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Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht

Titel: Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Haut grau. Seine Wangen fielen ein, seine Hände wurden zu Klauen. Er kämpfte nicht länger, sondern stand still und steif da, während Ti'an ihren Kuss fortsetze. Ihre goldene Haut schien zu strahlen, als wäre sie mit Öl eingerieben.
    Dann war es vorbei. Sie ließ Avhir los und trat von ihm weg. Er sackte zusammen, rollte die Stufen herunter, kann vor Vanis Füßen zum Halt. Das ausgetrocknete Gesicht des T'gol starrte blind in die Höhe, die Augen in ihren Höhlen erinnerten an graue Rosinen. Der Körper unter dem schwarzen Leder war eine verschrumpelte Hülle.
    »Ich glaube, wir sollten lieber gehen«, meinte Larad heiser. »Jetzt sofort.«
    Travis schaffte es, den Blick von der Mumie loszureißen, die eben noch Avhir gewesen war. Ti'an kam langsam die Treppe herunter. Ihre Haut leuchtete so hell, dass es Schmerzen bereitete, sie anzusehen, trotzdem fiel Travis das Wegsehen schwer. Sie hatte Avhirs Blut und sein Leben ausgesaugt. Und jetzt würde sie mit ihnen das Gleiche machen.
    Nim schrie. Der Laut half Travis, den Blick von Ti'an abzuwenden. Vani lief los. Travis folgte ihr mit den anderen. Aber sie waren nur wenige Schritte weit gekommen, als er etwas hörte, das wie ein Stöhnen klang.
    Er riskierte einen Blick über die Schulter. Ti'an stand am Fuß der Treppe, die Arme ausgestreckt, die Handflächen erhoben. Der Rubin auf ihrer Stirn leuchtete, als würde er in Flammen stehen.
    »Oh«, hörte er Grace hervorstoßen, als sie und die anderen abrupt stehen blieben.
    Warum hatten sie angehalten? Dann sah Travis wieder nach vorn, und er begriff. Am anderen Ende der Halle bewegten sich die zwei Statuen, die der Tür am nächsten standen. Sand rieselte von ihren Schultern, als sie von ihren Sockeln stiegen; der Steinboden knirschte unter dem Gewicht ihrer Füße.
    Farr stand ihnen am nächsten. Die Statue der spinnenäugigen Frau war sechs Meter hoch. Rotes Licht blitzte in den Facettenaugen auf, als sie nach seinem Kopf schlug.
    Der Derwisch warf sich in letzter Sekunde zur Seite. Die Faust der Statue krachte mit einem Donnern auf den Boden und schlug ein klaffendes, ein Meter großes Loch hinein. Der Mann mit dem Falkenschnabel stapfte vorwärts, schneller, als für eine so gewaltige Gestalt vorstellbar schien, und Farr musste sich zur Seite rollen, als ein Steinfuß nach ihm trat. Er kam auf die Füße und versuchte auf die Tür zuzuspringen, aber beide Statuen stellten sich ihm in den Weg und blockierten sie. Farr wich zurück.
    »Falls jemand eine Idee hat, wie wir sonst hier rauskommen, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, sie zur Sprache zu bringen«, sagte Grace mit bleichem Gesicht.
    Aber der einzige andere Weg aus der Halle war durch den Torbogen, der zurück in die Kuppel führte. Und das bedeutete, an Ti'an vorbei zu müssen. Sie kam jetzt auf sie zu, der Rubin in ihrer Stirn flammte auf.
    »Wir müssen an diesen Statuen vorbei«, sagte Farr.
    »Wie?«, fragte Larad. »Ich bezweifle, dass sie zur Seite treten, wenn wir sie höflich fragen.«
    Farr sah Travis an. »Vielleicht doch, wenn er sie fragt.«
    Travis schüttelte den Kopf. Wie sollte er diese Ungeheuer kontrollieren?
    »Die Stadt hat sich durch die Berührung Eures Blutes aus dem Sand erhoben«, sagte Farr. »Und diese Statuen sind Teil dieser Stadt. Benutzt Euer Blut, um ihnen zu befehlen.«
    Travis wollte widersprechen, aber er spürte die Blicke der anderen auf sich, und er wusste ohne hinsehen zu müssen, dass Ti'an näher kam; sie war wie eine Hitzequelle.
    »Ich versuche es«, sagte er und trat auf die Statuen zu, die die Tür blockierten.
    Die Augen der Steinungeheuer glühten blutrot. Sie griffen mit ihren gewaltigen Steinhänden nach ihm, bewegten sich schneller, als er gedacht hätte. Travis fuhr mit den Fingernägeln über die Knöchel seiner rechten Hand und riss die Krusten ab, so dass Blut floss.
    »Geht zurück«, rief er und stieß den Statuen die Hand entgegen.
    Sie kamen weiter auf ihn zu. Der Boden erzitterte unter ihren Schritten; sie griffen nach ihm.
    »Zurück, habe ich gesagt!«
    Wieder stieß Travis seine Hand nach vorn, und diesmal flogen rote Tropfen von seinen blutenden Knöcheln und trafen den ausgestreckten Arm der Frau mit den Spinnenaugen.
    Sie hörte auf, sich zu bewegen. Die Blutstropfen funkelten auf ihrem Arm – dann verschwanden sie, als hätte der Stein sie absorbiert. Das blutrote Licht in ihren Augen schimmerte jetzt golden. Es hatte funktioniert …
    »Travis, Vorsicht!«
    Graces Ruf ließ ihn

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