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Die letzte Rune 09 - Das Tor des Winters

Titel: Die letzte Rune 09 - Das Tor des Winters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Und Furcht. »Ihr seid ein Schattenzirkel.«
    Durge sah Grace stirnrunzelnd an – er konnte unmöglich wissen, was das zu bedeuten hatte –, aber sowohl die Alte wie auch die junge Frau nickten.
    Die Worte sprudelten förmlich aus Grace. »Die Schattenzirkel sind verboten worden. Wenn man euch entdeckt, wird man eure Fäden von der Weltenkraft abtrennen.«
    Das faltige Gesicht der Alten war traurig, aber resolut. »Dann sollen sie es tun. Trotzdem sind wir zusammengekommen. Ihr müsst wissen, wir haben die ältesten Prophezeiungen nicht ignoriert, so wie es die anderen Hexen taten. Wir wissen, dass Runenbrecher die Welt zerstören wird und dass er sie retten wird. Wir wissen auch, dass die Krieger von Vathris dabei eine Rolle spielen werden, bevor alles vorbei ist, und dass Ihr, Schwester, sowohl mit den Kriegern wie auch mit dem Runenbrecher persönlich verbunden seid.«
    Durge kniff die Augen zusammen. »Ich halte nichts von diesen Hexen, Mylady. Wenn sie ihre eigenen Schwestern verraten haben, wie können wir ihnen dann vertrauen? Wir sollten sie aus dem Lager jagen, bevor sie uns mit einem Zauber belegen.«
    »Pst, Durge«, sagte Grace, legte ihm die Hand auf den Arm, und er verstummte, auch wenn er die Hexen weiterhin finster anstarrte. Grace trat vor die junge und die alte Frau. »Warum seid ihr gekommen?«
    »Unser Zirkel ist nicht komplett«, sagte die jüngere Hexe. »Wir brauchen eine mehr, wenn wir dreizehn und unser geheimes Muster komplett sein sollen.«
    Grace schüttelte den Kopf. »Es tut mir Leid, aber ich muss nach Norden. Ich kann nicht mit euch kommen.«
    Die Alte lachte, es klang wie das Krächzen einer Krähe. »Natürlich nicht, Schwester. Darum werden wir mit Euch kommen.«

23
    Zwei Tage später erreichte das zusammengewürfelte Heer die Brücke über den Fluss Dunkelwein und damit die Grenze nach Toloria. »Diese Brücke kann unmöglich da sein.«
    Grace richtete sich im Sattel auf. »Nun, in meinen Augen sieht sie ziemlich echt aus.«
    Tarus fuhr sich mit der Hand durch das rote Haar. »Das meinte ich nicht, Euer Majestät. Ich kenne diese Gegend gut. Ich habe hier viel Zeit auf Patrouille verbracht, als ich im Orden von Malachor war. Man braucht eine Woche von Calavere nach Ar-Tolor, das nur wenige Meilen jenseits dieser Brücke liegt. Aber wir sind erst vor drei Tagen von König Boreas' Schloss aufgebrochen.«
    »Dann sind wir außerordentlich gut vorangekommen, nicht wahr?«, sagte Grace mit einem Lächeln.
    »Aber Euer Majestät …«
    Grace warf ihm einen scharfen Blick zu. »Manchmal ist es besser, sein Glück nicht in Frage zu stellen, Sir Tarus.«
    Der Ritter biss sich auf die Lippe, dann nickte er. »Wie Ihr meint, Euer Majestät. Ich werde den Befehl geben, die Brücke zu überqueren. Wir schlagen auf der anderen Seite das Lager auf.« Er ritt los.
    »Danke, dass du unsere Reise beschleunigt hast«, murmelte Grace und schlang die Arme um Tira, als sie der Brücke näher kamen. Das Mädchen wand sich in ihren Armen und gab einen leisen Laut wie ein Wimmern von sich. Was war los? Dann, als Shandis' Hufe auf der Brücke klapperten, begriff Grace.
    Sie schaute nach unten und sah die Fußabdrücke, die in den Stein der Brücke geschmolzen waren. Genau hier auf dieser Brücke hatten die Krondrim, die Verbrannten, sie vergangenes Jahr auf ihrer Reise nach Osten in die Falle gelockt. Nur der Zauber, den Grace zusammen mit Aryn und Lirith gewebt hatte – und der Mut von Sir Meridar, der ihn das Leben gekostet hatte –, hatte sie gerettet. Trotzdem waren Tira und der blinde Junge Daynen auf der Brücke gefangen gewesen, deren Steine durch die Berührung der Feuerwesen zur Hälfte geschmolzen waren. Beide Kinder wären gestorben. Aber noch während Grace und die anderen in hilflosem Entsetzen zusahen, hatte Daynen Tira über die glühenden Steine der Brücke getragen und sie gerettet – und sich selbst geopfert.
    Grace stieß die angehaltene Luft aus, als sie die andere Seite erreichten, und Tira in ihren Armen wurde wieder ganz still.
    Silbernes Zwielicht senkte sich herab. Grace konnte Durge kaum erkennen, als er sein Schlachtross Schwarzlocke neben Shandis lenkte. Der Embarraner und sein Kriegspferd sahen aus wie Schatten.
    »Das gefällt mir nicht«, knurrte Durge.
    Sie folgte seinem Blick und sah, dass die Hexen, die sich ihnen vor zwei Tagen angeschlossen hatten, gerade die Brücke überquerten – die jüngeren zu Fuß, die Ältesten auf zotteligen Ponys.
    »Wir reiten

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