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Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht

Titel: Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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bloß, dass du den vorbeistapfenden Elefanten nicht siehst. Warum, glaubst du, hat Nakamura dir einen ehemaligen Sicherheitsbeamten zugeteilt und ihm dann seine Waffe gelassen? Es ist die ganze Zeit Anders' Aufgabe gewesen, Nakamuras kostbare Star-Agentin zu beschützen. Aber der liebenswerte Klotz hat versagt, nicht wahr?«
    Die Pistole richtete sich von Marius auf Deirdre.
    Deirdre warf Anders' noch immer gelähmter Gestalt einen gequälten Blick zu. Er hatte ihr nicht die Wahrheit gesagt, weil er sie beschützte. Aber diese Täuschung hatte dazu geführt, dass sie ihm misstraute, und jetzt …
    Draußen flackerte ein Blitz auf, gefolgt von einem Donnerschlag. Deirdre glaubte zusammen mit dem Krachen einen scharfen Laut zu hören, aber bevor sie darüber nachdenken konnte, was es war, hob Marius die Hand. Hatte er genügend Kraft geschöpft, um einen weiteren Zauber zu versuchen?
    Es spielte keine Rolle.
    »O nein, das werden Sie nicht tun«, sagte Sasha und richtete die Waffe auf ihn. »Sie mögen dreihundert Jahre all sein, aber ich kann Ihnen noch immer den Kopf wegschießen. Und genau dazu haben sie mich hergeschickt.«
    »Was haben sie Ihnen eigentlich versprochen?«, fragte Marius. »Unsterblichkeit? Ich kenne sie viel besser, als Ihnen jemals möglich sein wird. Selbst wenn sie das finden, was sie suchen, werden sie Ihnen das nicht geben.«
    Zum ersten Mal bekam Sashas glatte Maske der Beherrschung einen Sprung; Wut verzerrte ihr Gesicht und zerstörte seine Schönheit. »Sie lügen, Marius, genau wie sie mich gewarnt haben. In diesem Augenblick bereiten sie alles für die vor, die treu zu ihnen gestanden haben. Wir wahren Sucher werden unsere Belohnung erhalten. Und die Verräter – sie werden sterben.«
    Es geschah unvermittelt. Sasha schwang den Arm herum, richtete die Pistole an Marius und Deirdre vorbei und schoss.
    Deirdre drehte sich um. Anders lag plötzlich wie eine umgekippte Statue auf dem Boden, den steifen Körper noch immer in der vorherigen Position, den Arm ausgestreckt, die Waffe in der Hand. Auf seinem weißen Hemd erschien ein roter Fleck, der sich ausbreitete.
    »Je größer sie sind«, meinte Sasha, und ihr hämisches Lächeln kehrte zurück. »Jetzt bist du dran, Deirdre.«
    Sie richtete die Pistole auf Deirdre und zog den Abzug durch. Im gleichen Augenblick machte Marius einen Schritt nach vorn. Ein Knall zerriss die Luft.
    Er verhallte. Aus dem Pistolenlauf kräuselte sich eine Rauchwolke.
    »Oh«, sagte Marius. Er stolperte zurück, ließ sich auf einen der hochlehnigen Stühle am Feuer fallen. Er sah müde aus, und es hatte für alle Welt den Anschein, dass er sich setzen musste, um sich auszuruhen. Dann durchfuhr ihn ein Krampf; Blut schoss aus seinem Mund. Er schob eine Hand unter die Jacke, zog sie wieder hervor und starrte seine rot verschmierten Finger an, als wäre das ein Anblick von unglaublicher Faszination.
    »Großer Geist«, flüsterte Deirdre. Sie kniete neben dem Stuhl nieder und ergriff seinen Arm. »Marius!«
    Er antwortete nicht. Sie schaute auf, und ihre Stimme war wie ein Knurren voller Schmerz und Qual. »Was hast du getan?«
    »Nur ein kleiner Fehler«, erwiderte Sasha. »Nachdem ich dich eliminiert hatte, sollte ich ihm eine letzte Chance geben, sich den Philosophen wieder anzuschließen. Aber sie hatten ihre Zweifel, dass er einwilligt, und ich sollte ihn töten, wenn er sich weigert. Also ist das kein großer Verlust. Und das hier auch nicht.«
    Sasha trat vor und richtete die Pistole auf Deirdres Kopf. Wieder erschütterte ein Donnern die staubige Luft.
    Etwas schlug mit einem dumpfen Dröhnen auf dem Boden auf. Deirdre öffnete die Augen, ohne begreifen zu können, wieso sie dazu in der Lage war.
    Sasha lag ausgestreckt vor dem Kamin und starrte in die Höhe, einen überraschten Ausdruck auf dem schönen Gesicht. In der Mitte ihrer Stirn war ein Loch, aus dem Blut hervorströmte.
    Eine sehnige Gestalt trat ins Blickfeld. Regen hatte das blonde Haar an seine Stirn geklebt, und seine Augen funkelten wie Smaragde. Aus einem Riss auf seiner Wange tröpfelte Blut. Er hielt eine Pistole in der Hand.
    »Das ist ja ein hinterhältiges Ding«, sagte Beltan und warf die Pistole neben Sashas Leiche.
    Deirdre war wie betäubt. Meinte er die Waffe oder Sasha? Und wieso war er hier? Aber das alles spielte jetzt keine Rolle. Furcht durchflutete sie und klärte ihre Gedanken. Albrecht und Anders waren beide angeschossen.
    »Beltan, kümmere dich um Anders.

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