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Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht

Titel: Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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was du da sagst. Sollte ich dorthin zurückkehren, würde ich vielleicht das Leben finden, aber Heilung? Nein. Das muss ein Ende finden, das, was wir vor langer Zeit begonnen haben.«
    »Aber er ist noch nicht bereit, Master«, sagte Pietro mit zitternder Stimme. »Er muss noch so vieles lernen.«
    Bei diesen Worten durchlief mich ein Schauder. Ich schlich näher zur Tür, wagte es, den Kopf zu drehen, so dass ich mit einem Auge durch den Spalt in den dahinterliegenden Raum blicken konnte.
    Auf dem Schreibtisch lag ein junges Schwein, noch immer zur Hälfte von dem dunklen Tuch verdeckt, in dem es eingewickelt gewesen war. Es war tot, sein Hals war aufgeschlitzt. Daneben lag ein dunkel beflecktes Messer. Der Master hielt noch immer die Silberschüssel, mit der man sein Blut aufgefangen hatte. Seine Lippen waren rot verschmiert.
    »Er weiß mehr, als du ahnst, Pietro«, sagte der Master, und er schaute zur Tür.
    Ich stolperte zurück, biss die Zähne zusammen, um einen Schrei zu unterdrücken. Er konnte mich unmöglich gesehen haben. Kaminfeuer und Kerzen machten die Bibliothek taghell, und die Halle, in der ich geduckt stand, war dunkel. Obwohl ich gewachsen war, hatte ich dennoch nicht die Fähigkeit aus Kindertagen verloren, mit den Schatten zu verschmelzen. Trotzdem wusste ich, als ich mich zurück ins Bett stahl, dass ich gesehen worden war.
    Am nächsten Morgen wartete der Master im Schreibzimmer auf mich. Ich machte mich auf eine Rüge gefasst, weil ich vergangene Nacht gelauscht hatte, oder dass er mich sogar aus dem Haus jagte. Stattdessen strich er mit der Hand über den abgenutzten Einband des okkulten Buches, dann schlug er das letzte Kapitel auf.
    »Marius, alles, was du bis jetzt gelernt hast, war nur das Vorspiel. Das Vorspiel für das hier – die geheimste und profundeste aller Künste.«
    »Was ist es?« Ich wagte kaum zu flüstern.
    »Sie hat viele Namen, in vielen verschiedenen Sprachen. Manche nennen sie das Große Werk, eine Bezeichnung, die ich vorziehe.«
    Ich beugte mich über das Buch und las das in verzierten Buchstaben geschriebene Wort am Anfang des Kapitels. Es lautete schlicht: Alchemie.
    Der Unterricht nahm den ganzen Tag in Anspruch, aber die Stunden schienen nur so vorbeizufliegen, während der Master und ich gemeinsam lasen. Als wir fertig waren, stellte ich eine Frage nach der anderen, lauschte seinen mit tiefer Stimme vorgetragenen Antworten und versuchte jedes seiner Worte in mich aufzunehmen.
    Großartige und wunderbare Visionen erfüllten meinen Kopf. Ich hatte Alchemisten immer für Schurken und Scharlatane gehalten, die Leute davon überzeugen konnten, dass sie Blei in Gold verwandeln konnten. Und die meisten von ihnen waren auch nichts anderes. Aber es gab eine verborgenere Kunst, viel geheimer und kostbarer. Die Transmutation unedler Metalle war nicht das eigentliche Ziel der Alchemie. Tatsächlich war die Transmutation ein Symbol für etwas ganz anderes – etwas Großartigeres und bei weitem Subtileres als die Herstellung von Gold. Aber wie so oft fanden die Leute es einfacher, in wörtlichen statt in metaphorischen Begriffen zu denken.
    »Die Leute glauben lieber blindlings an etwas, statt über seine Bedeutung nachzudenken, Marius. Doch im kritiklosen Glauben verlieren sie den Blick für die tiefere Bedeutung der Dinge, ihre wahre Schönheit und Zweck.«
    Ich stützte das Kinn auf die Hand und dachte über diese Worte nach. »Als ich noch jung war, bin ich manchmal in St. Giles hineingeschlichen und habe den Priestern zugehört. Sie sagten, die Welt sei in sechs Tagen erschaffen worden, aber das ist verrückt. Was hätten Tage schon für Gott eine Bedeutung? Es ist bloß eine Geschichte, das ist alles.«
    »Nein, Marius, es ist nicht nur eine Geschichte. Geschichten können eine große Bedeutung haben und darum auch große Macht. Und die Geschichte der Alchemie ist eine der größten Geschichten von allen.«
    Ich verspürte ein seltsames Gefühl, eine Mischung aus Aufregung, Staunen und den Schmerz einer Sehnsucht. »Aber was bedeutet sie, Master?«
    Er schlug das Buch zu. »Das reicht für heute, Marius. Wir werden morgen mit der Lektion fortfahren.«
    Aber am nächsten Morgen informierte mich Pietro, dass der Master krank war und ich ausreiten sollte, wenn ich Lust hatte, denn der Wintertag war schön und hell. Ich tat es, aber ich nahm die vorbeirasende Landschaft kaum wahr, genauso wenig wie Hermes' starken Rücken, der sich unter nur hob und senkte.
    Ich sah den

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