung aus den tiefen Taschen der Sucher erhalten hatten. Deirdre war bekannt, dass die beiden Männer das Geld brauchen konnten; eine Ranch zu betreiben war kein einfaches Geschäft. Und so war vielleicht am Ende doch noch etwas Gutes aus all dem herausgekommen.
    Zwölf Stunden, nachdem die Sucher sie aufgegriffen hatten, waren sie in London gelandet; Deirdre hatte das Gefühl gehabt, in eine andere Welt versetzt worden zu sein. Seitdem hatten sowohl sie wie auch Farr über ihre Aktivitäten in Denver detaillierte Berichte verfasst. Sie waren immer wieder von Suchern von fast allen Ebenen der Organisation verhört worden. Deirdre war keine Psychologin, aber sie verstand genug davon, um sich sicher zu sein, dass die subtile Wiederholung den Zweck hatte, Widersprüche in ihren Geschichten aufzudecken. Aber sie hatte ihnen einfach die Wahrheit gesagt; vermutlich hatte Farr nicht anders gehandelt.
    Aber vielleicht ja doch nicht die ganze Wahrheit. Glaubst du wirklich, er hat ihnen verraten, dass er in die Fußstapfen des berühmten Suchers Marius Lucius Albrecht treten will, der sich in die Frau verliebte, die er beobachten sollte? Glaubst du, Farr hat den Philosophen gesagt, was er für Dr. Grace Beckett empfindet?
    Wie dem auch sei, es war so gut wie vorbei gewesen. Deirdre hatte gewusst, dass nur noch die Philosophen als Gesprächspartner übrig waren – falls es sie überhaupt gab.
    Und anscheinend war es so; am Morgen war der Anruf gekommen. Deirdre hatte sich tatsächlich dem Anlass entsprechend gekleidet und ein einfaches, aber geschmackvolles schwarzes Wollkostüm ausgewählt. Aber sie hatte die Bärenkrallenhalskette behalten, und sie war gezwungen gewesen, sich die Motorradlederjacke zu schnappen, um sich vor dem kalten Januarregen zu schützen, der die Straßen von London in Rutschbahnen verwandelte.
    Sie hatte vielleicht eine Stunde in dem Raum jenseits der Mahagonitür verbracht. Er war leer und dunkel gewesen – bis auf einen einzelnen Stuhl in einem goldenen Lichtkreis. Dann waren die Stimmen ertönt, und sie hatte die Reihe undeutlicher Silhouetten direkt außerhalb des Lichts gesehen. Einen Augenblick lang hatte sie wirklich geglaubt, dass sie da waren. Aber das wäre für die Philosophen nicht geheimnisvoll genug gewesen, oder? Nach einer Minute war vor den Gestalten ein statisches Knistern ertönt. Es war nur eine Projektion, das war alles – ihre elektronisch veränderten Stimmen kamen aus Lautsprechern, verborgene Mikrophone vermittelten ihnen Deirdres Antworten. Sie hätten tausend Meilen von diesem Raum entfernt sein können.
    Trotzdem, es waren die gefürchteten Philosophen, mit denen sie hier sprach – die geheime Führung der Sucher, deren Anzahl und Identität unbekannt waren. Sie war sich dieser Tatsache bewusst, aber es bedeutete ihr nicht viel. Sie hatte gesehen, wie ein Zauberer mit einer goldenen Maske von einer anderen Welt wilde Ungeheuer mit Magie kontrolliert hatte; sie hatte einen Elf gesehen. Am Ende gab es nichts mehr, das sie schockieren konnte. Sie hatten ihr die gleichen Fragen gestellt wie die anderen, und sie hatte sie mechanisch beantwortet.
    Erst am Ende der Befragung, nach einer langen Pause, war endlich eine andere Frage gekommen.
    »Bitte verraten Sie uns eine letzte Sache, Miss Falling Hawk. Wenn Sie dazu die Gelegenheit hätten, würden Sie dorthin gehen?«
    Ihr Körper versteifte sich. »Wohin gehen?«
    »Nach AU-3, der Welt, die manche Eldh nennen. Würden

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