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Die letzte Rune 09 - Das Tor des Winters

Titel: Die letzte Rune 09 - Das Tor des Winters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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jetzt in die Ländereien der Hexenkönigin von Toloria«, sagte Durge grimmig. »Werden sie uns nicht an sie verraten? Ihr selbst habt gesagt, dass die Hexen die Letzte Schlacht verhindern wollen.«
    Grace betrachtete die Hexen. »Nein, Durge. Sie werden uns nicht an Ivalaine verraten. Außerdem glaube ich, dass Ihr die Königin falsch eingeschätzt habt. Einige ihrer eigenen Ritter reiten mit uns. Und ganz egal, auf welcher Seite sie steht, alle Gesetze verlangen, dass ich sie um die Erlaubnis bitte, ihr Land durchqueren zu dürfen.«
    Dagegen konnte Durge nichts sagen; der Embarraner war ein unerschütterlicher Verfechter der Gesetze. Trotzdem betrachtete er die Hexen finster. »Mir gefällt das trotzdem nicht. Wir wissen nichts über diese Frauen. Es wäre besser gewesen, sie ihrer Wege zu schicken.«
    »Unsinn«, sagte Grace flott. »Hier sind viel zu viele Männer. Ein paar Frauen werden diesem Heer gut tun.«
    Während der beiden vergangenen Tage hatte Grace erfahren, dass sie zwar diese Hexen nicht kannte, die sie aber schon. Die Greisin des Zirkels hieß Senrael und die Jungfrau Lursa; das waren die beiden Frauen, mit denen Grace zuerst gesprochen hatte. Wie sich herausgestellt hatte, hatten sowohl Senrael wie auch Lursa vergangenes Jahr am Großen Hexenzirkel auf Ar-Tolor teilgenommen. Beide hatten dort Aryn und Lirith kennen gelernt und durch die beiden von Grace erfahren.
    Das erklärte also, woher sie wussten, wer Grace war. Aber es erklärte in keinster Weise, wie die Hexen gewusst hatten, wo sie sie auf der Straße außerhalb von Calavere finden konnten oder wohin sie unterwegs war. Aber sie hatten es gewusst. Was bedeutete, dass eine von ihnen über die Sicht verfügte.
    Senrael hatte das letzte Nacht bestätigt, als sie und Lursa Grace in ihrem Zelt einen Besuch abgestattet hatten. Sie hatten erklärt, wie sie, nachdem sich der Große Hexenzirkel auf die Seite der Hexe Liendra und jener, die den Runenbrecher vernichten wollten, geschlagen hatte, einen Schattenzirkel gegründet und nach einer Rolle gesucht hatten, die sie in der Letzten Schlacht spielen konnten, wie sie dem Runenbrecher dabei helfen konnten, sein Schicksal zu erfüllen. Dann, vor zwei Wochen, hatte Lursa beim Ansehen einer Kerze eine Eingebung gehabt.
    »Ich wusste nicht einmal, dass ich über die Sicht verfüge«, sagte die junge Embarranerin. Sie war sehr zurückhaltend, aber in ihren braunen Augen lag Intelligenz und Humor.
    »Manchmal enthüllt sich Macht nur in Zeiten großer Not«, sagte Senrael. »Und ich würde mal behaupten, dass sich diese Zeit dafür qualifiziert.« Die zahnlose alte Frau war zugleich lebhaft und großmütterlich. Grace hatte sie auf Anhieb sympathisch gefunden.
    Lursa nickte. »Es war ganz anders als ein Traum – es war ganz, klar, als würde ich es erleben. Ich wusste, dass wir uns Euch anschließen werden und dass wir Euch zur Schattenkluft begleiten.«
    Grace schenkte der jungen Frau ein trübes Lächeln. »Ihr habt nicht zufällig gesehen, wie sich die Dinge entwickeln, wenn wir dort sind, oder?«
    Lursa schüttelte den Kopf und lächelte zurück. »Magie scheint nie so praktisch zu sein, nicht wahr?«
    »Nein«, erwiderte Grace. »Das ist sie nicht.«
    Bevor die beiden Frauen das Zelt verließen, fragten sie Grace, ob sie die Rolle der Mutter in ihrem Zirkel übernehmen würde.
    »Ich bin die Älteste und Kratzbürstigste«, sagte Senrael, »also bin ich die Greisin. Und Lursa ist eine gute Jungfrau.«
    Lursa runzelte die Stirn. »Eigentlich bin ich zu alt für diese Rolle. Ich bin vierundzwanzig Winter alt.«
    »Aber Ihr wart die beste Wahl, und das wisst Ihr auch«, sagte Senrael. »Und macht Euch wegen Eures Status als Jungfrau keine Sorgen. Ich werde schon dafür sorgen, dass kein Mann aus diesem Heer wagt, Euch auch nur zu berühren. Wenn doch, wird er entdecken müssen, dass seine edlen Teile wie Rosinen geschrumpelt sind.«
    Grace bezweifelte, dass unsittliche Avancen ein Problem darstellen würden. Ihr waren die finsteren Blicke nicht entgangen, die die Männer den Hexen zuwarfen, oder die Zeichen, die sie mit hinter dem Rücken versteckten Fingern machten. Durge war nicht der Einzige, der misstrauisch war.
    »Wenn Ihr mich braucht, dann werde ich das tun«, sagte Grace und verzog dann das Gesicht. »Aber ich weiß eigentlich nicht, was die Mutter eines Zirkels überhaupt zu tun hat. Ich fürchte, ich bin nicht gerade der mütterliche Typ.«
    »Nein?«, hatte Senrael gesagt und einen Blick

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