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Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste

Titel: Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Hals und reckte den Kopf dem Himmel entgegen, breitete die Schwingen aus. Rotes Licht schimmerte am Horizont. Der Morgen kam. Der Drache schlug mit den Schwingen. Seine Krallen lösten sich von den Steinen des Wehrgangs.
    »Wartet!«, schrie Grace über das Brausen des Windes hinweg und streckte die Hand aus. »Wie kann ich herausfinden, wie die Letzte Rune heißt?«
    »Suche den, der diese Welt zerstört hat.« Sfithrisir stieg in einer Rauchwolke in die Höhe. »Er wird auf der Suche nach ihr erscheinen.«
    Die Kreatur schlug mit ihren riesigen Schwingen, und Grace wurde zurückgeschleudert. Als sie wieder aufsah, war der Drache ein roter Funken am grauen Himmel. Der Funken glimmte auf und war verschwunden.
    Schritte ertönten. Grace drehte sich um und erblickte Sir Tarus, der mit Aldeth und Samatha auf dem Wehrgang auf sie zugelaufen kamen.
    »Euer Majestät!«, stieß Tarus atemlos hervor, als er sie erreichte. »Seid Ihr verletzt? Bei allen Sieben, das war ein Anblick, den ich mir nie im Leben hätte träumen lassen, je zu sehen. Geht es Euch gut? Hat er Euch verletzt?«
    Sie war so benommen, dass sie nur den Kopf schütteln konnte.
    Samatha hielt einen Bogen, zielte mit einem Pfeil in den Himmel, dann fluchte sie. »Er ist weg. Ich kann ihn nicht mehr sehen.«
    »Es ist ja nicht so, als hätte dein Pfeil dem Drachen etwas anhaben können«, sagte Aldeth und schnaubte.
    Samatha senkte den Bogen und starrte ihn böse an; der Ausdruck ließ sie noch mehr wie ein Wiesel aussehen. »Und woher willst du das wissen? Bist du schon einmal einem Drachen begegnet?«
    »Nein«, sagte Aldeth. Er sah Grace ernst an. »Aber Ihre Majestät schon.«
    Grace schaute in den Himmel. Er wurde heller. Die Sterne waren verblichen, sie konnte den Riss nicht länger sehen. Aber er war noch da. Und er wurde größer.
    »Was ist, Euer Majestät?«, fragte Tarus und berührte sie am Arm. »Seid Ihr sicher, dass Euch nichts geschehen ist?«
    »Mir geht es gut, Sir Tarus. Lasst uns nach unten gehen. Ich muss sofort mit Melia und Falken sprechen.«
    Aber es waren Aryn und Lirith, mit denen sie zuerst sprach.
    Ihre Stimmen kamen durch die Weltenkraft, gerade, als die Sonne über die Gipfel der südlichen Berge stieg. Sie war in ihrem Gemach und zog sich hastig an, so dass sie nach unten konnte, da hörte sie Aryns Stimme so deutlich, als wäre die blauäugige Hexe bei ihr in dem Gemach.
    Grace, kannst du mich hören?
    Sie griff nach der Stuhllehne, keuchte überrascht und erfreut auf.
    Aryn, ja, das tue ich. Ich höre dich deutlich.
    Glück summte die Fäden der Weltenkraft entlang, und Liebe. Aber da war mehr. Ein Gefühl der Dringlichkeit, und etwas anderes. Bevor Grace danach fragen konnte, sprach eine andere Stimme – eine tiefere, rauchigere Stimme.
    Schwester, es ist so gut, wieder bei dir zu sein, selbst wenn es nur über das Netz der Weltenkraft ist.
    Trotz allem, was geschehen war, musste Grace lächeln. »Lirith«, murmelte sie laut. Wie geht es Sareth? Und dem kleinen Taneth? Und deiner Al-Mama?
    Sehr gut, auch wenn sie manchmal maulen.
    Wen meinst du?
    Alle drei, muss ich gestehen, sagte Lirith, und ihr Gelächter klang wie ein Glockenspiel. Aber ich habe den Süden vor einigen Wochen verlassen. Taneth und ich sind jetzt auf Calavere, bei Aryn und Teravian. Beiden geht es gut, und Aryn sieht wunderschön aus.
    Nein. Ich sehe riesig aus, kam Aryns Erwiderung. Ich glaube nicht, dass ich dieses Baby jemals bekommen werde. Ich werde einfach nur dicker. Bald werde ich nicht einmal mehr in das Schloss reinpassen, und Teravian wird keine andere Wahl bleiben, als draußen auf dem Feld ein Zelt für mich zu errichten.
    Grace konnte sich vorstellen, wie Lirith dunkle, schlanke Hände gegen Aryns Bauch drückte. Glaube ihr kein Wort, Grace. Das Baby ist gesund und wird bald kommen. Und jedes Mal, wenn Teravian seine Königin ansieht, dann kann ich in seinen Augen lesen, dass er sie noch nie schöner gefunden hat:
    Grace bezweifelte es nicht. Sie seufzte, wünschte, sie könnte jetzt bei den beiden Hexen sein und sich den ganzen Tag über so simple Freuden unterhalten und lachen. Aber …
    Was ist, Grace?, fragte Aryn. Etwas stimmt doch nicht, oder? Lirith war davon überzeugt, als sie heute Morgen erwachte.
    Grace griff den Stuhl fester. Hast du eine Vision gehabt, Lirith?
    Nein. Und das ist es ja, was so seltsam ist. Ich habe seit Monaten keine Vision mehr gehabt. Oder zumindest …
    Was denn?
    Sie konnte fühlen, wie Lirith nach den

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