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Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste

Titel: Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Essen kaum anrührte. In letzter Zeit schien er nie viel zu essen, aber Beltan versuchte, sich deswegen keine Sorgen zu machen.
    »Ich glaube, ich brauche nicht mehr so viel zu essen wie früher«, hatte Travis einmal gesagt, und vielleicht stimmte das auch. Selbst ohne Fitnessstudio sah er gesund aus. Er war hagerer als zu der Zeit, in der sie sich kennen gelernt hatten, aber er war wohlproportioniert und stark.
    Trotzdem machte sich Beltan manchmal Sorgen. Gelegentlich, wenn sie sich geliebt hatten, war Travis' Haut so heiß, dass Beltan ihn kaum berühren konnte, und es hatte den Anschein gehabt, als würde er in der Dunkelheit einen goldenen Schimmer ausströmen. Beltan gab das nicht gern zu, aber diese Augenblicke erinnerten ihn an den Nekromanten Dakarreth, dessen nackter Körper in dem Bad unter Spardis schlank und schön gewesen war, Gold schimmernd und dampfend.
    Das Blut des Südens fließt jetzt in seinen Adern, genau wie bei dem Nekromanten.
    Beltan wusste nicht, was das zu bedeuten hatte – er wusste nur, dass sowohl er wie auch Travis von Blut verändert worden waren. Und vielleicht war das auch in Ordnung so. Denn ganz egal, was man ihnen genommen hatte, wenn sie einander noch lieben konnten, dann hatten sie alles.
    »Ich wasche ab«, sagte Beltan.
    »Nein«, befahl Travis mit vorgespielter Strenge. »Du siehst fern, während ich abwasche. Vergiss nicht, ich bin im Moment arbeitslos, und du bist der harte Arbeiter, der das Essen auf den Tisch bringt.« Beltan runzelte die Stirn. »Hätte ich unterwegs beim Metzger vorbeigehen und etwas mitbringen sollen?«
    Travis lachte, und das war gut zu sehen. Die Buchhandlung, in der er das letzte Jahr gearbeitet hatte, hatte geschlossen, und er hatte noch keine neue Arbeit gefunden. Vielleicht hatte er darum Vanis Brief gelesen. Er war den ganzen Tag allein zu Hause gewesen, und für gewöhnlich wartete Traurigkeit, bis Menschen allein waren, um sich anzuschleichen und sie zu berühren. Aber die Heiterkeit in seinem Blick schien echt zu sein.
    »Geh schon«, sagte er und stieß Beltan ins Wohnzimmer.
    Beltan tat wie befohlen. Er setzte sich auf die Couch und lauschte dem fröhlichen Geklapper in der Küche. Vielleicht sollten sie Mitchell und Davis Burke-Favor anrufen. Es war über ein Jahr her, dass die beiden Rancher das letzte Mal von Colorado nach London gekommen waren. Es würde schön sein, sie wiederzusehen. Aber ihre Ranch machte ihnen viel Arbeit, und es war schwer für sie, dort wegzukommen. Hoffentlich würde Travis bald eine neue Arbeit finden. Nicht, dass sie das Geld brauchten; dafür hatten die Sucher gesorgt.
    Es war Travis' Idee gewesen, sich nach ihrer Ankunft auf der Erde an die Sucher zu wenden. Er war davon ausgegangen, dass die Organisation sie früher oder später finden würde. Außerdem war es gut gewesen, Deirdre Falling Hawk wiederzusehen, auch wenn es von Hadrian Farr kein Lebenszeichen gegeben hatte – nicht in den letzten drei Jahren, soweit Beltan wusste.
    Travis und Beltan hatten mit den Suchern kooperiert, Verhöre über sich ergehen lassen und ausführliche Berichte über Eldh zu Papier gebracht – seine Geografie, Menschen, Sprachen, Kulturen, Geschichte, Politik und Magie. Dafür hatten die Sucher ihnen neue Identitäten besorgt, zusammen mit den dafür nötigen Papieren, um alles legal zu machen. Sie waren jetzt offiziell Travis Redstone und Arthur Beltan. Die Sucher hatten ihnen auch eine Summe Geld gegeben, die Beltan nichts sagte, die laut Travis aber bedeutete, dass es ihnen für den Rest ihres Lebens an nichts mangeln würde.
    Trotzdem hatten sie sich mit etwas beschäftigen müssen. Beltan hatte sich gefragt, ob Travis in seine Heimatstadt zurückkehren wollte, nach Castle City, um dort die Taverne wieder aufzubauen, die er einst besessen hatte. Aber als er das erwähnt hatte, hatte Travis ihn gefragt, wie ihm London gefiel.
    Und London gefiel ihm ausnehmend gut. London ähnelte nichts, was er auf Eldh gekannt hatte. Verglichen damit schien das uralte Tarras ein primitives Dorf zu sein. Sie hatten die Wohnung in Mayfair gekauft und Arbeit gefunden. Seitdem hatten sie nur wenig Kontakt mit den Suchern gehabt, und Deirdre hatten sie zuletzt vor über einem Jahr gesehen. Soweit es die Sucher betraf, war Travis' und Beltans Akte offensichtlich geschlossen, und das gefiel ihnen beiden.
    Beltan nahm die Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein. Ein weiteres dieser Wunder, die er angefangen hatte für

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