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Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht

Titel: Die letzte Rune 12 - Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Wüste. Grace kniete am Rand des Treibsandlochs und starrte auf die Stelle, an der Travis verschwunden war. Das konnte nicht geschehen; er konnte nicht tot sein.
    Farr band sich einen Fetzen Stoff um den rechten Arm. »Der Blutzauber, der die Sandkreaturen erschuf, muss auf Travis gerichtet gewesen sein. Ich glaube, das wusste er. Ich glaube, er wusste, dass sich die Sandungeheuer auflösen, wenn er stirbt.«
    Larads Schatten fiel auf Grace. »Er hat uns gerettet, Euer Majestät.«
    »Dann lasst ihn uns retten!«, sagte Vani und stieß Larad zur Seite. Sie kniete neben Grace nieder. »Du hast ihn gespürt, oder nicht? Wo ist er?«
    Grace schüttelte den Kopf. Es spielte keine Rolle mehr. Sie hatte seinen Lebensfaden erlöschen sehen. Travis war tot. Tot.
    Vani ergriff ihre Schulter. Die Finger der T'gol gruben sich in ihr Fleisch. »Ich sagte, wo ist er, Grace?«
    Der Schmerz durchschnitt die Betäubung, die Graces Bewusstsein erfasst hatte. »Dort.« Sie zeigte nach vorn. »Dort unten. Zwei Meter tief. Vielleicht auch mehr. Ich bin mir nicht sicher. Er hätte tiefer hinuntergezogen worden sein können, nachdem er … nachdem sein Faden …« Sie konnte es nicht aussprechen.
    »Zwei Meter Treibsand reichen nicht aus, um ihn zu zerquetschen«, sagte Farr aufgeregt. »Ich rufe die Morndari. Wenn ich genug Geister herbeibefehlen kann, dann können sie ihn dort herausholen.« Er wollte den Verband an seinen Arm lösen, dann taumelte er.
    Vani sprang auf und stützte ihn. »Nein, ihr habt bereits zu viel Blut verloren. Ihr werdet dabei auch sterben.«
    »Ich muss es versuchen.« Er wollte sich von ihr losreißen, war aber zu schwach, um sich aus ihrem Griff zu befreien, »Bitte, Vani. Ihr wisst, was das Schicksal für ihn bestimmt hat. Lasst mich los.«
    Vani biss die Zähne zusammen, dann ließ sie Farr los. Aber bevor er den Verband entfernen konnte, hob Larad die Hand.
    »Wartet – es gibt noch eine andere Möglichkeit.« Der Runenmeister holte etwas aus seinem Gewand hervor. Es war ein kleines Kästchen, das aus Eisen geschmiedet war. »Ich trage die hier bei mir, für den Fall, dass Meister Wilder sie braucht.«
    Er klappte das Kästchen auf. Darin lagen drei kleine runde Steine auf einem Kissen. Der erste war von einem stumpfen Grau, der zweite von einem glatten Weiß, und der dritte schien das Licht der untergehenden Sonne in sich aufzusaugen und es zu einer flammenden Aura zu verweben.
    Grace stand auf; ein Teil ihrer Anspannung wich Staunen. »Die Imsari«, murmelte sie. »Die Großen Steine. Ihr hattet sie die ganze Zeit dabei.«
    Larad nickte. »Die Magie wird schwächer, aber die Imsari können die Macht eines jeden Runenzaubers vielfach verstärken. Ich dachte mir, dass Meister Wilder sie vielleicht brauchen wird, um die Letzte Rune zu sprechen. Aber ich kann sie auch benutzen.«
    »Wenn Ihr von ihnen Gebrauch machen wollt, dann tut es jetzt!«, stieß Farr hervor. Seine Stimme wurde zu einem Knurren. »Er ist schon länger als eine Minute da unten.«
    Vanis goldene Augen richteten sich auf den Runenmeister. »Ihr habt gesagt, Ihr kennt die Rune für Sand nicht.«
    »Dann spreche ich eben die Rune des Öffnens.« Larad holte alle drei Steine aus dem Kästchen und hielt sie in einer Hand. »Urath«, intonierte er und machte mit der freien Hand eine schneidende Bewegung.
    Es war, als wäre die Hand eines Riesen in den Boden gefahren. Eine helle Sandsäule stieg in die Höhe und spritzte dann in alle Richtungen, als sie auseinander brach.
    »Urath!«, brüllte Larad. Schweiß strömte von seiner Stirn, wieder stieß er mit der Hand zu. Noch mehr Sand flog nach oben, und im Boden bildete sich eine Mulde, die immer tiefer wurde.
    »Hört auf!«, schrie Vani.
    Larad senkte die Hand und stolperte zurück, die Steine an die Brust gepresst. Der Zauber des Runenmeisters hatte eine Mulde im Boden freigelegt, die ein Dutzend Schritte tief war. Ganz unten lag eine verkrümmte Gestalt.
    Avhir hatte alles aus kurzer Distanz betrachtet. Jetzt kam der T'gol heran. »Die Wände der Mulde sind nicht stabil. Der Sand wird zurückrutschen.«
    »Ich hole ihn«, sagte Vani, und bevor irgendjemand auch nur eine Bewegung machen konnte, sprang sie in die Mulde. Die T'gol landete wie eine Katze, aber der Aufprall reichte aus, dass der Sand anfing, die Wände herunterzurieseln und sich wieder in die Mulde zu ergießen. Sie bückte sich und hob Travis auf. Sein Körper hing schlaff in ihren Armen.
    »Nehmt ihn!«
    Vani war noch

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